Timi Zajc aus Slowenien war am heutigen Freitag der beste Flieger in den ersten beiden Durchgängen der Skiflug-WM. Sein erster Verfolger Stefan Kraft hat bereits einen beachtlichen Rückstand. Andreas Wellinger hält die deutschen Medaillenhoffnungen am Leben.

Topweiten von 228,5 und 227,0 Metern sicherten dem Flugspezialisten Timi Zajc 435,8 Punkte und zugleich die Halbzeitführung am Kulm. Trotz jüngster Formtiefs hat Zajc damit sehr gute Chancen auf seinen zweiten großen Titel nach dem WM-Sieg im vergangenen Jahr.
Der erste Verfolger, Stefan Kraft aus Österreich, hat bereits 12,3 Punkte Rückstand auf Zajc. Dennoch sollte man Kraft, der heute 225,5 und 219,0 Meter weit sprang, noch nicht abschreiben.
Etwas überraschend rangiert derzeit Johann Andre Forfang auf Platz drei. Mit 219,5 und 220,0 Metern konnte Forfang erstmals seit langer Zeit wieder konstante Leistungen im Wettkampf zeigen.
Allerdings muss Forfang, der auf 418,7 Punkte kam aufpassen, dass er seinen dritten Platz nicht noch verliert. Dafür müsste nicht viel passieren, da Andreas Wellinger mit 0,5 Punkten Rückstand auf Platz vier lauert. Die Weiten, die Wellinger heute ersprang, waren mit 222,0 und 218,5 Metern auf Forfangs Niveau. Hier bahnt sich ein enges Duell um Bronze an.
Lovro Kos, der aktuell auf Platz fünf liegt, galt vor der WM als Geheimtipp. Mit seinem ersten Sprung von 222,0 Metern, konnte er dies auch bestätigen. Allerdings waren 210,0 Meter im zweiten Durchgang etwas zu wenig, sodass der Rückstand auf das Podest größer wurde.

Drei positive Überraschungen in den Top Ten

Zu den Überraschungen des Tages zählten heute zwei Polen. Einerseits konnte Piotr Zyla mit einem guten sechsten Platz überzeugen. Ebenfalls bergauf ging es für Aleksander Znisczol. Dieser liegt aktuell auf einem zufriedenstellend neunten Rang. Sollten die beiden Polen ihre Plätze halten, wären es gleichzeitig die ersten Top Ten Platzierungen der Polen in dieser Saison.
Ebenso könnte Niko Kytosaho für den ersten Top Ten Platz der Finnen sorgen. Kytosaho liegt zur Halbzeit völlig überraschend auf dem siebten Platz. Hinzu kommt, dass er im ersten Durchgang mit 232,5 Metern die Tagesbestweite auf die Schanze brachte.

Österreich und Deutschland nicht ganz zufrieden

Insgesamt rangieren derzeit drei Österreicher in den Top Ten. Doch die Ansprüche in Österreich sind für gewöhnlich hoch, sodass Michael Hayböck und Jan Hörl mit den Plätzen acht und zehn persönlich nicht ganz zufrieden sein dürften. Aufgrund der guten Form, waren beide Kandidaten für das Podest.
Noch schlechter lief es für Manuel Fettner, der mit einem völlig missglückten Sprung den zweiten Durchgang verpasste.
Bis auf Andreas Wellinger sind die DSV-Adler auch beim Fliegen weit von der Weltspitze entfernt. Während Stephan Leyhe immerhin auf einem passablen zwölften Platz liegt, wollen Pius Paschke und Karl Geiger nicht wieder in Topform kommen. Sie liegen auf den Plätzen 19 und 20 weit hinter den Ansprüchen zurück.
Ebenfalls enttäuscht dürfte Ryoyu Kobayashi in die Halbzeitpause gehen. Der Tourneesieger liegt nur auf Platz 13 und hat somit keine Chancen mehr auf seinen zweiten Titel in dieser Saison.

Morgen stehen zur gleichen Zeit die letzten zwei Durchgänge auf dem Plan. Spannung ist weiterhin geboten.

Werbung