Mit 26 Jahren gibt Filip Sakala sein Karriereende bekannt. Beim Skifliegen in Bad Mitterndorf (AUT) hat der Tscheche seine letzten Flugmeter gesammelt.

Sympathisch, immer offen und die Freundlichkeit in Person – so hat sich Filip Sakala in all den Jahren an der Schanze der Skisprung-Familie präsentiert. Dass nun ausgerechnet nach dem Skifliegen am Kulm die aktive Laufbahn des 26-Jährigen endet, macht viele Fans und Freunde des Tschechen traurig. Doch wer Sakalas Weg in den vergangenen Jahren verfolgt hat, der weiß, mit welchen Widrigkeiten der Sohnemann des ehemaligen Skiflug-Weltmeisters Jaroslav Sakala zu kämpfen hatte.

Karriere auf eigene Kosten

Denn im Team aus Tschechien rumort es schon seit Jahren. Wenig Geld und noch weniger Kontinuität – das ist die Realität, die Filip Sakala über die Jahre vorgefunden hat. In Kombination mit fehlenden Ergebnissen und Sprüngen, die oft nicht gepasst haben, ging der Anschluss an das Weltcup-Feld verloren. Filip Sakala hat in seiner aktiven Laufbahn mehr als alles versucht. Weil er aus dem Verband keine Unterstützung mehr bekommen hat, hat sich der Tschechen-Adler sogar aus eigener Tasche finanziert. Nach weiteren Turbulenzen um die Entlassung des bisherigen Cheftrainers Vasja Bajc hat auch Filip Sakala keine Perspektive mehr gesehen – und die Skier an den Nagel gehängt.

Top 10 im COC und ein denkwürdiges WM-Springen

Filip Sakala kann nun auf mehr als zehn bewegte Jahre im internationalen Skisprung-Zirkus zurückblicken. Erstmals 2012 im FIS-Cup durfte der junge Sakala bereits bei der Heim-WM 2013 in Liberec mit an den Start gehen, wo er über Platz 55 aber nicht hinauskam. Ab 2013 war Filip Sakala im Continentalcup unterwegs, wo er über die gesamte Karriere gesehen seine besten Resultate eingefahren hat. Platz vier in Frenstat (2019) steht dabei als bestes COC-Ergebnis in der Datenbank. Einen denkwürdigen Moment erlebte der 26-Jährige bei der WM 2019 in Seefeld im Normalschanzen-Wettbewerb. Bei teils irregulären Wetter-Bedingungen sicherte sich der Tscheche nach dem ersten Durchgang Rang sechs, wurde aber am Ende 29.

Als Meister abgetreten

Die Jahre nach der Seefeld-WM sollten für Filip Sakala noch komplizierter werden. Der Anschluss an den Weltcup ging immer mehr verloren und auch im Conti-Cup tat sich Sakala immer schwerer. Der Arbeitsaufwand wurde immer höher, die Erträge blieben dafür aber zu gering. Vor dem Winter 2022/2023 schöpfte der Flieger aber noch einmal Hoffnung: Bei den tschechischen Meisterschaften in Liberec im Oktober sicherte sich Filip Sakala seinen ersten und einzigen Einzel-Titel. Über weitere Einsätze im Weltcup kam Filip Sakala dann aber nicht mehr hinaus. So sind die Plätze 55 und 61 in der Qualifikation am Kulm die letzten internationalen Resultate.

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