Die polnischen Skispringer möchten nach der eher durchwachsenen Vorsaison in diesem Winter wieder vorne angreifen. Bei den Sommer-Grand-Prix-Springen kündigte insbesondere Dawid Kubacki an, dass er in der kommenden Saison zu den ganz heißen Eisen zählte. Der Normalschanzen-Weltmeister von 2019 und Tournee-Sieger von 2020 bewies auch im Rahmen der polnischen Meisterschaften seine grandiose Form. Kamil Stoch offenbarte hingegen noch ein paar Probleme.

Dawid Kubacki hat die polnischen Meisterschaften von der Normalschanze von Zakopane souverän für sich entschieden. Den Grundstein legte der Olympia-Bronze-Gewinner von Peking mit 105,5 Metern im ersten Durchgang. Als Halbzeitführender ließ er im Finale einen weiteren Kracher folgen und stellte mit 108,5 Metern einen neuen Schanzenrekord auf. Trotz nicht ganz so guter Halbzeitnoten konnte er sich mit 309,3 Punkten deutlich vor Silber-Gewinner Piotr Zyla (295,2 P.) behaupten, der zweimal auf 99,5 Meter sprang. Zyla fing im Finale Stefan Hula ab, der nach 105,5 Meter im ersten Sprung noch auf Rang zwei lag und sich nach 102 Metern im Finale und 294,9 Punkten Bronze sicherte. Damit hat der Routinier angekündigt, dass er den Sprung zurück ins Weltcup-Team schaffen könnte.

Polen-Youngsters überzeugen: Probleme bei Kamil Stoch


Kacper Juroszek belegte als bester U-30-Springer mit 101,5 und 99,5 Metern den vierten Platz. Der 21-Jährige hat seine gute Sommer-Form bestätigt und mit 292 Punkten nur um eineinhalb Meter das Podium verpasst. Eine etwas größere Lücke klaffte dann zu Pawel Wasek (284,5 P.), der nach guten 101 Meter in Runde eins, nur noch 94 Meter folgen ließ. Für ein Ausrufezeichen konnte auch der 18-jährige Jan Habdas sorgen, der mit 101,5 und 100,5 Metern Rang sechs belegte und keinen geringeren als Kamil Stoch (279,2 P.) hinter sich ließ. Der polnische Superstar hatte in beiden Sprüngen noch ein paar Probleme und erreichte mit 96,5 und 95 Meter lediglich den siebten Rang. Rang acht belegte Klemens Muranka, unmittelbar vor Vladimir Zografski, der als Gast-Starter aus Bulgarien an den Meisterschaften teilnah. Die Top 10 komplettierte Tomasz Pilch, der im ersten Durchgang auf die Bestweite von 106 Meter flog, mit 98,5 Metern im Finale jedoch ein ordentliches Stück zurückfiel. Weitere prominente Namen wie Maciej Kot, Jakub Wolny und Andrzej Stekala konnten mit den Rängen 12, 14 und 20 nicht überzeugen.

Konderla sichert sich Meistertitel mit Mega-Vorsprung

Am gleichen Tag haben auch die bekanntlich nicht ganz so starken polnischen Damen ihre nationalen Titelkämpfe ausgetragen. Dabei zeigte sich Nicole Konderla in starker Form und konnte den Wettbewerb mit 90,5 und 102 Metern für sich entscheiden. Die 20-Jährige bestätigte ihre tolle Leistung von Klingenthal, als sie mit Rang 15 ihr bestes Sommer-GP-Resultat aufstellen konnte. Mit einer Punktzahl von 242,2 Meter ließ sie ihre Verfolgerinnen mehr als 40 Punkte hinter sich, was natürlich die Hoffnung bestätigt, dass zumindest eine Polin auch im Weltcup gut mitmischen kann. Auf Rang zwei landete Tamara Mesikova mit Sprüngen auf 82,5 und 90,5 Metern. Die erst 16-jährige Springerin erreichte 197,3 Punkte und untermalte damit ihre Ambitionen für die Zukunft. Das Podium komplettierte Natalia Slowik (76,5 und 87 Meter / 179,2 P.). Aus dem Weltcup bekannte Springerinnen wie Kamila Karpiel und Kinga Rajda enttäuschten und belegten lediglich die Ränge sieben und zwölf.

Teamspringen: TS WISŁA ZAKOPANE I gewinnt

Ein Tag später fand traditionsgemäß auch das Mannschaftsspringen statt. Hierbei konnte sich der TS WISŁA ZAKOPANE I in der Besetzung Lukaszczyk/Niznik/Muranka/Kubacki mit 947,1 Punkten die Oberhand behalten. Auf Rang zwei landete der AZS ZAKOPANE I (Zniszczol/Pilch/Wasek/Zyla). Überzeugen konnte insbesondere Aleksander Zniszczol, der mit Sprüngen auf 105 und 109 Metern nicht nur die beste Punktzahl aller Athleten erzielen konnte, sondern auch den Schanzenrekord von Dawid Kubacki übertraf. Der Elftplatzierte des Vortages schaffte es jedoch nicht ganz, die schwachen Sprünge von Pilch (79,5 Meter in Durchgang eins) und Pawel Wasek (83,5 Meter in Durchgang zwei) zu kompensieren. Den dritten Rang belegte das Team AZS ZAKOPANE I in der Besetzung Tymoteusz/Stekala/Wrobel/Kot).

Ergebnisse polnische Meisterschaften

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