Nach den Damen am frühen deutschen Morgen waren nun auch die Herren mit dem zweiten Training von der Normalschanze an der Reihe. Nach einigen windbedingten Verzögerungen hinterließen Kamil Stoch und Peter Prevc den besten Einruck. Das DSV-Team tat sich auch im zweiten Training noch schwer – vor allem Eisenbichler und Geiger mussten kämpfen.

Mit einem Sprung auf 100 Meter konnte sich Kamil Stoch im ersten Trainingsdurchgang gegen die Konkurrenz durchsetzen, die beiden weiteren Sprünge ließ der dreifache Olympiasieger aus. Überraschend Zweiter wurde der Russe Danil Sadreev, der zudem die Bestweite des ersten Durchganges mit 103,5 Meter zeigte. Ebenfalls aufhorchen ließ Mackenzie Boyd-Clowes aus Kanada, der sich hinter den beiden auf Rang drei einreihte.

Überzeugen konnte mit einem starken Sprung auf 103 Meter – der Bestweite im zweiten Durchgang – Peter Prevc. Hinter ihm kamen Stefan Kraft und Danil Sadreev ein. Er und sein Teamkollege Klimov setzten ein Ausrufezeichen im Training: Mit Platz zwei und drei für Sadreev und den Plätzen vier und fünf für Klimov dürften beide gute Aussichten auf eine vordere Platzierung im Wettbewerb haben. Den dritten Sprung ließen beide aus.

Im dritten Training präsentierte sich das slowenische Team erneut stark. Lovro Kos entschied diesen Durchgang nach 104,5 Meter für sich, knapp vor dem Österreicher Jan Hörl, der die gleiche Weite erzielte. Hinter den beiden reihte sich Cene Prevc ein, der im zweiten Trainingssprung nach größeren Schwierigkeiten nur 43. wurde.

TeamD weiter mit Schwierigkeiten

Während Constantin Schmid und Stephan Leyhe ähnlich wie am Vortag den besten Eindruck aus dem deutschen Team machten, kämpften Markus Eisenbichler, Karl Geiger und Pius Paschke weiter um den Anschluss. In der ersten Runde schafften sowohl Schmid als auch Leyhe immerhin den Sprung in die Top-15. Mit 101,5 Metern landete Stephan Leyhe einen starken Sprung im zweiten Training und wurde damit als Sechster bester des DSV-Teams. Mit dem 8. Platz für Leyhe und Platz 10 für Schmid schlossen beide ein gutes Training ab.

Karl Geiger landete im ersten Trainingsdurchgang nur bei 88 Meter (28.) und auch im zweiten Sprung tat sich der Oberstdorfer mit hinzukommenden schwierigen Bedingungen noch schwerer und landete bereits bei 75,5 Metern (42.). Auch bei Markus Eisenbichler wollte es noch nicht wie erwünscht funktionieren: Er musste seinen ersten Sprung abrudern und landete bereits bei 82 Metern (32.). Im zweiten Trainingssprung kämpfte er ebenfalls mit Problemen nach dem Absprung und landete bei 94 Metern (17.). Im dritten Durchgang konnte sich das Ergebnis bei beiden dann deutlich besser sehen lassen. Mit Platz vier für Eisenbichler und 12 für Geiger gelang beiden dann doch noch eine Steigerung. Im Kampf um die Medaillen ist dennoch eine weitere Steigerung vonnöten.

Pius Paschke zeigte zwar konstante Leistungen (34., 33., 19.), konnte sich bisher aber nicht für eine mögliche Start-Aufstellung anbieten. In beiden Trainings bildete er das Schlusslicht im deutschen Team. Für ihn dürfte es im Normalschanzen-Wettbewerb nur ein Platz auf den leeren Zuschauerrängen werden.

Österreich mit mehreren Medaillen-Kandidaten

Den stärksten Eindruck aus dem ÖSV-Lager machten bisher Manuel Fettner und Stefan Kraft. Mit Platz zwei im letzten Trainingsdurchgang zeigt jedoch auch Jan Hörl auf. Bei Daniel Tschofenig und Daniel Huber waren die Leistungen hingegen eher schwankend. Mit Platz neun und sieben erreichte Huber am Freitag aber immerhin zweimal die Top-Ten, für Tschofenig war Rang 13 im ersten Trainingssprung das beste Resultat. Insgesamt ist das Team der Alpenrepublik mit vier potenziellen Medaillenkandidaten aufgestellt, wobei Fettner und Kraft die größten Chancen haben dürften.

Granerud verzichtet auf zweiten Trainingstag

Im norwegischen Team gehört ohne Frage Halvor Egner Granerud zu den Anwärtern auf eine Medaille. Nachdem Granerud bereits am Vortag ein Training für sich entscheiden konnte, ließ er das komplette Training am Freitag aus. Teamkollege Robert Johansson hielt sich konstant in den Top-15 auf, Marius Lindvik konnte sich bisher noch nicht mit der Schanze anfreunden und platzierte sich zwischen den Rängen 15-23.

Aalto hält finnische Fahne hoch

Überzeugt hat erneut der Finne Antti Aalto. Während sein Teamkollege Niko Kytosaho zu Hause in Quarantäne sitzt, präsentierte sich der 26-Jährige bisher in beiden Trainings mit guten Sprüngen. Gestern bereits einmal in den Top-Ten und auch am Freitag zeigte er mit 100 Metern und Rang 11 im ersten Durchgang uns als 10. im zweiten Durchgang, dass er mit der Schanze gut zurechtkommt. Auf seinen dritten Sprung verzichtete Aalto.


Für die Herren steht am Samstagmorgen die Qualifikation für die erste Medaillenentscheidung von der Normalschanze an. Auch hier heißt es früh aufstehen für alle Skisprungfans: Denn los geht’s um 7:20 Uhr (ARD/Eurosport). Mehr Infos und den gesamten Zeitplan gibt’s hier.

Resultat Offizielles Training

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