Foto: Konstanze Schneider

Es war eines dieser zähen Kaugummispringen, die definitiv nicht zum genießen sind. Heftiger Wind an der Mühlenkopfschanze machten die Durchführung des zweiten Einzelspringen fast unmöglich. Bei extrem wechselnden Bedingungen gewann der Norweger Halvor Egner Granerud in nur einem Durchgang

Um bei diesem Springen vorne landen zu können, war definitiv auch ein wenig Glück gefragt. Halvor Egner Granerud zeigte sich aber abermals mit einem Sprung vom anderen Stern. 149 Meter brachten den Weltcupgesamtführenden einen haushohen Sieg vor Piotr Zyla, der ganze12 Meter kürzer sprang. Aus deutscher Sicht war vor allem der Podestplatz von Markus Eisenbichler erfreulich. Bei guten Verhältnissen segelte der Siegsdorfer mit 143 Metern auf Rang drei. „Es war sehr schwierig von den Verhältnissen. Für mich war es natürlich sehr glücklich vom Wind und ich bin froh, dass ich ein Podest feiern konnte. Die Sprünge waren jetzt noch nicht ganz die feine Klinge, aber man muss auch mal auf dem Boden der Tatsachen bleiben“, erklärte er. Knapp am Podest vorbei schrammte Klemens Muranka, der nach seinem Schanzenrekord am Freitag, nun sein bestes Karriere-Ergebnis erzielte. Als Fünftplatzierter zeigte auch Daniel Andre Tande, dass er wieder stabil in der Weltspitze mitspringen kann. Auf den Rängen sechs und sieben landeten die Österreicher Stefan Kraft und Daniel Huber.

Aus der Willingen-6-Wertung wurde aufgrund der Absage der Qualifikation und des zweiten Durchgangs eine Willingen-4-Wertung. Diese gewann Halvor Egner Granerud mit 577 Punkten souverän vor Daniel Andre Tande (533 Punkte) und Markus Eisenbichler (517,4 Punkte). Pius Paschke und Karl Geiger belegten die Ränge 19 und 20.

Paschke glänzt als starker Achter

Nach seinem mäßigen Abschneiden am Vortag kämpfte sich Pius Paschke tapfer durch den Rückenwind. Ordentliche 128 Meter brachten ihm schließlich den achten Platz ein. „Es war ein bisschen turbulent draußen. Der Sii kommt mal und ist dann wieder weg und dann ist das alles schwer einzuschätzen. Mit der Platzierung bin ich im Vergleich zu gestern zufrieden“, so Paschke, der ein besonderen Dank an die mutigen Vorspringer aussprach. „Ich möchte mich bei den Vorspringern bedanken. Ohne die würde es definitiv nicht gehen und sie springen gerade dann, wenn es vom Wind noch einmal schlechter ist“, so der 30-Jährige.

Wenig Glück hatte erneut Severin Freund. Der 32-Jährige brachte dennoch einen sehr passablen Sprung runter und belegte mit 125,5 Meter einen zufriedenstellenden 17. Platz. Karl Geiger wird dagegen mit einer eher mäßigen Laune den Nachhauseweg antreten. So landete der Oberstdorfer bereits bei 123 Metern und belegte nur Rang 23. Knapp an den Punkterängen vorbei schrammte Martin Hamann, der ebenfalls mit 125,5 Metern Platz 31 belegte. Für Constantin Schmid lief es dagegen erneut nicht rund. So belegte der DSV-Youngstar lediglich den 48. Rang.

Horngacher freut sich über Steigerung seiner Athleten

Ungeachtet von dem turbulenten Wetterverhältnissen wertete Stefan Horngacher die Leistung seiner Schützlinge als sehr positiv.“Heute war das ein ganz schwerer Wettkampf mit extremen Bedingungen. Sprungtechnisch war das aber wesentlich besser als gestern, deshalb bin ich sehr zufrieden. Markus sein dritter Platz war hervorragend und der achte von Pius war auch sehr gut“, freut sich der Bundestrainer. „Severin Freund und Martin haben ebenfalls einen guten Sprung gezeigt. Der von Karl war ebenfalls ok, aber er hatte etwas Pech mit den Bedingungen“, resümiert er.

Für die DSV-Adler und den Rest des Weltcupzirkus geht es nun weiter in Klingenthal, wo am nächsten Wochenende ebenfalls zwei Einzelspringen ausgetragen werden.

Ergebnis Einzelspringen

Ergebnis Willingen-4-Wertung

Weltcup-Gesamtstand

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