Beim letzten Skifliegen der Saison im slowenischen Planica holt sich Timi Zajc den Tagessieg. Der Slowene landet dabei vor Landsmann Anze Lanisek und Stefan Kraft (Österreich) auf den Plätzen zwei und drei. Mit dem Podestplatz sichert sich Stefan Kraft auch die Skiflug-Gesamtwertung.

Sonntag in Planica, der Saisonabschluss einer langen Weltcup-Saison 2022/2023: Ein Teil der Springer hat es bereits am Vortag schon wild krachen lassen – diese Fraktion wird am Sonntagvormittag mehr den Kater als Adler spüren. Doch für die Top 30 des Weltcup-Feldes ist nochmal der Flugmodus angesagt. Ein letztes Mal für diesen Winter die Letalnica bezwingen – und am besten mit weiten Sätzen, dann erklingt auch traditionell das Planica-Lied. Dieser Evergreen war für Anze Lanisek kein Problem. 239,5 Meter (224,1 P.) bedeuteten die Führung nach dem ersten Durchgang. Direkt dahinter landete Landsmann Domen Prevc (237,5 m; 222,5 P.) auf Platz zwei. ÖSV-Adler Stefan Kraft hatte zu diesem Zeitpunkt Rang drei inne (238,5 m; 221,2 P.) – und im direkten Vergleich Halvor Egner Granerud (215,5 m; 190,1 P.) den Zahn gezogen, im Kampf um die Skiflug-Kugel. Timi Zajc war da noch auf Rang fünf (232,5 m; 219,2 P.) zu finden.

Finale: 0,1 Punkte entscheiden über den Tagessieg

Denn im Finale hatte Sloweniens Trainer Robert Hrgota den Kniff des Tages ausgepackt. Er hat vor dem entscheidenden Sprung den Anlauf um drei Luken verkürzt. Für den 22-Jährigen kein Problem: 234 Meter und insgesamt 455,1 Punkte katapultierten den Weltmeister beim Saisonfinale an die Spitze – und die sollte Zajc auch nicht mehr räumen. Mit dem letzten Flug der Saison fiel die Entscheidung – und dafür musste der Taschenrechner nochmal raus. Anze Lanisek segelte starke 242 Meter – und verpasste am Ende den Tagessieg um 0,1 Zähler. Für den 26-Jährigen standen 455 Punkte auf der Anzeigetafel. So musste sich Anze Lanisek zum Saisonausklang mit Rang zwei zufrieden geben. Platz drei hat ÖSV-Adler Stefan Kraft verteidigt: 235 Meter und insgesamt 445,1 Punkte haben dafür gereicht.

Andreas Wellinger bester Deutscher auf Rang 9

Die Skispringer aus Deutschland konnten zum Saisonfinale teils gute Flüge zeigen, allerdings ohne in den Kampf um das Podest mit einzugreifen. Andreas Wellinger hat es nach dem ersten Versuch im ARD-Interview auf den Punkt gebracht: „Die Beine sind noch frisch, der Kopf nicht. Trotzdem ist es ein geiler Tag.“ Der 27-Jährige zeigte Sprünge auf 228,5 und 240,5 Meter (420,8 P.) und beendet die Saison als bester DSV-Adler auf Rang neun. Knapp dahinter wird Markus Eisenbichler 11. Constantin Schmid beendet den Winter auf Platz 22, vor Karl Geiger auf Rang 23. Pius Paschke schließt die Saison mit Platz 27 ab.

ÖSV: Auch Hörl in den Top Ten

Neben Stefan Kraft (3.) findet auch Jan Hörl den Weg unter die besten Zehn. Der 24-Jährige beendet das letzte Saisonspringen auf Platz fünf. Daniel Tschofenig geht mit Rang 12 aus dem Winter. Auch Michael Hayböck (18.), Manuel Fettner (21.) und Clemens Aigner (29.) nehmen nochmal Punkte mit.

Skiflug-Wertung und Planica 7 gehen an Stefan Kraft

Stefan Kraft kann sich zudem über die kleine Kristallkugel freuen. Mit insgesamt 480 Punkten ist er der beste Skiflieger des Winters. Halvor Egner Granerud muss sich am Ende mit 450 Zählern und Platz zwei in der Gesamtwertung begnügen. Rang drei geht an Anze Lanisek (314 P.). Bester Deutscher in dieser Wertung ist Andreas Wellinger auf Platz neun (161 P.). Auch die Wochenend-Wertung Planica 7 gewinnt am Ende Stefan Kraft.

Halvor Egner Granerud Gesamtweltcup-Sieger – Österreich beste Skisprung-Nation

Bereits vor dem Saisonfinale stand schon Halvor Egner Granerud als Gesamtsieger 2022/2023 fest. Der Norweger beendet die Saison mit 2128 Punkten. Rang zwei geht an den Österreicher Stefan Kraft (1790 P.). Drittbester des Winters wird Anze Lanisek (1679 P.). Andreas Wellinger beendet als bester DSV-Adler die Saison auf Rang sieben (902 P.). In der Nationenwertung gab es in diesem Winter kein Vorbeikommen an Österreich: Sie gewinnen mit insgesamt 7093 Punkten. Rang zwei und drei gehen nach Norwegen (5631 P.) und Slowenien (5573 P.). Deutschland (4512 P.) wird – noch hinter Polen (4889 P.) – am Ende fünfter in der Nationenwertung. „Es war eine sehr durchzogene Saison, mit einigen Ups und Downs. Wir müssen in Ruhe die Sachen analysieren und uns dann für nächstes Jahr neu aufstellen“, sagt Bundestrainer Stefan Horngacher über den Winter 22/23.

Offizielles Resultat

Planica 7

Skiflug-Gesamtwertung

Nationen-Wertung

Gesamtweltcup

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