Sara Takanashi vs. Marita Kramer – nach den Eindrücken aus dem Training und der Qualifikation könnte sich dieses Duell um die Goldmedaille abzeichnen. Bei der Qualifikation zum Einzelwettkampf auf der Normalschanze trennten die beiden Springerinnen nur 2,5 Punkte, auf den Plätzen drei bis fünf landeten gleich drei Sloweninnen.
Den Probedurchgang hatte Sara Takanashi noch ausgelassen, doch in der Qualifikation war sie dann direkt wieder ganz vorne zu finden: Mit einem Sprung auf 103 Meter (142,6 Punkte) verwies sie die Österreicherin Marita Kramer auf den zweiten Platz (101,5 m / 140,1 P.). Und dies bei guten Bedingungen: Zwar hat auch in Oberstdorf schon frühlingshaftes Wetter Einzug gehalten, die Schanze präsentiert sich jedoch in einem guten Zustand und auch der Wind wehte nur leicht.
Ihre Ambitionen auf Podestplätze, die sie auch bereits in den vergangenen Wettkämpfen erreichen konnten, unterstrichen auch die Sportlerinnen aus Slowenien. Ema Klinec führte auf Platz 3 (135,4 P.) ein slowenisches Trio an: Jerneja Brecl belegte Rang 4 (135 P.), die Weltcupführende Nika Kriznar wurde Fünfte (130,7 P.). Daniela Iraschko-Stolz – sie ist mit ihren 37 Jahren tatsächlich die mit Abstand älteste und WM-erfahrenste Athletin im Feld – sprang auf Rang 6.
Das beste Ergebnis für das norwegische Team erzielte etwas überraschend die frischgebackene Juniorenweltmeisterin Thea Minyan Bjoerseth. Die erst 17-Jährige sprang 101 Meter und wurde damit Siebte – vor ihrer Mannschaftskollegin Silje Opseth, die auf dem achten Platz folgte.
DSV-Athletinnen springen hinterher
Wenig erfreulich lief es für die deutschen Skispringerinnen: Einzig Anna Rupprecht zeigte im Vergleich zu den Trainingssprüngen einen Aufwärtstrend, sprang 96,5 Meter und wurde 15. Damit zeigte sie sich zufrieden und nimmt sich für morgen gleichzeitig vor, „beim Übergang in den Flug nicht so zu zögern, dann wären noch ein paar Meter mehr drin gewesen“. Katharina Althaus hadert trotz Heimschanze noch mit ihren Sprüngen und kam nicht über Rang 19 hinaus: „Es fehlt immer noch beim Timing am Absprung“, so ihre Analyse nach der Qualifikation. „Aber ich bin für morgen trotzdem optimistisch.“ Juliane Seyfarth und Carina Vogt belegten die Plätze 29 und 32.
Außer den drei Einzelkämpferinnen aus Ungarn, Kasachstan und der Ukraine hat es aus allen Nationen mindestens eine Athletin in den Wettkampf geschafft.
Morgen werden dann die ersten Medaillen vergeben: Um 15:45 Uhr beginnt der Wettkampftag für die Damen mit einem Probesprung, um 17 Uhr steht dann der erste Wertungsdurchgang an.