Foto: Marina Heller

Das Präparieren der Anlagen, für ein Weltcup-Skispringen, wird für immer mehr Vereine zum Problem. Durch die Klimaerwärmung gibt es deutlich weniger natürlichen Schnee und inzwischen kann sich kaum noch ein Veranstalter auf Mutter Natur verlassen. Um sich dennoch für einen Weltcup zu bewerben, werden kreative Wege gesucht, um den nötigen Schnee zum richtigen Zeitpunkt garantieren zu können. 

Jörg Pietschmann erklärt das Vorgehen am Beispiel Oberhof:

„Die Beschneiung findet dabei meistens in der Nähe der Anlage statt, um die Wege möglichst kurz zu halten. In Oberhof wird aus diesem Grund direkt an der Schanze produziert. Ein weiterer Produktionsort befindet sich oben an der Skihalle, wo der Platz dafür asphaltiert wurde. Im nächsten Schritt kommen drei bis vier Schneekanonen zum Einsatz. Diese werden um den Platz herumgestellt, beziehungsweise auf Erhöhungen gestellt. Dann wird auf einem Haufen geschneit. Meistens bekommt man auf diese Weise 10.000 – 15.000 Kubikmeter zusammen. 

Wenn dieser Vorgang abgeschlossen ist, wird mit Styroporrollen der Schnee abgedeckt und zusätzlich mit Sägemehl überstreut. Zum Schluss sichert man das gesamte Konstrukt mit Isolationsfolie und sorgt dafür, dass diese windsicher befestigt wird. So wird der Schnee dann übersommert. 

Wenn der Schnee Ende Herbst benötigt wird, wird er auf der Anlage verteilt. Einziger Nachteil ist die unschöne Verfärbung durch das Sägemehl. Um diesem entgegenzuwirken, schneit man in der Regel noch eine Schicht frischen Schnee über den ausgelegten Bereich. Man verliert bei diesem Vorgang ungefähr 20 – 30 % des Volumens vom vorherigen Winter. Also könnte man sagen, dass diese Methode sehr effektiv ist. In Oberhof muss der Schnee für den Biathlon vorgehalten werden. Damit die Veranstaltung nicht wegen Schneemangel abgesagt werden muss. Das darf nicht passieren, deshalb besteht die Auflage von der IBU den Schnee zu übersommern. Wenn diese Vereinbarung nicht getroffen wäre, würde man sich den Aufwand sparen. Die FIS fordert bisher noch keine Schneevorratshaltung. Es kann aber sein, dass diese Regelung in Zukunft noch getroffen wird. “, so Jörg Pietschmann.

Dieses Beispiel macht deutlich, dass ohne Schneekanonen und ein gutes Zeitmanagement kaum noch eine Veranstaltung im Wintersportbereich mit Sicherheit durchführbar sein würde. Das Skispringen ist somit mehr denn je auf Leute angewiesen, die in ihrer Freizeit ihre Leidenschaft für das Skispringen ausleben. Ohne die vielen freiwilligen helfenden Hände wäre dieser Sport in seiner jetzigen Form nicht mehr umsetzbar.

Quelle: interne Informationen

Von Konstanze Schneider

Aufgewachsen in einer Wintersportregion ist Konstanze seit ihrer Kindheit begeisterter Wintersport- und vor allem Skisprung-Fan. Anzutreffen ist sie meist im Weltcup der Skispringer, wo sie nicht nur für Skispringen-news.de, sondern auch als Fotografin international unterwegs ist. Zusätzlich hat sie mehrere Jahre als Pressesprecherin bei den Weltcup-Veranstaltungen in Klingenthal gearbeitet und die Pressearbeit für den Verein VSC Klingenthal e.V. und für die Sparkasse Vogtland Arena in Klingenthal übernommen.

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