Ist der Traum von der großen Skisprungkarriere geplatzt? Italiens Sporthoffnung Giovanni Bresadola schied aus dem Sommer-Grand-Prix in Courchevel aufgrund eines schweren Sturzes aus. Jetzt wurde dem aufstrebenden Sportler Ruhe verordnet, die den sportlichen Höhepunkten einen Riegel vorschieben.

Skispringen im Sommer? Was kurios klingt, ist eine der wichtigsten Wettkampfserien beim sportlichen Skispringen in der warmen Jahreszeit. Der Skisprung-Grand-Prix startete am 29. Juli 2023 im französischen Courchevel und endet am 7. Oktober 2023 im deutschen Klingenthal. In den ersten Durchläufen siegten der Schweizer Gregor Deschwanden und der Bulgare Vladimir Zografski, die sich beide auf der Schanze Tremplin du Praz bewiesen. Hinsichtlich des ungewöhnlich unbeständigen Sommers in Europa passt ein Skisprung-Event zweifellos in die Jahreszeit.

Fans des Wintersports dürfte das Sommer-Highlight durchaus entgegenkommen: Bis zum Start des Weltcups am 25./26. November dauert es noch mehr als drei Monate. Zwar laufen die ersten Wetten und Prognosen, wer an die Spitze springen könnte, schon heiß, doch für einen klaren Favoriten ist es aktuell zu früh. Beim Blick auf die Wettquoten von Intertops stehen Egner Halvor Granerud mit 2,50, Stefan Kraft mit 4,45 und Dawid Kubacki mit 5,90 (Stand: 3.8.) derzeit auf den vordersten Rängen. Aufgrund der ausstehenden Wettbewerbe, die bis zum Event-Beginn Ende November noch ausstehen, können sich diese Prognosen noch schnell ändern. 

Schwere Verletzung beim Sommer-Skispringen

Für einen Teilnehmer des sommerlichen Skisprung-Wettbewerbs ist der Traum vom Erfolg momentan geplatzt. Der Italiener Giovanni Bresadola verletzte sich bei einer Trainingseinheit so schwer, dass seine diesjährigen Ambitionen auf Eis liegen. Während eines Sprungs stürzte der 22-Jährige so unglücklich, dass das Außenband geschädigt wurde. Ausdrückliche Ruhe und Entspannung sind für die italienische Sporthoffnung derzeit angesagt. Regelmäßige MRT-Untersuchungen sollen Aufschluss darüber geben, ob sich langfristige Folgeschäden abzeichnen.

Erst dieses Jahr stellte Bresadola sein bestes Ergebnis bei der Weltmeisterschaft in Planica auf. Beim Einzelspringen landete er auf Rang 8 und belegte in der Gesamtwertung den 33. Platz. Dies sicherte ihm 170 Punkte auf der Tabelle, die für einen Sportler seiner Altersklasse eine Spitzenleistung darstellen. Somit kann sich der gebürtige Nonstaler den Titel als erfolgreichster Italiener im Skisprung verleihen. Bleibt zu hoffen, dass die derzeitige Situation nur ein kleiner Knick in der noch langen Sportlerzukunft ist.

Neuerungen im Winter

Während die Sommersaison an Fahrt aufnimmt und bis auf Ausnahmen in geregelten Bahnen verläuft, präsentiert der Internationale Ski- und Snowboardverband (FIS) erste Änderungen für die Winterplanungen. Der Auftakt findet Ende November in Ruka/Kuusamo statt. Im Januar 2024 geht der Weltcup in die erste Auflage der Polentour. In Wisla, Szczyrk und Zakopane werden Einzelspringen, Super-Teams und Teamspringen geplant. Für die Herren wird Szczyrk eine besondere Station werden: Denn hier wartet die Normalschanze auf die Skispringer. 

Auch 2024 werden die einzelnen Austragungsorte gemischt und dürften für Überraschungen sorgen. Lillehammer steht im kommenden Jahr nicht auf dem Plan der Raw Air und wird bereits Mitte Dezember Station im Weltcup sein.

Es bleibt somit spannend, wie sich die Sommersaison auf die kommenden Wintermonate auswirkt. Tatsache ist, dass sich die deutschen Fans auf ein spannendes Finale der Saison in der Vogtland-Arena schon jetzt freuen können.