Nach einer gut knapp dreimonatigen Pause wird wieder geflogen – und zwar im Rahmen der European Games von Krakau. Für die Skispringerinnen stand am heutigen Dienstagabend der erste Wettbewerb an. Beim Einzelspringen von der Groß-Schanze feierte die Österreichern Jacqueline Seifriedsberger einen Überraschungs-Sieg.

Nach einer enttäuschenden Saison und nur Rang 21 im Gesamt-Weltcup hat sich Jacqueline Seifriedsberger äußerst überraschend den Sieg bei den European Games geholt. Die 32-Jährige segelte von der Normalschanze von Zakopane auf 99 und 98,5 Meter und gewann das Springen mit 262,6 Punkten hauchdünn vor der Slowenin Nika Prevc (100,5 und 97,5 Meter / 262,3 P.). Das Podium komplettierte die aus dem letzten Winter leidgeprüfte Marita Kramer. Die Österreicherin konnte nach guten 100 Metern im Finale mit 93,5 Metern nicht ganz nachlegen, sicherte aber immerhin den Bronze-Rang.

Auf den Rängen vier und fünf platzierten sich mit Nika Kriznar und Katra Komar zwei Sloweninnen, die knapp vor der Österreicherin Chiara Kreuzer einkamen. Eirin Maria Kvandal zeigte ebenfalls zwei sehr ordentliche Sprünge und landete am Ende auf dem siebten Platz.

DSV-Team hinkt zurück: Fokus liegt auf dem Winter

Das hoch eingeschätzte DSV-Team konnte den Erwartungen in Summe nicht ganz gerecht werden. Beste war Selina Freitag, die zwei solide Sprünge auf 90 und 94 Meter hinlegte mit Rang acht und 227,9 Punkten aber nichts mit der Spitze zu tun hat. Weit weg von ihrer Bestform war auch Katharina Schmid (ehemals Althaus), die mit 85,5 Metern schon nach Runde eins aussichtslos zurück lag und mit 94 Metern im Finale nur noch Schadensbegrenzung betreiben konnte. Anna Rupprecht (16.), Pauline Hessler (20.) und Luise Görlich (22.) konnten auch keine Glanzmomente setzen.

Es sei jedoch gesagt, dass die European Games kein Wettkampf sind, auf die die meisten Athleten besonders intensiv hinarbeiten. Für das deutsche Team und viele anderen Springerinnen steht ganz klar der kommende Winter im Fokus. Angesichts der frühen Phase im Sommer kann man diesbezüglich auch kaum Rückschlüsse auf kommende Ergebnisse ziehen. Beim Springen fehlten mit Sara Takanashi, Eva Pinkelnig, Alexandra Louttit, Maren Lundby und Ema Klinec zudem zahlreiche Top-Athletinnen. Dies soll aber die Erfolge der drei Medaillen-Gewinner nicht schmälern.

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