Die Herren bestritten am Samstagabend bereits den letzten Wettbewerb im Rahmen der European Games. Auch dieser wurde sowohl für Athleten als auch Zuschauer zur Geduldsprobe. Nach einem weiteren langwierigen Wettbewerb kam der Sieger von der Großschanze aus dem Gastgeber-Land Polen. Auch für den Deutschen Skiverband gab im allerletzten Wettbewerb noch Grund zum Jubeln.

Man war es in dieser Woche bereits gewohnt: Auch der letzte Wettbewerb von der Wielka Krokiew Schanze im polnischen Zakopane ging nicht ohne größere Windpausen vonstatten. Bereits im ersten Durchgang gab es mehrere Verzögerungen sowie eine größere windbedingte Pause vor den letzten sechs Athleten. Die Kompensationspunkte führten dazu, dass sich das Feld ganz vorne noch enger zusammenschob, so waren Dawid Kubacki (Polen) und DSV-Adler Philipp Raimund als Zweiter und Dritter nur 1,1 sowie 1,9 Punkte vom Halbzeit-Führenden Jan Hörl aus Österreich entfernt.

Dawid Kubacki konnte zum Schluss seinen Heimvorteil nutzen und wurde von den polnischen Fans auf 134,5 Meter (279,1 P.) getragen, die ihm zum Titel reichten und damit gleichzeitig die erste Medaille für das polnische Team bei den European Games bedeutete. Silber und damit die bereits zweite Einzelmedaille in dieser Woche holte sich Jan Hörl, der zum Schluss 6,1 Punkte hinter Kubacki landete. Auch für das deutsche Team gab es doch noch die Medaille: Nachdem Philipp Raimund den vierten Platz schon fast gepachtet hatte, reichte es diesmal dann doch für die Bronzemedaille (271,8 P.).

Für Daniel Tschofenig, der sich am Donnerstag Gold von der Normalschanze holte, lief der Wettbewerb von der Großschanze eher unglücklich. Der ÖSV-Starter, der seit diesem Sommer mit Red Bull unterwegs ist, konnte zwar im zweiten Durchgang noch einige Plätze gutmachen, musste sich am Ende aber mit dem undankbaren vierten Platz begnügen.

Schmid verpasst Top-Ten

Weniger gut zurecht auf der Großschanze kam Constantin Schmid. Mit 130,5 und 126,5 Metern reichte es für den Oberaudorf nur für den 19. Rang. Damit rutsche er im Finale sogar noch hinter DSV-Teamkollege Felix Hoffmann zurück. Luca Roth, der in Durchgang eins noch als Achtzehnter platziert war, verlor nach seinem Sprung auf 121 nochmals an Boden und reihte sich als 26. ein. Felix Hoffmann erreichte das Finale zwar nur knapp, konnte jedoch mit seinen 133,5 Metern im Finale noch einen deutlichen Sprung nach vorne auf den 17. Platz machen.

Norwegen bleibt ohne Medaille im Einzel

Nach der Silbermedaille im Mixed-Team für Robert Johansson und Marius Lindvik bleibt das norwegische Team in den Einzelwettbewerben ohne eine Medaille. Sowohl Marius Lindvik als auch Robert Johansson erreichten als Fünfter und Achter gute Platzierungen, für das Podest reichte es aber auch von der Großschanze nicht. Ein gutes Ergebnis konnte auch Bendik Jakobsen Heggli als 12. erzielen. Enttäuschend verlief der Großschanzen-Bewerb allerdings für Johann André Forfang, der nur 24. wurde.

Kleine Nationen überraschen

Für eine erste Überraschung sorgte der Slowake Hektor Kapustik. Der erst 16-Jährige tauchte bisher weitergehend im FIS Cup und Continental Cup auf, schaffte es jedoch Namen wie Johann André Forfang oder Kamil Stoch hinter sich zu lassen. Mit Platz 23 erreichte er damit sein bisher bestes internationales Ergebnis.

Einmal mehr für Aufsehen sorgte zudem der Türke Fatih Arda Ipcioglu. Mit seinem phänomenalen Satz auf 138 Meter im zweiten Durchgang ging er zunächst mit großem Vorsprung in Führung. Nach Platz elf im Einzel von der Normalschanze reichte es damit im allerletzten Wettbewerb mit Rang neun doch noch für eine Top-Ten-Platzierung.

Auch der Ukrainer Yevhen Marusiak, der im vergangenen Winter seinen ersten Sieg im Continental Cup in Klingenthal feierte, erreichte mit Platz 13 ein für ihn sehr gutes Ergebnis in einem internationalen Großevent.

Offizielles Resultat

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