Der erste internationale Schlagabtausch liegt hinter uns. Bei der Qualifikation für das Einzelspringen am Sonntag konnte Kamil Stoch ein deutliches Zeichen setzen. Mit einem Traumsprung auf 132 Meter ließ der 33-Jährige seinen Konkurrenten keine Chance. Auf den Plätzen zwei und drei dürfen sich auch Yukia Sato und Markus Eisenbichler über einen erfolgreichen Auftakt freuen.
Die Adler fliegen wieder. Der Auftakt in die mit vielen Fragzeichen versehene Saison ist also erstmal geschafft. Den mit Abstand besten Sprung (132 Meter) im polnischen Wisla landete mit Lokalmatador Kamil Stoch (135,3 Punkte) kein Unbekannter. Etwas überraschend ist dagegen der zweite Platz des japanischen Sprung-Flohs Yukia Sato (128,6 Punkte). Mit nur zwei Zehntel weniger sorgte auch Markus Eisenbichler für einen gelungenen Auftakt des deutschen Teams. „Ich bin gut reingekommen und ganz zufrieden. So kann es mal losgehen“, zeigt sich der 29-Jährige optimistisch. Mit Karl Geiger (120,8 Punkte) auf Rang fünf schaffte noch ein weiterer DSV-Adler den Sprung nach unter Top-10. „Es waren drei schöne Sprünge, die Spaß gemacht haben. Ich weiß jetzt, dass ich gut dabei bin und das gibt ein gutes Gefühl“, so der Oberstdorfer. Das gute Mannschaftsergebnis komplettierten Pius Paschke, Constantin Schmid und Martin Hamann auf den Rängen 15, 18 und 21. „Ich habe gleich im ersten Sprung gut hereingefunden. Der Qualifikationssprung war nicht ganz so gut, aber das ist Anfang Winter auch nicht so schlimm“, erklärt Pius Paschke. Auch Youngstar Constantin Schmid zeigte sich zufrieden mit den ersten Sprüngen. „Es waren heute mal alle Sprünge besser als noch im Sommer. Ich will in den nächsten Tagen dort weiter machen, wo ich heute angefangen habe“, erklärt der 20-Jährige. Etwas schwerer taten sich dagegen Severin Freund und Andreas Wellinger. Die in den Vorjahren durch Verletzungen eingebremsten Athleten qualifizierten sich jedoch auf den Rängen 37 und 38 souverän. So kann auch DSV-Coach Stefan Horngacher mit einem guten Gefühl zurück ins Hotelzimmer gehen. „Ich bin sehr zufrieden, dass die Athleten das gezeigt haben, was sie im Training gezeigt haben. Es schaut so aus, als könnten wir vorne mitspringen. Der Markus springt sehr gut und auch Karl hat tolle Sprünge gezeigt. Es gibt noch viel Arbeit, aber jetzt kommen wir besser in den Wettkampfrhythmus rein und es ist immer wichtig, wenn man halbwegs gut beginnt“, analysiert Stefan Horngacher.
Österreicher und Polen bringen sich in Position
Geschlossen stark präsentierte sich auch das österreichische Team unter dem neuen Trainer Andreas Widhölzl. Bester ÖSV-Adler war der widererstarkte Michael Hayböck, der mit 127 Meter auf Rang vier segelte. Während auch Daniel Huber (9.), Jan Hörl (11.) und Phillip Aschenwald (12.) überzeugen konnte, schwächelte Stefan Kraft als 22. etwas. Zu viel Sorgen muss man sich um den Weltcup-Gesamtsieger des Vorjahres jedoch nicht machen, zumal dieser in der ersten Trainingsrunde als Bester bereits ein Zeichen gesetzt hat. Noch steigern muss sich dagegen Gregor Schlierenzauer (29.).
Neben den Österreichern, zeigten sich auch die Polen in guter Frühform. So schafften auch Dawid Kubacki (6.) und Piotr Zyla (10.) den Sprung in die Top-10. Hoffnung machen zudem die Ränge 17, 18 und 29 von Zniszczol, Stekala und Muranka.
Norwegen und Slowenien noch etwas flügellahm
Nachholbedarf zeigten dagegen die Norweger. Bester Springer der Wikinger war überraschend Halvor Egner Granerud auf Rang sieben. Die eigentlichen norwegischen Vorflieger Tande (24.), Johansson (30.) und Lindvik (39.) erwischten hingegen nicht ihre besten Sprüngen. Ähnlich schlecht erging es den Slowenen, deren bester Adler der ehemalige Gesamtsieger Peter Prevc (16.) war. Der slowenische Meister Timi Zajc offenbarte dagegen etwas größere Startschwierigkeiten und landete punktgleich mit Lindvik auf Rang 39. Noch nicht in Topform scheint auch Ryoyu Kobayashi zu sein. Der 24-Jährige hatte bereits im Training zu kämpfen und musste sich auch in der Qualifikation, einen Platz hinter Daiki Ito, mit Rang 14 begnügen.
Erfolgserlebnis für Kanada, Debakel für Tschechen und Olympiasieger Ammann
Positiv in Erscheinung traten hingegen einige Athleten kleinerer Teams. So sprang Evgeniy Klimov achtplatzierter in die Top-10. Auch die Kanadier können mit Rang 20 von Boyd-Cowes und Rang 49 von Matthew Soukup mehr als zufrieden sein. Einen guten Tag erwischte auch der Este Artti Aigro, der als 36. die Quali locker schaffte.
Ein prominentes Opfer hat die Qualifikation ausgerechnet mit dem Schweizer Simon Ammann jedoch auch hervorgebracht. Dieser verpasste als 56. die Qualifikation und offenbarte technisch noch größere Probleme. Neben Ammann werden unter anderem auch Anze Semenic und Naoki Nakamura beim Einzelspringen fehlen. Einen rabenschwarzen Tag erlebte auch das tschechische Team, dass alle vier Springer verlor.
Das Einzelspringen wird am Sonntag um 16 Uhr über die Bühne gehen. Als Favoriten gehen Kamil Stoch und Markus Eisenbichler in den Wettkampf, doch auch mit einem Stefan Kraft muss man immer rechnen.
Startliste Sonntag
Quelle: interne Informationen