Spannung pur in Peking: Ryoyu Kobayashi führt nach dem ersten Durchgang auf der Schanze von Zhangjiakou. Im Kampf um die Medaillen scheint die Goldmedaille fast entschieden. Auf den Fersen sind dem Japaner Peter Prevc und Kamil Stoch. Das deutsche Team erlebt mit ihren beiden Top-Springern eine herbe Enttäuschung.
Die einen profitieren von einem langen Anlauf und Aufwind, die anderen fallen mit kürzerem Anlauf und Rückenwind weit zurück. Von Top-Athleten trotzt einzig Ryoyu Kobayashi den widrigen Bedingungen und setzte sich bereits mit deutlichem Abstand an die Spitze. Mit knapp sechs Punkten Rückstand folgt Peter Prevc, der jedoch noch als Wackelkandidat für den Finaldurchgang gilt. Auch Kamil Stoch zeichnet sich in letzter Zeit nicht durch seine Konstanz aus und hat die Medaille noch nicht sicher. Denn auch der absprungstarke Manuel Fettner wahrt sich mit Platz fünf und einem engen Punktabstand noch Chancen auf die Medaillenränge.
Top-Favoriten lassen federn
Der Wind spielt erneut eine Rolle und leider in einigen Fälle eine sehr bedeutende. Sowohl Piotr Zyla, Robert Johansson als auch Killian Peier, die durchaus Kandidaten auf eine Top-Platzierung waren, müssen sich den ungünstigen Windbedingungen ergeben und büßen bereits nach ihrem ersten Sprung alle Chancen ein. Auch die beiden Österreicher Daniel Huber und Stefan Kraft sind Opfer des zunehmenden Rückenwindes.
Enttäuschung im deutschen Team: Eisenbichler scheidet als 31. aus
Nach einem schwierigen Einstand der deutschen Mannschaft und vielen Sorgenfalten im Gesicht der Trainer zeigt zumindest Constantin Schmid mit 102 Metern seinen bisher besten Sprung im Wettbewerb und startet als 6. ins Finale. Weniger glücklich läuft es im ersten Durchgang für Stephan Leyhe, der einen Hauch zu viel von hinten erwischt und damit zu früh landet (13.). Karl Geiger und Markus Eisenbichler kommen nach wie vor nicht zurecht mit der Anlage. Eisenbichler erwischt den Absprung zu spät und landet deutlich zu früh – als 31. verpasst er den Finaldurchgang. Enttäuschend auch die Leistung von Karl Geiger, der die richtigen Knöpfe auch im Wettkampf nicht gefunden hat. Als 21. sind auch für ihn alle Chancen auf eine Medaille dahin.
Klimov und Sadreev mit starkem ersten Sprung
Profitieren können im ersten Durchgang die beiden Russen Evgeniy Klimov und Danil Sadreev. Die beiden bestätigen ihre Leistungen aus dem Training und nutzen die kritisch gewählte Anlauflänge der Jury zu ihrem Vorteil. Klimov gelingt ein Sprung auf 104 Meter, mit dem er sogar auf Rang vier liegt und die Möglichkeit auf eine russische Medaille wahrt. Die Bestweite des ersten Durchgang setzt Danil Sadreev mit 107,5 Meter in den Schnee. Damit liegt er zur Halbzeit auf einem für ihn starken siebten Rang.