Beim ersten und einzigen Wettkampf des Sommer-Grand-Prix der Skispringerinnen wird das slowenische Team seiner Favoritenrolle gerecht. Mit überragendem Vorsprung sichert sich Nika Kriznar den Sieg vor Marita Kramer aus Österreich und Ema Klinec. Die DSV-Springerinnen Reisch und Heßler landen im Mittelfeld.

Lange mussten Sportler und Fans auf den Beginn der Sommersaison warten. Die Skispringerinnen machten nun im tschechischen Frenstat den Auftakt – wenn auch vor leeren Rängen. Nur einige geladene VIP-Gäste und Medienschaffende konnten den Wettkampf live verfolgen. Dabei kristallierte sich bereits zuvor eine Topfavoriten heraus. Nika Kriznar konnte am gestrigen Freitag alle drei Trainingssprünge für sich entscheiden und lag auch im heutigen Probedurchgang vorne. Eine deutliche Ansage an die Konkurrenz.

Im Wettkampf bestätigte sie dann ihre Form: Mit Sprüngen auf 97,5 Meter im ersten und 97 Meter im zweiten Durchgang hielt sie alle auf Abstand. Mit insgesamt 6,5 Metern weniger musste sich Marita Kramer mit einem Rückstand von über 30 Punkten geschlagen geben. Knapp dahinter landete Kriznars Teamkollegin Ema Klinec auf dem dritten Rang. Etwas überraschend sprang bei etwas wechselhaften Aufwindverhältnissen Julia Clair (Frankreich) auf Platz 4, was ihr zuletzt im Jahr 2015 gelang. Nach dem ersten Durchgang belegte sie noch den zehnten Platz und konnte dann mit dem weitesten Sprung des Tages auf 98,5 Meter fast noch das Podest erklimmen. Josephine Pagnier (Frankreich) erreichte mit Platz 5 ebenfalls ihre beste Platzierung, Kinga Rajda landete als beste polnische Springerin auf Platz 6. Spela Rogelj wurde Siebte, Jerneja Brecl (beide Slowenien) musste sich nach Platz 2 im ersten Durchgang schließlich mit Platz 8 zufriedengeben.

Obwohl der Wettbewerb der einzige internationale Vergleich in diesem Sommer war, gingen nur 27 Athletinnen an den Start. Aufgrund der Reisebeschränkungen und zusätzlichen Vorsichtsmaßnahmen seitens der nationalen Skiverbände fehlten etwa die Teams aus Norwegen mit Weltcupsiegerin Maren Lundby sowie Japan, Russland und Italien komplett. Österreich reduzierte seine Mannschaft auf vier Springerinnen, darunter mit Hannah Wiegele und Vanessa Moharitsch zwei Debütantinnen in der höchsten Wettkampfserie. Der deutsche Skiverband schickte mit Agnes Reisch und Pauline Heßler nur zwei Springerinnen nach Tschechien, begleitet wurden sie von Trainer Maximilian Mechler.

Während beide in den gestrigen Trainingssprüngen noch Schwierigkeiten hatten, sich auf die Schanze einzustellen, gelang ihnen dies heute etwas besser. Reisch zeigte konstante Sprünge auf 86,5 und 82 Meter und wurde damit Zwölfte, Heßler konnte sich mit einem Sprung auf 80 Meter im Finaldurchgang noch auf Platz 17 vorarbeiten.

Nach nur einem Springen ist der Sommer-Grand-Prix nun bereits wieder beendet – aufgrund der Pandemieentwicklung erscheint es nahezu ausgeschlossen, dass sich doch noch eine Wettkampftür in Norwegen öffnet. Auf eine Ehrung der Gesamtsiegerin wird in diesem Jahr verzichtet. So stehen in den nächsten Wochen und Monaten wohl noch viele individuelle und teaminterne Trainingseinheiten an, bis man sich unter Wettkampfbedingungen Anfang Dezember beim Weltcupauftakt im norwegischen Lillehammer wieder trifft – so jedenfalls die Hoffnung aller Beteiligten.

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