Der Continentalcup im thüringischen Brotterode (GER) hat am vergangenen Wochenende viel geboten. Bei den Männern überzeugten vor allem die Nationen Polen und Norwegen. Bei den Frauen feierte Slowenien einen Dreifach-Erfolg am Sonntag. Die Österreicherin Sophie Sorschag sorgte am Samstag für einen Horror-Moment.

Der erste Wettkampf der Damen hat am Samstagmittag noch nicht angefangen, da machten sich alle Beteiligten an der Schanze große Sorgen um eine Frau: Sophie Sorschag. Die Olympia-Teilnehmerin aus Österreich flog auf 119 Meter und stürzte heftig bei der Landung. Was schon beim Zusehen wehtat, liest sich in der Diagnose noch heftiger: Kreuzband-, Seitenband- sowie Meniskus-Verletzungen im rechten Knie. Die 23-Jährige wird monatelang ausfallen.

Chiara Kreuzer gewinnt am Samstag

Dass Sorschags Landsfrau Chiara Kreuzer im Anschluss den Tagessieg holte, geriet fast zur Nebensache. Die weltcuperfahrene Österreicherin schob sich von fünf noch bis ganz nach vorne vor. Rang zwei ging an die Slowenin Nika Prevc, die sich mit ihrem Finalversuch den Platz noch von DSV-Starterin Josephin Laue schnappte, die am Ende den dritten Platz belegte.

Joacim Bjoereng trumpft im Anschluss bei den Männern auf

Auch die Männer fanden am späten Samstagnachmittag ihren Meister – und zwar im Norweger Joacim Bjoereng, der bereits mit 120 Metern im ersten Versuch die Grundlage für seinen ungefährdeten Tagessieg legte. Rang zwei – und damit das erste COC-Podium überhaupt in seiner Karriere – sicherte sich der Pole Kacper Juroszek vor Sondre Ringen, wie Sieger Bjoereng ebenfalls aus Norwegen.

Kacper Juroszek mit erstem COC-Sieg

Doch am Sonntagmorgen sollte bei den Herren vor allem die polnische Mannschaft jubeln. Zwar sah nach Durchgang eins alles nach einem erneuten Sieg von Joacim Bjoereng aus, doch der 26-Jährige warf diesen mit einem schwachen Finalversuch weg und ermöglichte Kacper Juroszek nach zwei konstant starken Sprüngen den ersten Tagessieg im Continentalcup. Rang zwei sicherte sich ebenfalls ein Pole: Jakub Wolny verbesserte sich noch von Platz 13 auf das Podium. Dieses wird komplettiert durch den drittplatzierten Clemens Aigner aus Österreich.

Slowenische Damen am Sonntag nicht zu stoppen

Für ein würdiges Abschlussspringen an der Inselbergschanze in Brotterode sorgten die slowenischen Starterinnen. Nika Prevc sicherte sich im Finale noch den Tagessieg und profitierte dabei auch von einer schwächelnden Josephin Laue, die zwischenzeitlich die Führung inne hatte. Auch Jerneja Brecl und Taja Bodlaj wussten sich zu steigern und holten in der Endabrechnung die Plätze zwei und drei für Slowenien.

Wiedererstarkter David Siegel bei den DSV-Herren

Auf das Podest haben es die deutschen Herren beim Heim-Springen in Brotterode nicht geschafft. David Siegel (24./4.) kam diesem Unterfangen am Sonntag mit einer großen Leistungssteigerung aber am nächsten. Auch Justin Lisso (27./11.) verbesserte sich am Sonntag deutlich. Kilian Märkl (15./14.) und Martin Hamann (16./12.) haben konstant gepunktet, ohne den Ausreißer nach ganz oben. Nicht nach Wunsch verlief das Wochenende für Richard Freitag (31./25.), der am ersten Tag sogar das Finale verpasste.

Philipp Raimund nimmt es mit Humor

Auch eher ein Wochenende zum Vergessen war Brotterode für Philipp Raimund (30./DNS), der am Samstag nur einen Wertungssprung absolvierte. Wie sich auf Nachfrage von skispringen-news.de herausstellte, leidet der 21-Jährige aktuell an einer Knochenhautentzündung im Schienbein. Zu seiner Auszeit erklärte der Mann vom SC Oberstdorf: „Es wird aber hoffentlich nur eine Woche sein.“ Entsprechend hat Philipp Raimund am Sonntag den zweiten Wettkampf aus dem Bett verfolgt und spaßeshalber auf Instagram das „Invalidenzimmer“ ausgerufen. Denn neben Raimund ging auch Luca Roth (DNS/DNS) am Wochenende nicht an den Start und verfolgte den Wettkampf von der Matratze. Eine plausible Erklärung für den Startverzicht blieb der 21-Jährige skispringen-news.de bis dato schuldig.

Lichtblicke für die deutschen Damen

Im Gegensatz zu den Männern nehmen vor allem die DSV-Damen positive Impulse aus Brotterode mit. Josephin Laue (3./6.) war an diesem Wochenende die bestplatzierte deutsche Starterin und nah an einem Tagessieg dran. Auch Luisa Görlich (13./5.) zeigte eine aufsteigende Form und verbesserte sich am Sonntag. Anna Rupprecht (16./15.) wird sich insgeheim noch mehr erhofft haben. Die 25-Jährige Mixed-Weltmeisterin von Oberstdorf will nämlich wieder in Richtung Weltcup angreifen. Lia Böhme (23./25.) und Michelle Göbel (24./23.) grüßten an beiden Tagen aus den Punkterängen. Dies gelang Pia Lilian Kübler (28./33.) nur am Samstag. Für Christina Feicht (34./31.), Maike Tyralla (38./42.) und Anna-Fay Scharfenberg (32./41.) gab es keine Zähler, dafür aber wichtige Wettkampfpraxis.

Samstag

Offizielles Resultat (Frauen)

Offizielles Resultat (Männer)

Sonntag

Offizielles Resultat (Männer)

Offizielles Resultat (Frauen)

Von Redaktion

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