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Was für ein Auftakt für die deutschen Adler. Nachdem sich das Team von Stefan Horngacher am Samstag noch den Österreichern geschlagen geben mussten, schlugen sie nun gleich doppelt zu. So wurde Markus Eisenbichler seiner Favoritenstellung gerecht und triumphierte vor Karl Geiger. Bei komplizierten Bedingungen hatten dagegen einige andere Top-Athleten noch mit der Form und dem Wind zu kämpfen.

Wenn man die Konkurrenz zum Saisonstart ordentlich schocken möchte, dann genau so. Der Siegsdorfer Markus Eisenbichler bestätigte seine glänzende Form und gewann das Springen, ohne dabei einen Telemark setzen zu müssen. Die Grundlage für den Erfolg legte der 29-Jährige bereits im ersten Durchgang. Während viele Spitzenspringer, allen voran Stefan Kraft, den Windbedingungen zum Opfer fielen, sprang Eisenbichler mit einer ordentlichen Kante von vorne auf 137,5 Meter und Rang drei. Im Finale hatte er dann zwar nicht mehr das Windglück auf seiner Seite, segelte mit seiner ganzen Klasse jedoch trotzdem auf 134 Meter und erzielte insgesamt 267,6 Punkte. „Jetzt habe ich auch mal das Gelbe Trikot im Einzel, ich freue mich wie ein Kind an Weihnachten. Das hätte ich nicht erwartet, auch wenn ich wusste, dass ich gut drauf bin. Ich bin extrem happy, dass ich hier den zweiten Weltcupsieg meiner Karriere feiern durfte“, so der freudestrahlende Eisenbichler. Der zweitplatzierte Karl Geiger (258.6 Punkte) glänzte wieder einmal mit seiner Konstanz und mit der Fähigkeit, seine besten Sprünge im Wettkampf zu zeigen. Nach Rang vier im ersten Durchgang reichten 128 Meter und eine blitzsaubere Landung, um die in Führung liegenden Lanisek und Huber noch abzufangen. „Ich wüsste nicht, dass wir schon einmal so in einen Winter gestartet sind. Das zeigt, dass wir im Sommer gut gearbeitet haben,“ zeigte sich der Oberstdorfer zufrieden. Das Podium komplettierte Daniel Huber (255,7 Punkte) mit der Tagesbestweite von 138,5 Meter und 125,5 Meter im Finale. Knapp am Podest vorbei flog hingegen der wiedererstarkte Norweger Halvor Egner Granerud (251,7) und der polnische Lokalmatador Piotr Zyla (246,5 Punkte). Direkt dahinter platzierte sich der Slowene Anze Lanisek, der völlig unerwartet nach dem ersten Sprung geführt hatte. Überraschungsmann in den Top-10 war jedoch der Kanadier Boyd-Clowes, der mit 134 Meter im Finale noch auf Platz neun nach vorne flog.

Licht und Schatten bei den übrigen DSV-Adler: Hamann sorgt für Schrecksekunde

Für die übrigen DSV-Starter war es eher ein wechselhafter Tag. Während Pius Paschke mit zwei soliden Sprüngen auf Rang 13 einkam, zündete Martin Hamann im zweiten Durchgang eine echte Rakete. Dieser sorgte mit einer gewaltigen Höhe nach dem Absprung für eine kurze Schrecksekunde und stürzte letztlich bei 138,5 Metern. Trotz der Abzüge von den Punktrichtern verbesserte sich der Sachse von Rang 20 auf Rang 18. „Der Sprung war Wahnsinn, der hat von oben bis unten geflutscht. Ich hätte ihn vielleicht etwas besser anfliegen können, so dass ich besser zur Landung komme“, zeigte sich der neue deutsche Hoffnungsträger selbstkritisch. Nach einem guten ersten Sprung, konnte Severin Freund seinen 15. Platz dagegen nicht halten und fiel im Finale um zehn Plätze zurück. Feierabend nach Durchgang 1 war dagegen für Andreas Wellinger und Constantin Schmid. Beim ersten Wettkampf nach seiner langen Pause, landete Wellinger mit 114 Metern etwas zu früh und verabschiedete sich als 39. aus Wisla. „Andi ist überhaupt nicht gefordert, er muss auch nicht liefern. Er muss einfach nach seiner einjährigen Pause wieder in den Wettkampfmodus kommen“, sagte Horngacher noch im Vorfeld des Springens. Constantin Schmid hatte schlechten Verhältnissen leider nichts entgegenzusetzen und reihte sich knapp dahinter auf Platz 40 ein. Damit befindet sich der Oberaudorfer jedoch in guter Gesellschaft. So landeten Top-Athleten wie Ryoyu Kobayashi (27.), Kamil Stoch (28.), Peter Prevc (30.), Stefan Kraft (32.) und Daniel Andre Tande (36.) ebenfalls ungewohnt weit hinten. Für ein Kuriosum sorgte der Österreicher Jan Hörl, der bei roter Ampel startete. Somit wurde der Youngstar trotz gutem Sprunges disqualifiziert.

Der Winter kann kommen: Skisprung-Tross zieht weiter nach Kuusamo

Nach einem gelungenen Auftakt in Polen geht es für den Weltcup-Tross nach Kuusamo, wo dann auch die Finnen in den Weltcup einsteigen werden. Für Markus Eisenbichler wird es darum gehen, das gelbe Trikot mit weiteren Top-Sprüngen zu verteidigen. Während die Deutschen und Österreicher auf einen traumhaften Start zurückblicken können, haben insbesondere die Slowenen noch ordentlich Nachholbedarf. Da könnte es von Vorteil sein, dass die Schanze im Norden Finnlands vor allem den Fliegertypen entgegenkommen dürfte.

Ergebnis Einzelspringen

Stand Weltcup

Stand Nationencup

Quellen: FIS, skispringen.com

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