Die starken Leistungen des Österreichers Daniel Tschofenig scheinen nun auch seine Freundin Alexandria Loutitt zu beflügeln. Die 21-jährige Kanadierin erhielt in Sapporo für ihre beiden Sprünge insgesamt 266,4 Punkte und sicherte sich damit ihren ersten Saisonsieg. Rang zwei ging nach einer famosen Aufholjagd an die Österreicherin Lisa Eder (253,7 Punkte) vor der Norwegerin Eirin Maria Kvandal (253,1 Punkte). Beste Deutsche wurde Selina Freitag (251,8 Punkte), die am Ende Platz fünf belegte.
Bereits nach dem ersten Durchgang hatte Alexandria Loutitt die Nase vorne. Mit einer Weite von 127 Metern setzte sich die Großschanzenweltmeisterin von 2023 an die Spitze des Gesamtklassements. Im zweiten Durchgang hielt sie dem Druck erfolgreich stand und machte mit einem überzeugenden Sprung auf 131 Metern ihren Triumph perfekt. In der Endabrechnung hatte sie am Ende deutliche 12,7 Punkte Vorsprung auf die Zweitplatzierte Lisa Eder. Die Österreicherin lag nach einem eher mäßigen ersten Durchgang (120 Meter) noch auf Rang elf, katapultierte sich mit 131 Metern im zweiten Versuch jedoch noch bis auf das Podium nach vorne. Eirin Maria Kvandal (125,5 Meter/129 Meter) sorgte mit Rang drei dafür, dass am Ende drei verschiedene Nationen auf dem Stockerl standen.
Nur ganz knapp am Podium vorbei schrappten die Österreicherin Jaqueline Seifriedsberger (125m/123m/251,9 Pts.) sowie die beiden Deutschen Starterinnen Selina Freitag (121m/129m/251,8 Pts.) und Katharina Schmid (127,5m/123,5m/251,7 Pts.). Seifriedsberger hatte zur Halbzeit noch auf dem zweiten Platz hinter Loutitt gelegen, konnte diesen allerdings nicht verteidigen. Ihre Teamkollegin Eder sowie Kvandal zogen im Finale noch an ihr vorbei, weshalb sie sich mit dem vierten Platz begnügen musste. Selina Freitag wiederrum zeigte einen starken zweiten Sprung, büßte aufgrund der fehlenden Telemarklandung bei 129 Metern allerdings die notwendigen Punkte für das Podium ein.
Katharina Schmid hatte bei sehr guten Bedingungen mit der Bestweite von 127,5 Metern nach dem ersten Durchgang noch auf Rang drei gelegen, fiel jedoch mit 123,5 Metern im zweiten Sprung noch auf Position sechs zurück. Trotz des verpassten Podiumsresultates baute Schmid im Gesamtweltcup ihre Führung weiter aus, da ihre ärgste Verfolgerin, Nika Prevc (124m/121,5m/236,6 Pts.), am heutigen Tage nicht über den elften Platz hinauskam. Beste Slowenin wurde dieses Mal Ema Klinec, die sich auf Rang sieben einsortierte. Die Top-10 komplettierten die Österreicherin Eva Pinkelnig (8.), die beim letzten Weltcup der Damen in Villach noch ganz oben gestanden hatte, sowie die beiden Norwegerinnen Thea Minyan Bjoerseth (9.) und Anna Odine Stroem (10.). Bjoerseth hatte zuvor die Qualifikation gewonnen und konnte mit einer Fabelweite von 135 Metern auch im zweiten Wertungsdurchgang überzeugen, allerdings konnte sie diesen Sprung nicht stehen. Trotz der Abzüge in den Haltungsnoten erreichte sie am Ende noch den neunten Platz.
Zwei Stürze im norwegischen Team
Die norwegische Mannschaft erlebte in Sapporo gleich zwei Schreckmomente. So stürzte während des Probedurchgangs am gestrigen Tage bei der Landung zunächst Silje Opseth, heute erwischte es dann (wie erwähnt) im zweiten Durchgang des Einzelwettbewerbs Thea Minyan Bjoerseth (ebenfalls bei der Landung). Während Bjoerseth direkt wieder aus eigener Kraft aufstehen konnte und scheinbar glimpflich davon kam, musste Opseth auf die Teilnahme an der heutigen Qualifikation und dem Wettbewerb verzichten. Nach ARD-Informationen sah sie sich die heutige Konkurrenz auf Krücken an und wird sich am Montag weiteren Untersuchungen in Norwegen unterziehen. Skispringen-News.de wünscht ihr an dieser Stelle eine gute und schnelle Genesung!
Deutsche Hoffnungen ruhen auf dem morgigen Tag
Zwar verpassten Selina Freitag und Katharina Schmid mit den Plätzen fünf und sechs heute das Podium, dennoch dürften Beide beim Blick auf den Ergebnismonitor sehr viel Selbstbewusstsein für den morgigen, zweiten Einzelwettkampf tanken. Denn gerade einmal 1,9 bzw. 2,0 Punkte trennten sie von der Zweitplatzierten Lisa Eder. Wenn man von der Siegerin Loutitt absieht, die einen überragenden Tag hatte, war es dahinter eine der knappsten Entscheidungen des bisherigen Weltcupwinters.
Auch Agnes Reisch zeigte einmal mehr eine starke Vorstellung und sprang in der Qualifikation auf den zweiten Platz. Im Wettkampf konnte sie dieses Niveau zwar nicht halten, sammelte mit dem zwölften Rang allerdings einige Weltcuppunkte. Juliane Seyfarth reihte sich auf dem 20. Platz ein.
Unter ihren Möglichkeiten bleiben heute DSV-Nachwuchshoffnung Alvine Holz (40.), die mit einem Sprung auf 92 Metern nach dem ersten Durchgang ausschied sowie Anna Hollandt (43.), die bereits in der Qualifikation strandete.