Es war ein spektakulärer Abschluss nach einer Saison mit Höhen und Tiefen. Beim letzten Wettbewerb der Saison sorgten die Athleten noch einmal für eine großartige Flugshow. Ein krönender Abschluss war es vor allem für Karl Geiger, der das letzte Springen und die kleine Kristallkugel gewann.
Im letzten Durchgang drehte Karl Geiger den Spieß dann doch noch um. Mit Sprüngen auf 231 und 232,5 gewann der Skiflug-Weltmeister den abschließenden Wettbewerb. Dabei fing er den Japaner Ryoyu Kobayashi ab, der nach 242 Meter im Finale nur 217 Meter folgen ließ. Damit gewann der Oberstdorfer auch die kleine Kristallkugel. Ausschlaggebend waren seine zwei Siege gegenüber den einen von Kobayashi, der mit 260 Punkten in dieser Wertung punktgleich einkam. Ein Ergebnis, dass an den Gesamtweltcupsieg von Severin Freund 2015 erinnert. Nach seinem großartigen Finalsprung sicherte sich Geiger auch den Sieg bei der Planica-7-Wertung. Mit Rang drei feierte auch der angeschlagene Markus Eisenbichler einen tollen Abschluss. So knackte er mit 230 Meter im Finale auch die 95%-Marke, was ihm im ersten Sprung noch verwehrt blieb. „Dieses Mal ist es perfekt aufgegangen und ich habe einen tollen Sprung gemacht. Ich bin sehr glücklich mit der Saison. War eine bärenstarke Saison mit dem zweiten Platz in der Gesamtwertung und vier Medaillen. Ich bin rundum zufrieden und habe mir jetzt eine kleine Pause verdient“, so Eisenbichler. Anerkennung bekam der nach einem Sturz in Oberstdorf angeschlagene Adler, auch von Karl Geiger, „Hut ab vorm Eisei, dass er sich trotz Schmerzen zusammengerissen hat und nach Planica gefahren ist. Es war von uns beiden eine sehr gute Saison und ich bin überglücklich“, freut er sich.
Pavlovcic fällt nach Mega-Sprung zurück
Knapp am Podest vorbei schrammte Domen Prevc, der mit zwei Sprüngen auf 233 Meter erneut vierter wurde. Rang fünf belegte der Österreicher Daniel Huber mit 237 und 226 Meter vor Yukiya Sato (233 und 229 Meter). Bor Pavlovcic fiel dagegen nach seinen grandiosen 249,5 Meter im Finale auf Rang sieben zurück. Die Top-10 komplettierten die Norweger Forfang und Johansson sowie Michael Hayböck aus Österreich. Gesamtsieger Halvor Egner Granerud sorgte mit einem holprigen Sprung noch für eine kleinere Schrecksekunde. Rang 16 tut seiner grandiosen Saison jedoch keinen Abbruch. Auch Dawid Kubacki (18.) und Kamil Stoch (20.) hätten sich den Saisonabschluss sicherlich schöner vorgestellt.
Pius Paschke mit gutem Saisonabschluss
Aus DSV-Sicht war auch heute wieder Pius Paschke die dritte Kraft. Dieser kam zum Abschluss nochmal richtig gut ins fliegen. Nach einer neuen PB von 230 Metern legte er starke 225,5 Meter nach und belegte Rang elf. Severin Freund verabschiedete sich ebenfalls ordentlich aus einer Saison, die mit dem WM-Titel im Team ihren Höhepunkt fand. Mit zwei Flügen auf 213 Meter belegte der 32-Jährige den 25. Platz. „Der Sprung hat sich wirklich deutlich besser angefühlt. Es hat mich gefreut noch einmal so einen Sprung zu machen, weil ich auf der Schanze nicht so das Gefühl habe. Die Saison hat mir viel gegeben und ich weiß jetzt auch besser woran ich noch zu arbeiten habe,“ resümierte er. Knapp dahinter platzierten sich Constantin Schmid und Martin Hamann, die mit 209 und 200 Meter im Finale leider nicht mehr zulegen konnten und belegten die Ränge 27 und 28.
Stefan Horngacher und Horst Hüttel ziehen positives Schlussfazit
Stefan Horngacher zeigte sich nach einer lebhaften Saison im Großen und Ganzen glücklich. „Wir hatten im gesamten Winter Höhen und Tiefen, ich glaube aber mehr Höhen. Der Tag heute ist noch einmal grandios verlaufen für den Karl. Er hat jetzt in Planica alles gewonnen, was man gewinnen kann beim Skifliegen. Jetzt ist er endgültig raus aus seiner Kleinschanzen-Skispringerei. Das ist eine tolle Sache“, so der Bundestrainer gegenüber dem ZDF.
Auch Teammanager Horst Hüttel zieht ein positives Fazit nach einer Saison, die vor allem bei den Großereignissen überaus erfolgreich war. „Planica war schon zu Beginn bei der Weltmeisterschaft und auch jetzt am Ende ein ganz tolles Pflaster. Wir haben hier ganz tolle Sprünge gesehen, sind aber auch froh jetzt nach vier Monaten ein wenig regenerieren zu können. Wir sind sehr glücklich und dankbar diese Saison so erleben zu dürfen“, so Hüttel, der Stefan Horngacher und dem gesamten Trainerteam Respekt zollte. „Es ist toll zu sehen wie hier gearbeitet wird und das überträgt sich auch auf die Athleten, die das mit Dank und Wertschätzung zurückgeben“, erklärte er. Lange dürfen die DSV-Adler jedoch nicht die Füße hochlegen. „Die Jungs sind alle noch fit und in sieben Tagen geht es weiter. Von nichts kommt nichts“; erklärte der DSV-Coach mit einem süffisanten Grinsen.
Gute Nachrichten gibt es zum Glück auch von Daniel-André Tande, der aus dem künstlichen Koma geholt wird und sich von seinem Sturz wohl wieder zumindest körperlich vollständig erholt. Wir hoffen alle, dass er sich schon bald mit den restlichen Norwegern über den Sieg im Nationencup freuen darf.
Gesamtstände der Saison 2020/21:
Ergebnis Einzelspringen
Skiflug-Gesamtwertung
Weltcup-Gesamtwertung
Nationencup
Preisgeld-Gesamtstand
Quelle: FIS