Das slowenische Quartett war beim Teamfliegen in Planica erwartungsgemäß nicht zu schlagen. Ziga Jelar, Peter Prevc, Timi Zajc und Anze Lanisek konnten sich souverän gegen die Teams aus Norwegen und Österreich durchsetzen. Das DSV-Quartett enttäuschte hingegen.

Bereits vor dem Springen stellte sich eigentlich nur die Frage, mit welchem Abstand die slowenischen Super-Adler gewinnen. Schließlich feierten die Gastgeber gestern einen furiosen Vierfach-Sieg. Zunächst schockte jedoch Marius Lindvik die Konkurrenz und brachte die Norweger mit 240 Metern deutlich an die Spitze. Doch schon in der zweiten Gruppe konnte Peter Prevc die Favoriten mit 226 Metern knapp in Front fliegen, ehe Timi Zajc mit einem 240.5-Meter-Satz die Weichen vorerst in Richtung Slowenien stellte. Halvor Egner Granerud brachte die Norweger jedoch mit einem Traumflug auf 244 Meter wieder heran, ehe Marius Lindvik mit seinem Sprung auf 241,5 Meter die Wickinger sogar zurück in Führung bringen konnte.

Peter Prevc zündete im zweiten Durchgang mit 236 Metern aber ebenfalls eine Rakete und distanzierte den Norweger Jakobsen Heggli (208 Meter) entscheidend. Timi Zajc (241 Meter) und Anze Lanisek (237,5 Meter) blieben cool und flogen den Sieg locker nach Hause. Johan Andre Forfang (231,5 Meter) und Halvor-Egner Granerud (242 Meter) boten aber dennoch eine tolle Show. Letztlich fehlten den Wickingern (1576,9 P.) nur gut 24 Punkte auf Slowenien (1601,1 P.)

Österreich sichert sich Rang drei im Wettstreit gegen Polen

Der Kampf um den verbliebenen Platz auf dem Podium entbrannte zwischen Polen und Österreich. Stefan Kraft konnte als Schlussspringer bereits im ersten Durchgang eine Kampfansage von Jakub Wolny (233,5 Meter) mit einem Satz auf 237 Meter kontern. Im zweiten Durchgang behielten Michael Hayböck (231,5 Meter), Manuel Fettner (224,5 Meter) und Daniel Tschofenig (220,5 Meter) die Nase vor Dawid Kubacki (218,5 Meter), Jakub Wolny (221,5 Meter) und Piotr Zyla (232,5 Meter) und gaben Schlussspringer Stefan Kraft acht Punkte Vorsprung auf den Weg. Stefan Kraft ließ sich nicht zweimal bitten und überbot Kamil Stoch (229 Meter) mit 241 Metern noch mal deutlich. Österreich erzielte in der Endabrechnung 1544,2 Punkte, Polen hingegen 1522,2 Punkte.

Wellinger und Geiger tragen DSV-Team immerhin auf Rang fünf

Das deutsche Team hatte bereits nach den ersten beiden Sprüngen von Markus Eisenbichler (196 Meter) und Constantin Schmid (186 Meter) keine Chance mehr auf eine Top-Platzierung. Andreas Wellinger (220,5 Meter) und Karl Geiger (229 Meter) kamen immerhin deutlich besser ins Fliegen. Während sich Eisenbichler immerhin auf 218,5 Meter steigern konnte, verpasste Schmid mit 199,5 Meter zum zweiten Mal die 200-Meter-Marke. Andreas Wellinger erzielte im zweiten Flug allerdings mit 228 Metern die gleiche Weite wie Ryoyu Kobayashi und stellte damit die Weichen für Rang fünf. Karl Geiger ließ sich den Vorsprung natürlich nicht nehmen und schoss sich mit 231 Metern auf den morgigen Tag ein. Mit 1425,8 Zählern war der Rückstand auf die davor liegenden Polen mit knapp 100 Punkten jedoch erschreckend groß.

Zumindest Andreas Wellinger zeigte sich mit seinen Flügen auch zufrieden. „Der Consti und der Eisei haben sich heute einfach schwer getan. Das ist halt mal so“, gab er zu bedenken. „Der Karl und ich haben beide glaube ich eine ganz brauchbare Leistung gezeigt. Speziell mit dem zweiten Durchgang bin ich ziemlich zufrieden“, bewertete er den heutigen Tag.

Japan, Finnland und Schweiz belegen die Ränge sechs bis acht

Aus japanischer Sicht sorgten Yukiya Sato mit 237,5 Metern (2. Durchgang) und Ryoyu Kobayashi mit 234 Metern (1. Durchgang) für die Glanzpunkte und sicherten sich gemeinsam mit Keeichi Sato und Daiki Ito Rang sechs. Zweiterer feierte heute seinen Abschied nach rund 20 Jahren im Weltcup, verpasste dabei die 200-Meter-Marke mit 192,5 und 197,5 Metern jedoch knapp.

Im Kampf um Rang sieben behielten die Finnen die Überhand gegen das Team aus der Schweiz. Insbesondere im zweiten Durchgang glänzten Anti Aalto (214,5 Meter), Eetu Nousiainen (221 Meter) und Niko Kytosaho (223 Meter) dann auch mit schönen Flügen. Die Schweizer zeigten sich nicht mehr ganz so gut in Form, wenngleich immerhin Simon Amann mit Flügen auf 217 und 217,5 Metern eine gute Figur abgab.

Im Kampf um den Nationen-Cup hat das DSV-Team heute den erwarteten Dämpfer hinnehmen müssen und Rang zwei an Slowenien verloren. Österreich hat auf dem ersten Blick mit 5694 Punkten einen komfortablen Vorsprung auf Slowenien (5500 Punkte). Wiederholt das Gastgeber-Team jedoch die Performance vom Freitag, könnte es durchaus noch mal knapp werden. Das DSV-Team (5339 Punkte) muss in den Rückspiegel blicken. Norwegen hat nur noch 117 Punkte Rückstand und Marius Lindvik hat heute die beste Einzelleistung aller Springer erbracht, was aus Norge-Sicht auf morgen hoffen lässt.

Der Gesamt-Weltcup wird ebenfalls morgen entschieden werden. Karl Geiger muss jedoch das Fliegen gewinnen, während Ryoyu Kobayashi bestenfalls 20. werden darf. Zumindest die Vorentscheidung für den Japaner ist bereits am Freitag gefallen.

Ergebnis Teamfliegen

Stand Nationen-Cup

Werbung