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Mit Autos an die Schanze? Verrückte Idee soll Skiflug-WM retten

Volles Haus in Planica - dieses wird es bei der diesjährigen Skiflug-WM nicht geben, Foto: Jan Simon Schäfer

Nicht mal mehr ein Monat dauert das Warten, bis mit der Skiflug-WM in Planica das erste ganz große Highlight der Saison 2020/21 ansteht. Eigentlich sollten die Titelkämpfe im Tal der Schanzen ein echtes Fest mit toller Atmosphäre und Fans aus aller Welt werden. In Zeiten der Corona-Pandemie ist all das jedoch undenkbar. Wer die stimmungsvollen Bilder vor Augen hat, die das jährliche Abschlussfliegen üblicherweise hervorbringt, dürfte umso mehr mit gedämpfter Freude an die Weltmeisterschaften denken. So scheint ein leerer Auslauf am Fuße der Letalnica eigentlich unmöglich. Doch was ist im Leben schon unmöglich? So könnte es sein, dass es in Planica gar nicht so gespenstisch leer wird, wie es der ein oder andere zu denken vermag.

Auf dem ersten Blick ist es eine absolut verrückte Idee: Wo normalerweise 30.000 Menschen den besten Skifliegern der Welt zujubeln, könnten schon bald massenweise Vierräder stehen. Da die Infektionszahlen in Europa ununterbrochen hoch sind, besteht aktuell die Idee, Zuschauer von ihren Autos aus zusehen zu lassen. „Es gibt dort an der Schanze einen riesigen Parkplatz. Die Idee ist, dass Fans die Wettbewerbe verfolgen, während sie im Auto sitzen“, sagte der neue FIS-Renndirektor Sandro Pertile am Mittwoch beim ‚Forum Nordicum‘. Zwar ist unklar, ob die slowenischen Behörden den Plänen zustimmen, so wäre eine Art Autokino eine absolute Weltneuheit beim Skispringen. Noch hofft die FIS aber darauf, dass man die Pläne verschwinden lassen kann und die Zuschauer der WM auf eine üblichere Art und Weise beiwohnen können. „Wir hoffen, dass die Zahlen noch sinken, damit wir doch noch ein paar Fans ins Stadion lassen können“, verspricht Pertile. Ein Unterfangen, das jedoch durchaus schwierig werden könnte. So scheint es wahrscheinlicher zu sein, dass anstelle von leuchtenden Augen leuchtende Autolichter zur Schanze hochblicken und wildes Gehupe für eine spezielle Geräuschkulisse sorgt. Doch spätestens seit der Entwicklung der Vuvuzela sind Sportler und Fans bei so etwas ja ohnehin abgehärtet. Wenn dann am Ende auch noch ein Slowene gewinnt, könnte die Veranstaltung mit dem am schnellsten gestarteten Autokorso aller Zeiten gleich nochmal in die Geschichtsbücher eingehen. Der Traditionsort Planica ist bekanntermaßen immer für Rekorde offen. Noch lieber wäre es den meisten aber wohl, wenn dieser auf der Flugschanze passiert und man den Weltrekord endlich von Vikersund zurückerobert.

Quelle: sport1.de

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