Es kam zugegebenermaßen etwas überraschend, dass der wohl erfolgreichste slowenische Skispringer aller Zeiten am Dienstag offiziell sein Karriereende verkündete. Wir werfen einen Blick auf eine erfolgreiche Karriere und die Gründe für das Karriereende.
Seit 2009 ist Peter Prevc aus dem slowenischen Team nicht mehr wegzudenken. Gemeinsam mit seinen Brüdern Domen und Cene, sowie seiner Schwester Nika, hat er den Namen Prevc zu einem der schillerndsten Namen der Skisprungszene gemacht. Doch jetzt soll mit 31 Jahren Schluss sein. Während gleichzeitig über ein mögliches Comeback von Noriaki Kasai berichtet wird, kommt diese Nachricht etwas überraschend.
Drama im Saisonfinale 2014/15
Der endgültige Durchbruch gelang Peter Prevc in der Saison 2012/13, als er erstmals den Gesamtweltcup in den Top Ten beendet. Damals war er auf Platz sieben knapp zweitbester Slowene hinter Robert Kranjec.
Im Jahr darauf, wurde er dann die slowenische Nummer eins und rangierte auf Platz zwei im Gesamtweltcup hinter Kamil Stoch.
In der Saison 2014/15 wurde Prevc dann zum tragischen Helden. In einem der dramatischsten Finals aller Zeiten musste er sich denkbar knapp Severin Freund im Kampf um die Kristallkugel geschlagen geben. Beide waren punktgleich, doch Freund gewann den Gesamtweltcup, da er über die Saison mehr Siege sammeln konnte. Besonders tragisch war, dass sein slowenischer Teamkollege Jurij Tepes, im letzten Wettkampf der Saison vor Prevc gewann und ihm so die notwendigen Punkte verwehrte.
Dominante Saison 2015/16
Doch Prevc ließ sich davon nicht unterkriegen und griff in der Saison darauf voll an. 2015/16 war Prevc so gut, dass ihm niemand das Wasser reichen konnte. Er feierte einen Sieg nach dem anderen und gewann so verdient, als zweiter Slowene nach Primoz Peterka den Gesamtweltcup. Außerdem gewann Prevc in der besten Saison seiner Karriere auch die Vierschanzentournee. Damit aber nicht genug, denn auch der Titel Skiflugweltmeister ging 2016 an Peter Prevc. Eine wahrlich perfekte Saison.
Leider gelang es Prevc nach der herausragenden Saison 2015/16 nicht mehr, an seine Erfolge anzuknüpfen. Platzierungen auf dem Podest wurden immer seltener und so wurden es nach und nach andere Slowenen, die um die großen Titel sprangen.
Große Sammlung an Medaillien, Trophäen und Rekorden
Dennoch hat Peter Prevc in seiner Karriere einiges erreicht, wovon andere wohl kaum zu träumen wagen. Insgesamt gewann er 16 Mal im Weltcup und stand 43 Mal auf dem Podest. Unter anderem sogar gemeinsam mit Bruder Domen. Zudem durfte er sich bei der WM einmal über Silber und einmal über Bronze freuen. Auch olympische Medaillen befinden sich in Prevcs Trophäensammlung. 2014 reichte es im Einzel für Silber und Bronze. 2022 waren es eine goldene und eine silberne Medaille in den Teamwettbewerben.
Außerdem sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Prevc als erster Springer überhaupt die magische 250 Meter Marke in Vikersund knackte. Mit dieser Weite hielt er sogar für einen Tag den Weltrekord, ehe er am Tag darauf von Anders Fannemel getoppt wurde.
Seinen Rücktritt begründete Prevc wie folgt:
„Dies ist meine letzte Saison als Profisportler. Die Entscheidung hat eine Weile gedauert. Am Ende habe ich eine vernünftige Entscheidung getroffen. Mein Herz sagte mir, dass ich eine neue Seite meines Lebens entdecken sollte. Was genau ich als nächstes tun werde, weiß ich noch nicht, aber wir werden in 47 Tagen darüber sprechen. Im Moment mache ich einfach mit der Saison weiter“
Außerdem sagte Prevc:
„Ich bin all meinen Trainern, meinen Teamkollegen, dem Skiverband, meinen Sponsoren, meinen Freunden und natürlich meiner Familie, die immer zu mir gehalten hat, sehr dankbar“
Am 24. März wird beim Weltcupfinale in Planica mit einem emotionalen Abschied zu rechnen sein. Peter Prevc wird als einer der besten Skispringer der 2010er Jahre in Erinnerung bleiben.