Nozomi Maruyama heißt die Siegerin der heutigen Qualifikation in Garmisch-Partenkirchen. Bei zapfigen Temperaturen und wechselndem Wind konnte sich die Japanerin hauchdünn vor Nika Prevc durchsetzen. Dritte wurde Lisa Eder. Aber auch die deutschen Damen lassen auf morgen hoffen.

Die beiden Trainings wurden vorneweg von den üblichen Verdächtigen bestimmt. Den ersten Trainingsdurchgang entschied Anna Odine Stroem für sich, den zweiten dann Nika Prevc. Nozomi Maruyama zeigte sich hier ebenso schon stark und platzierte sich als Zweite und Dritte.

Knappe Entscheidung zwischen Maruyama und Prevc

Hauchdünn vorne war Maruyama dann in der Qualifikation. Die Gesamtweltcupführende zeigte einen Sprung auf 132,0 Meter und lag damit 0,7 Punkte vor Nika Prevc. Prevc kam zwar „nur“ auf 124,5 Meter hatte aber deutlich schlechteren Wind als die Japanerin. Lisa Eder rückte dahinter den beiden Überfliegerinnen der bisherigen Saison als Drittplatzierte in der Qualifikation am dichtesten auf die Fersen. „Generell war es heute ein guter Tag. Die Schritte, die ich gemacht habe gehen in die richtige Richtung. Es ist alles recht knapp beieinander und mit dem Wind ist auch nicht immer ganz so einfach, aber ich bin insgesamt recht zufrieden.“ Auf die derzeitige Dominanz von Maruyama und Prevc angesprochen sowie die Schwierigkeit an die beiden Top-Athletinnen des bisherigen Winters heranzukommen, sagt die Österreicherin: „Ich schaue einfach, dass meine Sprünge passen, den Rest kann ich ohnehin nicht beeinflussen oder verändern. Aber heute war es schon mal deutlich knapper beieinander.“

Selina Freitag überzeugte mit 134,0 Metern und wurde damit Vierte. „Ich bin sehr zufrieden und habe den besten Sprung pünktlich zur Qualifikation und damit zur richtigen Zeit gezeigt. Er lief richtig cool und hat sich auch gut angefühlt. Ich hoffe, dass ich dies für morgen mitnehmen kann.“ Hinter ihr auf Platz fünf und sechs folgten Anna Odine Stroem und Nika Vodan. Agnes Reisch, die einen guten Trainingsdurchgang mit Platz drei zeigte und das zweite Training dann auslies, wurde Siebte. „Mein Trainingssprung war sehr, sehr gut. Der Qualisprung hingegen nicht ganz so, aber trotzdem immer noch alles im Rahmen“, so die Allgäuerin.

Die Top Ten wurden durch Eirin Maria Kvandal, Yuka Seto und Anezka Indrackova komplettiert. Für die übrigen deutschen Damen lief es durchwachsen. Katharina Schmid beendete die Qualifikation auf Rang 16, Juliane Seyfarth wurde 19.

„Ich bin heute nicht ganz so gut reingekommen, schon in den Trainingssprüngen nicht. Die Quali war auch nicht optimal, aber ich weiß, was ich zu tun habe und bin bereit für morgen“, so Schmid. Ihre Teamkollegin Seyfarth resümiert: „Garmisch ist zwar meine Lieblingsschanze, aber meine Sprünge hatten heute noch Potential nach oben. Ich hoffe, dass ich mich morgen steigern kann.“ Ansonsten konnte sich lediglich noch Julina Kreibich als 27. für den Wettkampf qualifizieren. Hier sei erwähnt, dass sich im System der Two-Nights-Tour nur 30 Damen für den Wettkampf qualifizieren und am morgigen Tag im KO-System gesprungen wird.

Für Emely Torazza (36.), Lia Böhme (44.), Anna Hollandt (46.), Alvine Holz (50.), Kim Amy Duschek (54.), Anna Häckel (59.) und Maike Tyralla (61.) bleibt morgen also nur die Zuschauerrolle.

„Wir haben gestern noch trainiert und es war eigentlich ganz ok. Es ist halt schwierig mit den Windverhältnissen, wenn in einem Sprung Aufwind ist und dann wieder plötzlich Rückenwind – das Windthema also wieder. Zudem ist es richtig kalt, was auch nicht gerade angenehm war“, schildert Torazza, die wie einige andere Athletinnen auch, deutlich Kritik daran üben, dass bei der Two Nights Tour nur 30 Damen im Wettbewerb mit dabei sein dürfen (statt wie im normalen Damen-Weltcup 40 oder bei den Herren sogar 50 Springer). „Es ist schade, dass die Hälfte morgen früh schon weiterreisen muss. Wenn du als junge Athletin hierhin kommst, ist es gefühlt aussichtslos in den Wettkampf zu kommen.“

Umso glücklicher war Julina Kreibich aus der Nationalen Gruppe, der dieses Kunststück dank eines starken Qualisprungs tatsächlich gelang. „Es macht einfach Spaß hier dabei zu sein und ich konnte meine Trainingsleistung bestätigen. Daher bin ich voll zufrieden“, so Kreibich.

Bundestrainer Heinz Kuttin zog nach der Qualifikation ein positives Fazit. „Ich bin sehr zufrieden, weil fünf Damen den Einzug in den Wettbewerb geschafft haben. Das ist gut, denn wir kennen natürlich die schwierigen Umstände, dass man dafür unter die Top-30 kommen musste. Und mit der Julina Kreibich haben wir sogar eine ganz junge Dame dabei, die es geschafft hat. Leider sind Emely Torazza und Anna Hollandt, die im Weltcup schon Punkte gemacht haben, heute etwas zu hart gesprungen. Sie wollten es vielleicht ein bisschen erzwingen, aber mit den anderen fünf Damen bin ich sehr zufrieden.“

Die deutschen Duelle im Überblick:

Katharina Schmid – Julia Mühlbacher, Juliane Seyfarth – Peng Zing, Frieda Westman – Agnes Reisch, Julina Kreibich – Selina Freitag

Am morgigen Silvestertag startet dann um 13 Uhr der erste der beiden Wettkämpfe der Two-Nights-Tour der Damen.

Ergebnisse Training

Ergebnis Qualifikation

Duelle für den Wettkampf

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