Der Sieg im Auftaktspringen der 70. Vierschanzentournee geht an Ryoyu Kobayashi aus Japan (128,5 und 141 Meter, 302 P.). Auf dem zweiten Platz folgt Halvor Egner Granerud (132 Meter und 133 Meter, 299,2 P.) vor seinem Landsmann Robert Johansson (135,5 und 131 Meter, 298,6 P.).

Mit einem furiosen Sprung auf 141 Meter und der damit verbundenen Bestweite des Tages gewinnt Ryoyu Kobayashi das Auftaktspringen in Oberstdorf. Nachdem ersten Durchgang lag der Japaner noch auf dem fünften Platz, doch der Flug auf 141 Meter lies ihn seinen Konkurrenten überflügeln. Halvor Egner Granerud konnte seinen zweiten Platz nach dem ersten Durchgang verteidigen, da er zwei Meter weiter gesprungen ist als sein Landsmann Johansson, der vom ersten auf den dritten Platz zurück fiel. Und auch der vierte Platz wird mit Marius Lindvik von einem Norweger belegt.

Geige wird fünfter

Karl Geiger folgt hinter dem Japaner und den drei Norwegern auf dem fünften Platz. Vor dem Finale hatte er mit Rang drei noch auf Podiumskurs gelegen, doch im zweiten Durchgang konnte er nicht ganz mit seinen Gegnern mithalten und fiel auf den fünften Platz zurück. Trotzdem ist der mit grade mal 6,1 Punkten Rückstand, umgerechnet rund drei Metern, immer noch voll im Rennen um den Sieg der Tournee. Geiger zeigte sich mit gemischten Gefühlen nach dem zweiten Durchgang. Auf die Frage, ob er enttäuscht sei und sich mehr erhofft hatte, antwortete er im Interview: „Es geht. Also ja, im ersten Moment war ich ein bisschen enttäuscht. (…) Aber ich sags mal so: es ist in Ordnung. Die Spannung war doch heute in bisschen höher, als gedacht und für das war es doch ganz gut und ich bin zufrieden.“ Sein Sprung bewerte er als gut, aber nicht so gut, wie er es kann. Für den weiteren Verlauf der Tournee zeigte er sich optimistisch: „Die Ausgangsposition ist immer noch gut und wir werden in Garmisch weiter reden.“ Hinter Geiger folgt der Slowene Lovro Kos.
Markus Eisenbichler zeigte im Finale einen sehr starken Sprung auf 132,5 Meter und verbesserte sich so vom zehnten Platz noch auf Platz sieben. Über seinen ersten Sprung auf 129,5 Meter zeigte er sich im anschließenden Interview kritisch: „Der erste [Sprung] hat mich ein bisschen genervt, weil da hatte ich es wirklich gut gehabt von den Verhältnissen. Bin dann ein bisschen zu spät und lass dann halt extrem viele Meter liegen. Da kann ich auch 135 Meter springen.“ Der zweite Sprung hingegen „war echt gut. Da werde ich einfach anschließen.“ Zwischen die zwei Deutschen Eisenbichler und Leyhe schiebt sich Daniel Huber als achter. Durch zwei gute Sprünge auf 124,5 und 125 Meter kann sich Stephan Leyhe in den Top-10 platzieren und so einen mehr als gelungenen Einstand nach seiner Verletzungspause feiern. Komplettiert werden die Top-10 durch Gergor Deschwanden aus der Schweiz.

Constantin Schmid und Severin Freund verpassen den zweiten Durchgang

Constantin Schmid verpasste nach dem verlorenen Duell gegen seinen Konkurrenten Yukiya Sato den zweiten Durchgang. Auch wenn Schmid mit 118,5 Metern 1,5 Meter weiter als Sato gesprungen war, konnte Sato 0,2 Punkte mehr einsammeln uns so den Deutschen schlagen. Auch über die Lucky Loser konnte Schmid nicht den zweiten Durchgang erreichen, da er auf Rang sechs der Liste landete und nur die besten fünf der Liste in den zweiten Durchgang kommen. Noch ärgerlicher lief es für Severin Freund, der sich über die vergangenen Wochen im Continental-Cup seinen Startplatz für den Weltcup erkämpft hatte. Sein Sprung hätte für eine gute Platz im Klassement gereicht, doch nach seinem Sprung wurde er aufgrund seines Anzuges disqualifiziert und verpasste den zweiten Durchgang.
Pius Paschke lag nach dem ersten Durchgang und seinem gewonnenen Duell auf dem 13. Platz mit dem Potential noch in die Top-10 springen zu können. Doch sein zweiter Sprung endete schon bei 110 Metern und lies ihn auf den 26. Rang zurückfallen. Dementsprechend unzufrieden zeigte sich Paschke im anschließenden Interview: „So daneben gesemmelt habe ich schon lange keinen Wettkampfsprung mehr. Der war richtig spät. Hat sich echt bescheiden angefühlt.“

Für Kraft als 12. ist der Tourneesieg schon fast unmöglich

Mit 126,5 Metern lag Stefan Kraft nach dem ersten Sprung auf dem 17. Platz, konnte sich jedoch im Finale verbessern und erreichte so noch den 12. Platz. Trotz Schadenbegrenzug liegt Kraft damit schon 41,9 Punkte hinter dem Tourneeführenden Kobyashi. Drittbester ÖSV-Adler, hinter Huber und Kraft, wurde Jan Hörl auf Rang 17. Innerhalb der Top-30 befinden sich aus österreichischer Sicht noch Daniel Tschofenig (21.) und Philipp Aschenwald (22.).
Ullrich Wohlgenannt und Manuel Fettner konnten beide nicht ihr Duell gewinnen und hatten auch über die Lucky Loser Wertung keine Chance auf den Einzug in den zweiten Durchgang und schieden als 35. und 39. aus.

Erste Weltcuppunkte für die Türkei

Über seine ersten Weltcuppunkte überhaupt durfte sich der Türke Fatih Arda Ipcioglu freuen, der seinen Duell-Konkurrenten Danil Sadreev schlagen und so in den zweiten Durchgang einziehen konnte. Als 29. des Tages sammelte er seine ersten und für die Türkei überhaupt die ersten Weltcuppunkte ein.

Schwache Polen

Für die Polen läuft es, wie schon bereits die gesamte Saison, überhaupt nicht. Grade einmal ein Pole erreichte den zweiten Durchgang. Jakub Wolny (32.), Pawel Wasek (33.), Piotr Zyla (38.) und Kamil Stoch (41.) qualifizierten sich nicht für den zweiten Durchgang. Einzig Dawid Kubacki konnte den zweiten Durchgang erreichen, nachdem er seinen Duellgegner Manuel Fettner geschlagen hatte. Als 28. springt er jedoch deutlich den Top-Springern hinterher.

Nach dem heutigen Tag führt Ryoyu Kobayashi die Wertung der 70. Vierschanzentournee an. Dies ganze Wertung ist hier zu finden. Die Gesamtwertung im Weltcup wird weiterhin von Karl Geiger angeführt.

Weiter geht es übermorgen in Garmisch-Partenkirchen. Der Zeitplan ist hier zu finden.

Offizielle Ergebnisliste

Quelle: FIS, DSV

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