Foto: Konstanze Schneider

Einer der besten slowenischen Skispringer der vergangenen Jahre hat beschlossen, seine Sprung-Ski an den Nagel zu hängen. Im Alter von 31 Jahren hat er sich entschieden, seine Karriere zu beenden und seinen geliebten Flugschanzen den Rücken zu kehren. 

„Sie alle haben diese Nachricht erwartet. Ich habe bereits vor der letzten Saison angekündigt, dass es wahrscheinlich die Letzte sein wird. Die letzte Saison endete vorzeitig. Ich wollte mich in Planica verabschieden. Wir wissen jedoch, wie die Situation im März war. Jetzt kann ich jedoch verkünden, dass ich beschlossen habe, meine Sportkarriere zu beenden“, so Tepes, der sich auch in Zukunft nicht vom Sport trennen wird. Er soll ab sofort den Nachwuchs in Kranj unterstützen und dem Trainer Stane Baloh zur Seite stehen.

Karriere-Rückblick

Sein Weltcup-Debüt gab Tepes am 1. Januar 2006 beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen und belegte dort einen 35. Platz. Im gleichen Jahr wurde er außerdem Vize-Junioren-Weltmeister in Kranj und musste sich nur dem Österreicher Gregor Schlierenzauer geschlagen geben. Den ersten Podestplatz und den ersten Sieg im Weltcup erlangte der Slowene erst in der Saison 2012/13, als er einen dritten Platz im tschechischen Harrachov und einen Sieg vor Heimkulisse am 24. März 2013 in Planica feiern konnte. Seinen 2. Weltcup-Sieg feierte Jurij Tepes ebenfalls auf der Skiflugschanze in Planica, am 22. März 2015. Dieser Sieg stellte damals eine große psychische Belastung dar, denn Tepes wurde von vielen beschuldigt, mit seinem Sieg Peter Prevc daran gehindert zu haben, in dieser Saison den Gesamtweltcup zu gewinnen. Aufgrund seines Sieges fiel die knappe Entscheidung um die Kristallkugel damals zugunsten des Deutschen Severin Freund aus.

In seiner Karriere stand Tepes im Rahmen einer Weltmeisterschaft insgesamt sieben Mal auf dem Podium, sechs Mal davon auf einer Skiflugschanze. Sein letzter großer Erfolg war eine Bronze-Medaille bei den Skiflug-Weltmeisterschaften in Oberstdorf 2017.

Dass sich Jurij Tepes besonders auf den größten Schanzen Zuhause gefühlt hat, war kein Geheimnis. Wettbewerbe auf Skiflugschanzen konnte er immer am meisten genießen. Die Tatsache, dass er Teil von neun der zehn Mannschaftssiege in Slowenien war, zeigt auch, dass er ein guter Mannschaftsspringer und eine wichtige Stütze im slowenischen Team war.

Berühmt wurde Tepes auch durch den weitesten Sprung auf Matten im Sommer vor zwei Jahren. Am 11. Juli 2018 sprang er zur Eröffnung der Schanze in Schtschutschinsk (Kasachstan), 154 Meter weit.

In der vergangenen Saison nahm Tepes nur an vier Weltcup-Wettbewerben teil. Seine besten Platzierungen waren ein 20. und ein 21. Rang auf der Skiflugschanze im österreichischen Bad Mitterndorf.

Nachdem er in den letzten drei Jahren keinen Anschluss mehr zu den Besten im Weltcup finden konnte, entschloss er sich, seine aktive Sportlerkarriere zu beenden. Sein Wunsch, dies beim Weltcup-Finale in Planica 2020 zu tun, konnte ihm leider nicht erfüllt werden. 

Quelle: silo.net

Von Konstanze Schneider

Aufgewachsen in einer Wintersportregion ist Konstanze seit ihrer Kindheit begeisterter Wintersport- und vor allem Skisprung-Fan. Anzutreffen ist sie meist im Weltcup der Skispringer, wo sie nicht nur für Skispringen-news.de, sondern auch als Fotografin international unterwegs ist. Zusätzlich hat sie mehrere Jahre als Pressesprecherin bei den Weltcup-Veranstaltungen in Klingenthal gearbeitet und die Pressearbeit für den Verein VSC Klingenthal e.V. und für die Sparkasse Vogtland Arena in Klingenthal übernommen.

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