Nach einem Tag Pause geht es bei der 73. Vierschanzentournee weiter in Innsbruck. Ab jetzt heißt es durchziehen bis zum Schluss, denn zwischen dem 3. und 6. Januar muss jeden Tag Leistung gebracht werden. Die Schanze, die für viele bereits zur „Schicksalsschanze“ wurde, steht erneut im Mittelpunkt des Geschehens.
Philipp Raimund im Aufwärtstrend
Bereits im Training präsentierte sich Philipp Raimund als stärkster Deutscher. Auch Pius Paschke kam im Training gut zurecht. In der Qualifikation bestätigt Raimund seine Trainingsleistungen: Trotz Rückenwindverhältnissen liefert er einen starken Sprung und wird bester Deutscher auf Platz sieben. Felix Hoffmann, der nach Garmisch-Partenkirchen für Stephan Leyhe ins Team gerutscht ist, machte eine solide Qualifikation und belegte den 22. Platz. Adrian Tittel gelang in der Qualifikation ebenfalls ein besserer Satz, der für Platz 31 ausreichte und ihm eine kleine Chance gegen seinen morgigen Duell-Partner aus Tschechien Roman Koudelka einräumt.
Auch Karl Geiger steigerte sich von Sprung zu Sprung – das Vertrauen liegt aber dennoch auf „Wettkampf-Geiger“ im morgigen Wettbewerb. Vor zwei Jahren erlebte Geiger, der heute Platz 19 belegte, zuletzt seinen Vierschanzentournee-Tiefpunkt am Bergisel, als er als 51. die Qualifikation verpasste. Für Andreas Wellinger mangelte es als 17. ebenfalls noch an ein paar Metern zu den Top-Rängen. Bei Pius Paschke fehlte in der Qualifikation erneut ein wenig das Selbstverständnis, welches zuletzt nur in einzelnen Wettkampfsprüngen zu ihm zurückzukommen schien. Mit viel Geschwindigkeit, aber wenig Höhe reichte sein Sprung für Rang acht und damit zumindest einer gute Ausgangslage für die dritte Tournee-Station. „Ich bin eigentlich ganz zufrieden. Für einen Trainingstag habe ich ganz gut angefangen. Da kann man auf jeden Fall morgen darauf aufbauen“, zieht Paschke sein Fazit.
Erstes Heimspiel für die ÖSV-Adler
Die österreichischen Adler glänzen weiterhin, auch vor heimischem Publikum. Etwa 8.000 Fans verfolgten die Qualifikation am Bergisel. Das morgige Bergiselspringen ist zu Beginn der 73. Vierschanzentournee bereits ausverkauft gewesen.
Jan Hoerl zeigte eine Machtdemonstration: 135 Meter bedeuteten die Topweite bei guten Verhältnissen und zugleich den Sieg in der Qualifikation. „Nach den Trainingssprüngen stärkt es auf jeden Fall das Selbstvertrauen, dass ich, wenn es zählt, meine besten Sprünge abrufen kann. Ich bin sehr zufrieden und freue mich morgen auf ein volles Haus“, so Hoerl gegenüber dem ORF. Auch der neue Gesamtweltcup-Führende Daniel Tschofenig ließ nicht weit abreißen und reihte sich auf Platz fünf ein. Stefan Kraft, der ebenfalls weiterhin ein heißer Kandidat um die Tournee-Gesamtwertung ist, reihte sich als Vierter der Qualifikation ein. Die beiden jungen Talente im starken ÖSV-Team Maximilian Ortner (7.) und Markus Müller (9.) sind ebenfalls weiter in den Spitzenplätzen dabei und ergänzen die Übermacht mit fünf ÖSV-Adlern unter den besten Zehn.
Forfang & Deschwanden halten weiterhin mit
Der Norweger Johann André Forfang, der im Training noch etwas zurücklag, gelang in der Qualifikation erneut ein Topsprung, mit dem er sich Platz zwei sicherte. Auch der Schweizer Gregor Deschwanden zeigte als Dritter in der Qualifikation, dass beim Bergiselspringen wieder mit ihm auf dem Podium zu rechnen ist. „Ich bin glücklich, dass die Schicksalsschanze Innsbruck heute für mich so gut lief. Ich denke wenn das Timing wie heute im ersten Sprung gut passt, ist vieles möglich. Ich denke ich kann das und ich hoffe, mir gelingen morgen zwei solche Sprünge“, so der Schweizer im Anschluss an die Qualifikation.
Morgen geht’s los mit dem ersten Durchgang und den KO-Duellen ab 13.30 Uhr, live in der ARD und bei Eurosport.
Das sind die deutschen Duelle für das Bergiselspringen in Innsbruck am 04.01.25:
Jakub Wolny (POL) – Felix Hoffmann
Adrian Tittel – Roman Koudelka (CZE)
Kevin Bickner (USA) – Karl Geiger
Keiichi Sato (JPN) – Andreas Wellinger
Fredrik Villumstad (NOR) – Pius Paschke
Andrew Urlaub (USA) – Philipp Raimund