Paukenschlag in Kuusamo: Der Norweger Halvor Egner Granerud hat das zweite Einzelspringen in Kuusamo gewonnen. Der Norweger setzte sich vor Markus Eisenbichler und Dawid Kubacki durch.
Was für ein turbulentes Finale! Während einige Favoriten strauchelten, fasste sich der junge Norweger ein Herz und segelte auf 142 Meter. Mit 282 Punkten setzte er sich am Ende deutlich vor Markus Eisenbichler durch. Bei komplizierten Windverhältnissen gelangen dem Siegesdorfer nach seiner Halbzeitführung 131 Meter und 272,1 Punkte. „Heute war es extrem windig. Im ersten Durchgang habe ich einen extrem guten Sprung gemacht. Der zweite fühlt sich auch gut an, doch dann habe ich im Mittelteil gemerkt, dass im Mittelteil und unten nichts mehr an Unterstützung da ist“, erklärte der 29-Jährige gegenüber dem ZDF. Das Podest komplettierte die Konstanz in Person, Dawid Kubacki. Der Pole erlangte mit Sprüngen auf 132 und 139 Meter 265,6 Punkte. Für den spektakulärsten Sprung sorgte jedoch der Japaner Yukia Sato. Nachdem dieser im ersten Durchgang noch im Mittelfeld lag, flog er sich mit 146 Meter auf Rang vier nach vorne. Das gute Mannschaftsergebnis der Norweger komplettierten Robert Johansson und Johan Andre Forfang auf den Plätzen fünf und sechs. Als Siebtplatzierter zeigte auch der Pole Kamil Stoch aufsteigende Form. Karl Geiger dürfte dagegen mit dem achten Rang nicht ganz zufrieden sein. Eine sensationelle Aufholjagd legte dafür Severin Freund hin. Mit 128 Meter im Finaldurchgang schob sich der ehemalige Star im DSV Team auf Rang neun nach vorne. Damit landete er seinen ersten Top-10-Platz seit vier Jahren. Dementsprechend zufrieden zeigte sich der Bayer nach seinem Finalsprung. „Ich habe gestern retrospektiv erfahren, dass mein gestriger zweiter Sprung ganz in Ordnung war, gerade weil es vom Wind her nicht so einfach war. Heute war der erste Sprung nicht kompromisslos genug für die Bedingungen, der zweite war dafür umso feiner,“ so Freund.
Freud und Leid im Finale nahe beieinander
Der Wechsel zwischen Seitenwind und Aufwind machte es den Springern alles andere als leicht. So fand Pius Paschke im zweiten Durchgang kein Polster unter den Ski vor und rutschte mit 114 Meter von Rang 12 und 21 ab. Seinen zwölften Platz nach Durchgang eins nahm dagegen sein Teamkollege Constantin Schmid ein, der mit einem stabilen Sprung auf 124,5 Meter noch ordentlich Boden gut machen konnten. Zufrieden kann auch der Norweger Daniel Andre Tande sein. Nach seinem schweren Sturz, zeigte sich der Norweger gut erholt und landete nach zwei soliden Sprüngen auf 129,5 und 122,5 auf Rang 14. Knapp dahinter zeigte der japanische Überflieger Ryoyu Kobayashi ebenfalls aufsteigende Tendenz, indem er mit guten 126,5 Meter auf Rang 15 flog. Nachdem der erste Durchgang mit Artti Aigro auf Rang fünf, Giovanni Bresadola auf Rang elf und Casey Larson (21.) faustdicke Überraschungen bereithielt, flogen die Außenseiter im Finale leider weit zurück. Besonders hart traf es den Esten Aigro, der mit 89 Meter auf den 30. Rang zurückfiel. Bresadola und Larson belegten die Ränge 23 und 28.
Wellinger weiterhin mit Problemen
Gänzlich rund lief der Tag für die Deutschen jedoch leider nicht. So gelang dem bisher so starken Martin Hamann mit 119 Meter nur der 35 Platz. „Die gute Luft habe ich mir selbst etwas genommen. Mit Gewalt geht eben doch nicht alles, beim nächsten Mal muss ich etwas lockerer sein“, so der Sachse. Schwer tat sich erneut Rückkehrer Andreas Wellinger. Der 25-Jährige hatte in der Luft arge Schwierigkeiten und landete mit 114 Meter auf dem 42. Rang. Einen rabenschwarzen Tag erlebte das finnische Team. Auf der Heimschanze gelang keinem der Finnen der Sprung ins Finale. So landete Antti Aalto als Bester seines Teams nur auf Rang 36.
Weiterer Corona-Fall: Schlechte Nachrichten schon vor dem Wettkampf
Eine negative Neuigkeiten erreichte uns bereits vor dem Wettkampf. So soll ein Teammitglied der Tschechen positiv auf das Coronavirus getestet worden sein. Damit ist der betroffene Athlet bereits der sechste Springer, der innerhalb von einer Woche ein positives Testergebnis erhalten hat. Wie es für die Tschechen nun weitergeht, ist noch nicht bekannt. Am kommenden Wochenende möchte der Sksiprung-Tross, hoffentlich mit keinen weiteren Fällen im Gepäck, nach Nizhny-Tagil reisen.