Es hat zwar bislang noch nicht für einen Tagessieg gereicht für Halvor Egner Granerud, der Norweger zeigt jedoch einen sehr guten Sprung nach dem anderen und führt so das Tourneeranking an. Auch in der heutigen Qualifikation in Innsbruck machte er deutlich, dass es für seine Konkurrenten keine leichte Aufgabe wird, ihm die Führung streitig zu machen.
Im stillen Rund des Bergiselstadions gaben sich die Favoriten für den Tourneesieg keine Blöße. Hinter Granerud (129 Meter; 132,2 Punkte) und Daniel Huber (128,9 P.) landeten Dawid Kubacki, Markus Eisenbichler und Kamil Stoch auf den Plätzen drei bis fünf – ähnlich wie in der Tourneewertung. Auch Karl Geiger verbesserte sich im Vergleich zum Training deutlich. Mit einem Sprung auf 125 Meter reichte es für Platz 7 hinter Stefan Kraft, der zuvor einen Trainingsdurchgang für sich entscheiden konnte.
Keine Überraschungen in der Qualifikation
Nicht im Wettkampf vertreten sind die Franzosen und Italiener, die vier der zehn letzten Plätze belegten. Aus Österreichs nationaler Gruppe verpasste mit Stefan Rainer lediglich ein Springer die Qualifikation, das ÖSV-Team geht somit beim Heimwettkampf mit 12 Athleten an den Start. Ruhig war es am heutigen Tag nicht nur wegen des fehlenden Publikums, sondern auch im Bezug auf den Wind – das macht Hoffnung auf ein äußerst spannendes und faires Springen am morgigen Sonntag. „Ich freue mich auf morgen, bei solchen Bedingungen ist das einfach nur ein Traum“, so Markus Eisenbichler.
Alle DSV-Adler qualifiziert
Im Training lief es für das deutsche Team noch nicht optimal – nach seinem siebten Platz in der Qualifikation zog Karl Geiger deshalb ein positives Fazit: „Die Trainingssprünge waren nicht der Wahnsinn, zum Qualisprung habe ich die richtigen Schlüsse gezogen. Deshalb war der Sprung wichtig. Morgen werde ich alles geben“. Markus Eisenbichler sah dies ähnlich: „Der Qualisprung war deutlich besser als die Trainingssprünge. Mein Sprungsystem hat gegriffen. Der Auftrag war aber erst einmal, gemütlich reinzukommen und die Schanze kennenzulernen.“
Martin Hamann untermauerte bereits im Training seine Position als derzeit drittstärkster Springer in der Mannschaft. In der Qualifikation erreichte er mit einem Sprung auf 121,5 Meter Rang 20. Der Sachse, der in diesem Jahr seine erste komplette Tournee absolviert, zeigte sich entsprechend zufrieden: „Es geht darum, jeden Sprung zu nutzen und Spaß zu haben. Heute war sogar die Landung besser, jetzt muss ich hier und da noch am Sprung feilen“. Im KO-Duell trifft er auf Cene Prevc, der im Traning weit vorne lag, in der Qualifikation jedoch einen etwas schwächeren Sprung erwischte. Paschke, Freund und Schmid platzierten sich weiter hinten auf den Rängen 35, 41 und 46 und bekommen es daher in ihren Wettkampfpaarungen mit Johansson, Aschenwald und Stoch ebenfalls mit starken Gegnern zu tun.
Bundestrainer Stefan Horngacher freute sich daüber, dass Geiger und Eisenbichler sich in der Qualifikation steigern konnten: „Das Traning war nicht ganz optimal. Granerud springt immer gleich gut, egal ob Training oder Wettkampf. Wir wissen, was morgen zu machen ist, und werden uns darauf einstellen. Es gibt definitiv noch einiges zu tun Morgen gilt es, mit maximaler Überzeugung zu springen.“ Insbesondere Karl Geiger traut er einiges zu: „Wer Karl kennt, weiß, dass er hier die meisten Reserven hat.“
Der dritte Wettkampf der Tournee beginnt morgen um 13.30 Uhr, um 12 Uhr steht der Probedurchgang auf dem Programm.