Er hat es im Frühjahr noch einmal probiert, doch nun ist klar: Frankreichs Jonathan Learoyd (21) beendet seine aktive Skisprung-Karriere. Das Knie macht einfach nicht mehr mit.

„Das war’s Leute. Nach zwei schwierigen Jahren ist es Zeit, dass ich meine Skisprung-Karriere beende. Es ist eine harte Entscheidung, aber meine Knie machen es nicht mehr möglich, zu 100 Prozent zu trainieren“, schrieb der 21-Jährige bereits am Montag auf Instagram. Auch die Motivation war nach eigenen Angaben nicht mehr auf dem höchsten Level. Für die Zeit als aktiver Skispringer ist Jonathan Learoyd aber extrem dankbar: „Ich möchte mich bei allen bedanken, die dieses Abenteuer möglich gemacht haben, meinen Eltern, meinen Trainern, meinen Teamkollegen, meinen Fans, meinen Sporen, meinem Verein und dem Französischen Skiverband – ohne euch wäre es nicht möglich gewesen.“

Frankreichs großer Hoffnungsträger

Für das Skispringen in Frankreich ist das Karriereende von Jonathan Learoyd ein weiterer schwerer Schlag. Mit dem 21-Jährigen tritt nämlich ein großes Talent von der aktiven Skisprung-Bühne. Seit 2014 Teil des Nationalkaders machte der junge Franzose schon früh auf sich aufmerksam. Schon bei seinem Continentalcup-Debüt in Engelberg (2015) schaffte es der Springer aus Courchevel mit den Rängen 11 und 26 auf Anhieb in die Punkte. Spätestens bei den Europäischen Olympischen Jugendspielen im türkischen Erzurum (2017) stieg Jonathan Learoyd zum großen Hoffnungsträger seines Landes auf, denn in der Türkei holte der Youngster gleich dreimal Silber.

Tagessieg im COC und punktuell Weltcup-Zähler

Es ging für Jonathan Learoyd auch weiter gut voran. Der erste Weltcup-Einsatz in Engelberg folgte am 16. Dezember 2017. Keine zwei Wochen sicherte sich Learoyd – wieder in Engelberg – seinen ersten und einzigen Tagessieg im Contontinentalcup. Auch die ersten Weltcup-Punkte sollten nicht lange auf sich warten: Schon bei der Vierschanzentournee 2017/2018 gab es mit Platz 29 in Oberstdorf die ersten Weltcup-Zähler. Höhepunkt des Winters war die Teilnahme bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang, wo er auf der Normalschanze den 27. Platz belegte. Bei der Raw Air 2018 fuhr der junge Franzose dann in Oslo als 25. sein bestes Weltcup-Ergebnis ein.

Formloch und Verletzungen bremsten ihn aus

Denn in der Folge zeigte die Leistungskurve stetig Berg ab. Jonathan Learoyd konnte die gezeigten Leistungen der Vergangenheit nicht mehr liefern. Ab 2020 sollte dann auch gar nichts mehr gehen: Dem französischen Skispringer wurde nämlich eine Chondromalazie (Knorpel-Erkrankung) beider Kniescheiben diagnostiziert. Zwei Jahre lang hatte Jonathan Learoyd damit zu kämpfen gehabt – und sich erst im März des Jahres wieder ins Training auf die Schanze zurückgek.mpft. Doch weil das Knie weiterhin nicht mitmacht ist nun endgültig Schluss. Der Continentalcup am 19. September 2020 in Wisla bleibt damit sein letzter Wettkampf als aktiver Skispringer.

Neue Zeitrechnung als Golfer

Nun beginnt für Jonathan Learoyd eine neue Zeit abseits des Skispringens – und die führt in einen ganz anderen Sport. „Das nächste Kapitel für mich wird trotzdem spannend. Ich werde Golf für UGPM (*University Golf Program Malaga) in Malaga spielen“, kündigte Learoyd auf Instagram an.

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