Nach seinem Karriereende hält der ehemalige deutsche Weltcup-Gesamtsieger Severin Freund eine Tätigkeit als Trainer für unwahrscheinlich. Dies erklärte der 33-Jährige in einem Interview der Augsburger Allgemeinen. Der Bayer macht sich zudem für höhere Preisgelder im Skispringen stark.

„Ich bin mir zu 99,9 Prozent sicher, dass ich nicht in einer Trainerfunktion aktiv sein werde. Ich denke nicht, dass ich der Typ bin, der als Trainer am Sportler die klügste Wahl wäre“, erklärte Freund der bayerischen Tageszeitung und fügte hinzu: „Wenn ich alle Skisprungtrainer beobachte, die sich als gute Trainer ausgezeichnet haben, und wenn ich sehe, was sie gemeinsam haben, dann fehlt mir etwas.“ Dem Skispringen möchte der ehemalige Springer des DSV aber erhalten bleiben. „Irgendetwas im Skispringen in einer anderen Funktion ist möglich. Ich möchte in den kommenden Monaten den nächsten Lebensabschnitt planen und mich erst einmal selbst finden. Genau dafür ist die jetzige Zeit da. Aber egal was ich machen werde, es wird auf jeden Fall etwas Längerfristiges sein“, betonte Severin Freund.

Mehr Preisgeld für die Springer

In der Augsburger Allgemeine prangerte der gebürtige Freyunger, der seine Wahl-Heimat in München gefunden hat, bei Skisprung-Events ein „vergleichsweise niedriges Preisgeld“ an und spricht sich zugleich für eine bessere Absicherung aus. „Ich würde mir wünschen, dass die meisten Springer am Ende nicht bei null aufhören, sondern sich einen Puffer für eine Berufsausbildung, ein Studium oder die Selbstständigkeit schaffen könnten“, sagte der Bayer.

Siege sind finanziell kein ewiges Polster

Der 33-Jährige habe zwar von seinem Sport gut leben können. Allerdings sei er einer von denen gewesen, „die ein bisschen was gewonnen haben“, erklärte Freund in Anspielung auf seine Siege. Severin Freund ist der bis dato letzte Weltcup-Gesamtsieger (2014/2015). Zu seinen Erfolgen zählen das Team-Gold bei den Olympischen Winterspielen in Sotchi im Jahr 2014, drei Goldmedaillen bei Ski-Weltmeisterschaften sowie der WM-Titel im Skifliegen. „Entspannt zurücklehnen, kann ich mich aber auch nicht“, sagte Freund im Interview.

Beim Saison-Finale in Planica (SLO) beendete Freund im März seine aktive Laufbahn als Skispringer.

Quelle: Augsburger Allgemeine, dpa

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