Bereits im November hat der DSV-Adler Cedrik Weigel (SG Nickelhütte Aue) seine aktive Laufbahn als Skispringer beendet, dies aber erst kürzlich über Instagram publik gemacht. Der 23-jährige Sachse widmet sich nun seiner Laufbahn bei der Polizei und hat ganz nebenbei eine andere Leidenschaft entdeckt.

Wer Cedrik Weigel im Mai 2022 beobachtet, der sieht einen sportlichen, jungen Mann, der gerne auf dem Fahrrad unterwegs ist und darauf etliche Kilometer abspult. Im slowenischen Planica war der 23-Jährige zuletzt mit seinen Kollegen von der Bundespolizei. Das Foto auf dem Rad gehörte quasi zum Pflichtprogramm. Es ist die Zeit nach der Karriere, denn Cedrik Weigel ist mittlerweile im normalen Leben abseits des Sports angekommen. „Der entscheidende Punkt war die stagnierende Leistung der letzten Jahre, in denen ich gesehen habe, dass ich trotz sehr großem sportlichen Aufwand nicht in die gewünschten Kreise vorstoßen konnte. Da hat es dann vor allem nach dem Sommer auch keinen Spaß mehr gemacht und dann habe ich mir eine Deadline zur Deutschen Meisterschaft gesetzt und habe da meine eigenen Ziele nicht erreicht. Somit habe ich beschlossen, dahingehend meine sportliche Karriere zu beenden“, erklärte Cedrik Weigel gegenüber skispringen-news.de.

Erfolgreich im Junioren-Bereich

Was auf jeden Fall für den jungen Sachsen aus dem Erzgebirge bleibt, ist der stolze Blick auf die Junioren-Zeit. Über Crandorf und die Eliteschule des Wintersports in Oberwiesenthal avancierte Cedrik Weigel zu einem hoffnungsvollen Talent für die Zukunft. 2017 schaffte Weigel es erstmalig im Alpencup auf das Podest, belegte dabei Rang drei in Kandersteg und Seefeld. Es folgte die Teilnahme bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2018 in Kandersteg, die für Cedrik Weigel das Karriere-Highlight schlechthin werden sollte. In der Mannschaft mit Philipp Raimund, Justin Lisso und Constantin Schmid sicherte sich der DSV-Springer aus dem Erzgebirge den Junioren-Weltmeistertitel. Für Cedrik Weigel waren es großartige Tage, die in den Folgemonaten mit dem Abitur und der Aufnahme bei der Bundespolizei in Bad Endorf noch gekrönt wurden.

Nur noch punktuell im Continentalcup

Doch es sollte ab der Saison 2018/2019 nicht mehr entscheidend vorangehen. Während die alten Weggefährten aus der JWM-Mannschaft sich für größere Aufgaben empfehlen konnten, ging es für Cedrik Weigel nicht über den Continentalcup hinaus. Platz 14 im kasachischen Schuchinsk (2019) steht dabei als bestes Conti-Cup-Resultat in der aktiven Skisprung-Vita. Schwächen im Sprung machten Cedrik Weigel seither zu schaffen. Auch im mentalen Bereich hatte der Mann von der SG Nickelhütte Aue phasenweise zu kämpfen gehabt.

Anschluss in der Pandemie verloren

„Die vergangenen Jahre waren schwierig. Ich dachte schon, dass ich auf einem guten Niveau bin und in die B-Mannschaft reinspringen kann. Das habe ich nicht geschafft“, erklärte Cedrik Weigel bereits 2021 bei LHW to go, dem Podcast von skispringen-news.de. Die Corona-Pandemie, die dazu geführt hat, dass in den Jahren 2020 und 2021 weniger Wettkämpfe stattfinden konnten, hat ihr übriges getan: „Aufgrund der Corona-Pandemie haben die B-Kader-Athleten die FIS-Cups mitgemacht, weshalb ich nicht so oft im FIS-Cup starten konnte. Das war schade. Gerade als ich gut in Form war, habe ich mir schon ein bisschen mehr ausgerechnet.“

Perspektive bei der Polizei

So ging es für den 23-Jährigen bis in den Deutschlandpokal zurück. Dort konnte Cedrik Weigel mehrere Tagessiege verbuchen und sich nochmal für Einsätze im FIS-Cup empfehlen. Sein letztes internationales FIS-Wochenende absolvierte Cedrik Weigel im September 2021 in Villach. Ohne Kaderstatus im DSV hat die sportliche Perspektive gefehlt. Der Rückstand auf das Weltcup-Team sowie die Anschluss-Mannschaften war am Ende viel zu groß. Doch nach der Karriere ist vor der nächsten: Im Team fühlt sich der Sympathieträger aus dem Erzgebirge stets wohl. Deshalb setzt Cedrik Weigel die Laufbahn bei der Bundespolizei fort. „Ich werde auf jeden Fall meine Ausbildung bei der Bundespolizei zu Ende machen und dann in den ’normalen‘ Dienst einsteigen bei einer Dienststelle, die mir gefallen wird. Ich weiß auch schon grob, wo ich hin will und auf jeden Fall eher Richtung Heimat“, so Weigel und ergänzt: „Mal schauen, wie es im Bereich Skispringen weitergeht. Ich behalte mir da alle Optionen offen zwecks Trainer.“ 

https://www.instagram.com/p/CeJhLoXKHik/
Quelle: Cedrik Weigel (Instagram)

Von Redaktion

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert