Der Deutsche Skiverband (DSV) hat am 2. Weihnachtsfeiertag seinen Kader für die anstehende 70. Vierschanzentournee bekanntgegeben. Severin Freund kehrt dabei in das nun siebenköpfige Team zurück. Die nationale Gruppe tritt nur in Garmisch-Partenkirchen an.

Nicht nur das Team aus Österreich hat seinen Tournee-Kader gefunden, auch die DSV-Adler sind nun startklar. Bundestrainer Stefan Horngacher hat zudem noch das Glück, dass er seine Mannschaft um einen Mann aufstocken kann – statt sechs Springer sind nun sieben unterwegs. Hintergrund ist der dritte Platz von Severin Freund (WSV DJK Rastbüchl) in der Gesamtwertung des Continentalcup, weshalb dem DSV nun im Weltcup ein zusätzlicher Startplatz mehr für die aktuelle Kalender-Periode zusteht. Freund ist damit zum Start der Vierschanzentournee sicher mit dabei. „Ich freue mich wahnsinnig, dass ich bei der Tournee dabei bin. Auch der Continentalcup ist kein Selbstläufer, dort wird mit harten Bandagen gekämpft. Dennoch bin ich eigentlich ganz happy damit, wie es gelaufen ist“, sagt der 33-jährige Routinier.

Karl Geiger fährt als Gesamtführender zur Tournee

Ansonsten setzt der Chefcoach auf sein bewehrtes Personal, das auch schon zum Saisonstart mit dabei war: Markus Eisenbichler (TSV Siegsdorf), Stephan Leyhe (SC Willingen), Pius Paschke (WSV Kiefersfelden), Constantin Schmid (WSV Oberaudorf), Andreas Wellinger (SC Ruhpolding) und dem Gesamtweltcup-Führenden Karl Geiger (SC Oberstdorf). Vor allem für den 28-Jährigen ist die Vierschanzentournee immer was Besonderes, startet sie doch in Oberstdorf, der Heimat von Karl Geiger. „Mit der Tournee steht das erste Groß-Event in diesem Winter vor der Tür. Ich bin echt gespannt, denn es ist immer eine besondere Veranstaltung. Es hat den gewissen Reiz mit den vier Schanzen in kurzer Zeit, und dabei muss man sich vielen Herausforderungen stellen“, erklärt Geiger. Das Team sehe er gut aufgestellt und man könne „mit breiter Brust loslegen“.

Nationale Gruppe nur in Garmisch-Partenkirchen

Eine Veränderung im Vergleich zu den Vorjahren bezieht sich auf die nationale Gruppe. Es wird sie nicht wie gewohnt an den beiden deutschen Standorten geben, sondern nur in Garmisch-Partenkirchen. „In der Folge stehen uns dann mit Titisee-Neustadt, Willingen und dem Skiflug-Weltcup in Oberstdorf noch weitere Einsatzmöglichkeiten in dieser Saison zur Verfügung. Eine Entscheidung darüber treffen wir im Nachgang der Tournee“, erläutert Stefan Horngacher. Wer konkret in Garmisch-Partenkirchen an den Start gehen wird, darüber hält sich der DSV noch bedeckt. Zumal in Engelberg – am 27. und 28. Dezember – noch ein Continentalcup ansteht, der in die Entscheidung mit einfließen wird.

Horngacher sieht ein breites Favoritenfeld

Insgesamt ist Stefan Horngacher aber mit seinem Weltcup-Team und den bisher gezeigten Leistungen in der Saison zufrieden. Mutig zeigt sich daher der Bundestrainer, der auch unter den Favoriten auf den Tournee-Sieg zwei seiner Adler sieht: „Karl Geiger trägt zurecht das gelbe Trikot des Weltcup-Führenden und Markus Eisenbichler rangiert in der Rangliste auf Platz sieben. Beide zählen zum Kreis der Favoriten und beide möchten dieser Rolle auch gerecht werden.“ Zu den internationalen Favoriten auf den Tourneesieg zählt Horngacher den Japaner Ryoyu Kobayashi, das Norweger-Trio um Halvor Egner Granerud, Marius Lindvik und Daniel-André Tande wie auch die beiden Österreicher Stefan Kraft und Jan Hörl. „Und die Tournee wäre nicht die Tournee, würden sich in Oberstdorf nicht Vorjahressieger Kamil Stoch sowie ein, zwei Springer, die aktuell keiner auf dem Zettel stehen hat, ins Rampenlicht springen“, so Stefan Horngacher.

Besondere Vorbereitung auf den Bergisel

Ein Thema im Vorfeld war auch das Springen in Innsbruck. Oft genug sind in den vergangenen Jahren deutsche Hoffnungen auf den Gesamtsieg der Vierschanzentournee am Bergisel wie Luftballons zerplatzt. Dies soll in diesem Winter nicht passieren, weshalb das Team bereits im Sommer angesetzt hat. „Wir haben im Rahmen der Sommervorbereitung verstärkt auf der Bergiselschanze in Innsbruck trainiert. Ziel dieser zusätzlichen Einheiten war es, den Rhythmus der Schanze schneller und besser aufnehmen zu können“, verrät Horngacher.

Die Termine der 70. Vierschanzentournee gibt es auch im Überblick sowie im Kalender auf skispringen-news.de.

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