Nur zwei Wochen nach dem Auftakt in Berchtesgaden stand am vergangenen Wochenende bereits die nächste Station des Deutschlandpokals in Oberhof auf dem Programm. Auch auf der Großschanze sollte gesprungen werden – doch der Wind machte den Sportlern einen Strich durch die Rechnung.
Nach nahezu idealen Bedingungen beim freien Training am Freitag musste der vom WSV 08 Lauscha veranstaltete Wettkampf am Samstagvormittag kurz nach Beginn schon wieder beendet und auf die Normalschanze verlegt werden. Dort ging es dann am Nachmittag weiter, als ohnehin der Wettbewerb für die Damen auf der K90 vorgesehen war.
Justus Grundmann siegreich und vor Karriereende
Vor den Augen einiger Zuschauer im Kanzlersgrund – darunter viele Eltern der Nachwuchsathleten, die aufgrund des coronabedingten Zuschauerverbots im Winter erstmals seit langer Zeit wieder live vor Ort mit dabei waren – entwickelten sich spannende Wettkämpfe. In der Herrenklasse konnte sich an beiden Tagen Justus Grundmann vom SC Steinbach-Hallenberg durchsetzen, dem auch der einzige Sprung über 100 Meter gelang. In Abwesenheit der Sportler aus dem C-Kader, die sich bei anderen Wettkämpfen und einem Lehrgang in Kandersteg befanden, belegten Quirin Modricker und Lennart Weigel sowohl am Samstag als auch am Sonntag die Plätze zwei und drei.
Ein Doppelsieg mit bitterem Beigeschmack: Justus Grundmann beendet im Alter von nur 18 Jahren seine Karriere und wird voraussichtlich bei der Deutschen Meisterschaft, die ebenfalls in Oberhof stattfindet, seine letzten Wettkämpfe bestreiten. „Es gibt verschiedene Gründe, die mich zu der Entscheidung gebracht haben“, so Grundmann. Neben fehlender Motivation waren für ihn auch das sportliche Umfeld und fehlende Perspektiven, Sport und Beruf nach dem Schulabschluss zu vereinbaren, ausschlaggebend. Der Deutsche Skiverband muss damit den Abgang eines weiteren vielversprechenden Talents verkraften.
Doppelsiege auch in der J16 und J17
In der mit 17 Springern teilnehmerstärksten Altersklasse der Jahrgänge 2004 und 2005 gingen beide Tagessiege an Lukas Nellenschulte vom SK Winterberg, der jeweils Julian Fussi und Alexander Angerer auf die Plätze zwei und drei verwies. Angerer gelang der Sprung aufs Podest am Sonntag trotz eines Sturzes im ersten Durchgang. Nellenschulte freute sich über seine ersten Siegerpokale in der J17: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Wochenende. Die Sprünge werden jetzt bei den Wettkämpfen immer besser. Besser kann es für mich aktuell gar nicht laufen.“ Auch in der J16 war ein Springer an beiden Tagen erfolgreich: Max Unglaube vom WSV Bad Freienwalde, der seit diesem Schuljahr am Stützpunkt in Oberstdorf trainiert, gewann vor dem aus der nordischen Kombination gewechselten Lasse Deimel. Am Sonntag komplettierte Alex Reiter als Dritter das Podest, am Sonntag Björn Kupke.
Kombiniererinnen gewinnen bei den Damen
Bei den Skispringerinnen setzten sich sowohl in der Damenklasse als auch in der J17 nordische Kombiniererinnen durch. Aufgrund verschiedener Verletzungssorgen und dadurch fehlenden Trainingsmöglichkeiten in den letzten Wochen hatte sich Bundestrainer Klaus Edelmann für die Teilnahme am Skisprung-Deutschlandpokal entschieden. Bei den Damen gewann am Samstag Maria Gerboth vor Maike Tyralla und Emilia Görlich, am Sonntag holte sich Görlich den Sieg vor Gerboth und Ronja Drax. In der J17 lautete die Rangfolge an beiden Tagen Cindy Haasch vor Klara Lebelt und Alvine Holz. Bei den gerade einmal drei Skispringerinnen des Jahrgangs 2006 waren jeweils einmal Amelie Neumann und Nadine Färber siegreich, Lara Günther belegte Platz drei.
Der nächste Deutschlandpokal findet im Rahmen der Deutschen Meisterschaft am 23. und 24. Oktober in Oberhof statt.
Offizielles Ergebnis:
Samstag Herren | Sonntag Herren | Samstag Damen | Sonntag Damen
[…] nicht ganz einfachen Windbedingungen stellen und einige Unterbrechungen. Paul Justus Grundmann, der kürzlich sein Karriereende in den Blick genommen hat, setzte am zweiten Tag ein Ausrufezeichen und bescherte dem DSV-Team den ersten Podestplatz im […]