Am heutigen Sonntag stand für die Damen und Herren der zweite Wettbewerb im Rahmen des Continentalcups im rumänischen Rasnov auf dem Programm. Auch an Tag zwei war Jerneja Brecl nicht zu schlagen. Bei den Herren war Team Austria erneut siegreich – diesmal allerdings durch Mika Schwann.
Am frühen Vormittag gingen die Skisprung-Damen vom Bakken. Bereits im Probedurchgang zeichnete sich dabei ab, dass sich besonders die Chinesinnen – nach ihrem erfolgreichen Wettkampf am gestrigen Tage – auch für heute viel vorgenommen hatten. Als Führende nach dem ersten Durchgang ging aber erneut die 20-jährige Slowenin Jerneja Brecl in den Finaldurchgang. Mit einer Weite von 92,5 Metern und einer Gesamtpunktzahl von 101,6 Punkten fiel ihre Führung heute allerdings weniger deutlich aus als beim Wettkampf am Vortag. Lediglich 0,6 Punkte trennten die zweitplatzierte Chinesin Liangyao Wang von der Führungsposition. Auf Platz drei konnte sich mit Qingyue Peng eine weitere Chinesin einreihen. Sehr erfreulich aus polnischer Sicht: Auf Rang Vier folgte die Polin Jonna Szwab mit einem Rückstand von 6,2 Punkten auf die Führende. Platz Fünf belegte nach der ersten Runde die Lokalmatadorin Daniela Haralambie (ROU), die mit einem Rückstand von 6,7 Punkten auf die Spitze ebenfalls noch Chancen auf das Podest wahrte.
Im zweiten Durchgang zeigte Jerneja Brecl erneut ihre Klasse und erreichte mit einem Sprung auf 95 Metern sogar die Tagesbestweite. Sie konnte damit ihren Sieg vom gestrigen Tage wiederholen. Am Ende hatte sie mit 212,1 Punkten ganze 18,7 Punkte Vorsprung auf ihre Konkurrentin Bing Dong aus China, die sich im zweiten Durchgang mit einer Weite von 91,5 Metern noch vom neunten Rang auf den zweiten Platz nach vorne arbeiten konnte. Ebenfalls noch einen Platz gut machte die Polin Joanna Szwab, die mit Weiten von 88,5 Meter im ersten und 86,5 Meter im zweiten Sprung in der Endabrechnung mit einem Rückstand von 20,2 Punkten auf die Tagessiegerin den dritten Rang belegte. Eine kleine Aufholjagd legte im zweiten Durchgang die Slowenin Nika Prevc hin: Hatte die ältere von zwei Schwestern der berühmten Prevc-Brüder in der ersten Runde noch abgeschlagen auf dem 24. Platz gelegen, so konnte sie sich mit ihrem zweiten Sprung auf 87 Metern noch um ganze Zehn Plätze nach vorne schieben und wurde am Ende 14.
Erneut konnten die Athletinnen aus der Volksrepublik China mit vier Sportlerinnen unter den ersten Sieben unter Beweis stellen, dass sie – etwas mehr als fünf Monate vor dem Beginn der Olympischen Winterspiele in ihrer Heimat – auf einem guten Weg sind.
DSV mit Josephine Laue in den Top-10 – Aufwärtstrend bei den österreichischen Damen
Für den Deutschen Skiverband (DSV) konnte sich Josephin Laue nach dem ersten Durchgang mit einer Weite von 83 Metern und einer Gesamtpunktzahl von 88,6 Punkten aussichtsreich auf Rang sieben platzieren und ihre gute Ausgangsposition nach dem ersten Durchgang auch mit ihrem zweiten Sprung bestätigen. Die 19-jährige vom Sfv Rothenburg landete als Achte erneut unter den Top-Ten. Lia Böhme schaffte es mit 73,5 Metern und 66,3 Punkten auf den 28. Rang und somit noch in das Finale der besten 30, wo sie sich nach einem Sprung auf 80,5 Meter am Ende mit 147,1 Punkten noch um zwei Plätze nach vorne schieben konnte.
Die österreichischen Athletinnen erlebten heute einen Aufwärtstrend. Julia Mühlbacher und Katharina Ellmauer erreichten in der Endabrechnung die Plätze 10 und 11., Hannah Wiegele wurde 16. Vanessa Moharitsch verlor nach ihrem Sprung auf Rang 18 im ersten Durchgang in der zweiten Runde noch einige Plätze und landete am Ende auf dem 27. Platz.
ÖSV-Herren mit Doppelsieg und erneut starker Teamleistung
Am Nachmittag waren die Skisprung-Herren an der Reihe. Nach dem Probedurchgang deutete viel daraufhin, dass auch heute kein Weg an den erfolgreichen österreichischen Adlern vorbeiführen würde. Einmal mehr demonstrierten die österreichischen Sportler ihre mannschaftliche Stärke. Nach dem ersten Durchgang führen mit Mika Schwann (1.), Manuel Fettner (2.), Maximilian Steiner (3.) und David Haagen (4.) gleich vier Sportler aus der Alpenrepublik das Feld der besten 30 an, wobei der 22-jährige Schwann vom SG Klagenfurt mit 98 Metern die Bestweite im ersten Durchgang aufstellte.
Der zweite Durchgang brachte vor allem die Frage mit sich, ob es gelingen würde, die österreichische Phalanx zu durchbrechen. Dies gelang lediglich dem US-Amerikaner Andrew Urlaub, der seine gute Ausgangsposition von Rang sechs aus dem ersten Durchgang noch ausbauen konnte und schließlich mit einer Weite von 96 Metern und einer Gesamtpunktzahl von 243,7 Punkten auf dem dritten Rang und somit auf dem Podest landete. Allerdings gelang dem ÖSV-Team erneut eine Doppelspitze. In der Endabrechnung setzte sich der 22-jährige Mika Schwann mit einer Weite von 94,5 Metern und einer Gesamtpunktzahl von 250,6 Punkten hauchdünn vor seinem Teamkollegen Manuel Fettner durch, der mit einer Weite von 95 Metern am Ende lediglich um hauchdünne 0,4 Punkte hinter Schwann zurücklag. Ulrich Wohlgenannt, der gestern noch Dritter geworden war, kam auf den fünften Rang. David Haagen als Siebter und Maximilian Steiner als Achter komplettierten das starke Mannschaftsergebnis der ÖSV-Adler, die mit fünf Athleten unter den Top-Acht erneut glänzen konnten.
DSV-Sextett am Sonntag komplett im Finale vertreten: Siegel erneut bester Deutscher
Eine positive Entwicklung zum Vortag: Am Sonntag schafften es alle sechs Athleten des Deutschen Skiverbandes in das Finale der besten 30. Allerdings konnte sich vorerst kein Sportler unter den ersten Zehn platzieren. Luca Geyer vom WSV Lauscha kam als bester Deutscher mit einem Rückstand von 13,8 Punkten zur Spitze auf Rang 12. Nach seinem zweiten Sprung büßte er noch einen Rang ein und landete auf Platz 13. David Siegel, der gestern noch Sechster geworden war, schaffte es heute in der Endabrechnung auf Rang 12. Luca Roth als 21. und Adrian Sell als 23. komplettierten das deutsche Ergebnis. Stark verbessern aus deutscher Sicht konnte sich im zweiten Durchgang vor allem Claudio Haas. Hatte sich der 21-jährige Schwarzwälder im ersten Durchgang noch mit Platz 20 begnügen müssen, konnte er sich mit seinem zweiten Sprung auf eine Weite von 92 Metern um ganze sechs Plätze verbessern und wurde 14.
Nach dem enttäuschenden 40. Rang vom gestrigen Tag schaffte der 30-jährige Erzgebirgler Richard Freitag mit dem 24. Platz immerhin den Einzug in den zweiten Wertungsdurchgang, konnte sich allerdings im zweiten Durchgang nicht verbessern und kam am Ende nicht über Rang 25 hinaus. Der Weg zurück in das Weltcup-Team scheint für den ehemaligen Weltklasse-Mann mit dieser Leistung noch weit.
Weiter geht es für die Athletinnen im Rahmen des Continental Cup am 18. Und 19. September in Oslo (NOR). Für die Herren geht es bereits eine Woche früher – am 11. und 12. September in Bischofshofen (AUT) – weiter, ehe auch sie nach Oslo reisen.
Quelle: FIS