Im Training für das Neujahrsskispringen setzen Granerud und Kubacki die ersten Ausrufezeichen. Währenddessen wurde außerdem bekannt, dass die Vierschanzentournee ihren nächsten Coronafall hat. Diesmal ist jedoch nur ein Springer, der an den Start gehen sollte, betroffen.
Der Weltcupführende Halvor Egner Granerud setzte sich mit 134,5 Metern an die Spitze im ersten Trainingsdurchgang. Ganz knapp hinter ihm landete der Slowene Anze Lanisek, der sich immer mehr im Vorderfeld etabliert. Auch die in der Qualifikation in Oberstdorf noch ausgeschlossenen Polen lieferten eine überzeugende Leistung ab: Dawid Kubacki wurde Dritter, direkt dahinter platzierte sich sein Teamkollege Aleksander Zniszczol, Kamil Stoch wurde 6. Bester Österreicher war Daniel Huber als Siebter.
In der zweiten Trainingsserie landete dann Dawid Kubacki ganz vorne: Mit einem fulminanten Satz auf 144 Meter sprang er einen halben Meter über den aktuellen Schanzenrekord, der von Simon Ammann und Marius Lindvik gehalten wird. Doch auch Granerud hielt dagegen. Er sprang 141 Meter weit und belegte Rang zwei vor dem wieder erstarkten Ryoyu Kobayashi. Stefan Kraft wurde 4., Anze Lanisek sprang auf Rang 5. Kamil Stoch musste sich mit Rang 16 zufriedengeben.
Lindvik fehlt beim Neujahrsspringen
Der Norweger Marius Lindvik, der sich in Oberstdorf mit dem dritten Platz sehr stark präsentierte, ging im Training nicht an den Start. Wie der norwegische Skiverband mitteilte, plagen Lindvik Zahnschmerzen. Daher muss er auch auf einen Start in der Qualifikation verzichten – eine sehr bittere Nachricht. Lindvik werde heute im Krankenhaus in Innsbruck aufgrund von Problemen mit einem Weisheitszahn behandelt, so der Skiverband.
Licht und Schatten im DSV-Team
Beim deutschen Team lief es in den Trainingsdurchgängen noch nicht ganz rund. Zunächst bestätigte einzig Karl Geiger mit 132,5 Metern und Platz 5 seine Topform. Markus Eisenbichler wurde 20., Hamann und Paschke 24. und 25. Die Athleten der nationalen Gruppen rangierten nicht unter den ersten 40. Im zweiten Trainingssprung war erneut Geiger der beste DSV-Adler. Ein Sprung auf 131,5 Meter sicherte ihm Platz 7. Markus Eisenbichler konnte sich verbessern und wurde mit 127,5 Metern Elfter – punktgleich mit Martin Hamann. Pius Paschke wurde erneut 25. Richard Freitag wurde 32., Andreas Wellinger landete auf Platz 50. In der Qualifikation gilt es daher, noch ein paar Meter Flugweite zu finden, um sicher im morgigen Wettkampf dabei zu sein.
Corona-Fall im Team Russland
Unterdessen wurde ein weiterer Coronafall bekannt: Im Rahmen der routinemässigen Tests wurde gestern ein russischer Athlet positiv auf Covid-19 getestet. „Der betroffene Athlet befindet sich in Quarantäne. Zusätzlich wurden drei weitere Mitglieder des russischen Skisprungteams, darunter ein weiterer Athlet, als Kontaktperson der Kategorie I eingestuft und ebenfalls unter Quarantäne gestellt,“ so Dr. med. Martin Fleckenstein vom Organisationskomitee. Bei den in Quarantäne befindlichen Springern handelt es sich um Danil Sadreev und Ilya Mankov. Mankov war beim Wettbewerb in Oberstdorf mit dabei, in Garmisch-Partenkirchen sollte nun eigentlich Sadreev an den Start gehen. Die beiden weiteren russischen Sportler, Klimov und Nazarov, durften hingegen am Training teilnehmen.
Die Qualifikation für das Neujahrsskispringen beginnt um 14 Uhr.