Erwartet hatte jeder heute einen Sieg des Japaners Ryoyu Kobayashi. Nachdem dieser gestern die Trainingsdurchgänge und die Qualifikation dominiert hatte, schien sein Sieg reine Formsache. Doch am Ende sicherte sich sein Teamkollege Yukiya Sato mit 1,6 Punkten Vorsprung den Tagessieg vor Kobayashi. Das Podest komplettierte der Deutsche Karl Geiger.

Nachdem der Japaner Ryoyu Kobayashi am gestrigen Tage bereits das Geschehen an der Schanze dominiert hatte, waren heute ebenfalls alle Augen auf ihn gerichtet: Würde er auch den Wettkampf für sich entscheiden können oder nutzt das österreichische Team seinen Heimvorteil?

Im Probedurchgang wollte Ryoyu Kobayashi die Karten allerdings noch nicht auf den Tisch legen und verzichtete auf den Sprung. Die Chance nutzen Andere: So konnte der Österreicher Philipp Aschenwald den Probedurchgang für sich entscheiden. Piotr Zyla und Kamil Stoch teilten sich den zweiten Rang. Thomas Diethart belegte Platz vier. Karl Geiger wurde Fünfter.

Kobayashi von Teamkollegen noch verdrängt

Im ersten Wertungsdurchgang zeigte der 24-jährige japanische Tourneesieger von 2018 / 2019 direkt auf, dass der Sieg heute nur über ihn gehen wird. Bereits mit Startnummer 10 sehr früh in den Wettkampf gestartet, setzte sich Kobayashi mit einem Sprung auf 90,5 Meter direkt an die Spitze des Feldes. Nach seinem zweiten Sprung auf 87,5 Meter, bleibt er nach dem Ende des zweiten Wertungsdurchgangs allerdings 1,6 Punkte hinter seinem japanischen Teamkollegen Yukiya Sato zurück, der sich mit Sprüngen auf 91 Metern und 87,5 Metern den Sieg auf der Schanze im österreichischen Hinzenbach sicherte. Den dritten Platz belegte der deutsche Karl Geiger, der auf Weiten von 85,5 und 88 Meter kam und mit einer Gesamtpunktzahl von 244,2 Punkten das Podest komplettierte und damit auch bester Deutscher wurde. Markus Schiffner aus Österreich wurde mit Weiten von 85,5 und 86 Metern (242,7 Punkte) Vierter.
Für den Olympia-Sieger von 2018 Andreas Wellinger läuft es nach seiner sportlichen Talfahrt im letzten Winter zurzeit wieder deutlich besser: Nach dem ersten Durchgang hatte er mit einem Sprung auf 89 Meter als bester Deutscher noch auf Rang drei gelegen. Im zweiten Durchgang landete er nach einem Sprung auf 85,5 Meter in der Endabrechnung auf Platz 5.
Auf Rang sechs kam der Slowene Cene Prevc, der Weiten von 90,5 und 85,5 Metern anbot. Die Plätze sieben und acht gingen mit Piotr Zyla und David Kubacki an das Team aus Polen. Rang 9 belegte Jan Hörl, der im zweiten Durchgang mit einem Sprung auf 87,5 Meter immerhin noch 7 Plätze gut machen konnte. Der Bulgare Vladimir Zografski stellte mit einem zehnten Platz einmal mehr seine aufsteigende Form unter Beweis.

Einen tollen Wettkampf zeigte auch Stephan Leyhe. Der 29-jährige vom SC Willingen belegte 18 Monate nach seinem schweren Sturz in Trondheim im März 2020 und dem daraus resultierenden Kreuzbandriss den 13. Platz. Sprünge auf 86 und 85, 5 Meter sicherten ihm Rang 13.

Achterbahnfahrt für DSV-Adler

Neben Wellinger, Geiger und Leyhe erreichte aus deutscher Sicht lediglich noch Severin Freund das Finale der besten 30 und belegte dort am Ende Rang 20 (82,5 und 85 Meter; 221,3 Punkte). Für Pius Paschke (33.) und Constantin Schmid (34.) war der Wettkampf bereits ebenso nach dem ersten Wertungsdurchgang beendet wie für den Weltmeister Markus Eisenbichler, der derzeit weit weg von seiner Bestform scheint und am Ende nur den enttäuschenden 37. Platz belegte.

Luft nach oben auch für das Team aus Österreich

Ebenfalls mit gemischten Gefühlen dürften die österreichischen Athleten die Heimreise antreten. Stefan Kraft wurde 11., Philipp Aschenwald, der den Probedurchgang noch für sich entschieden hatte, wurde 15., Daniel Huber 17. Michael Hayböck kam auf den 22. Rang, während sein Teamkollege, Thomas Diethart, der an diesem Wochenende sein Comeback auf der großen internationalen Skisprung-Bühne gibt und im Training bereits recht ansprechende Leistungen angeboten hatte, kam über einen 23. Rang nicht hinaus. Der Führende der COC-Wertung, Mika Schwann, wurde 24., Maximilian Steiner 28.

Am kommenden Wochenende steht mit dem Wettkampf im vogtländischen Klingenthal bereits das Finale im diesjährigen Sommer-Grand-Prix an. Dort wird unter anderem auch die norwegische A-Mannschaft mit Daniel-André Tande am Start sein.

Offizielles Resultat
Resultat Probedurchgang
Gesamtstand Sommer-Grand-Prix

Quelle: FIS

Werbung