Foto: Tadeusz Mieczyński / Skijumping.pl

Was für ein hochdramatisches Finale beim Teamfliegen in Oberstdorf. Bei einer ganz knappen Entscheidung gewann Deutschland dank eines überragenden Schlusssprung von Karl Geiger etwas überraschend Gold. Damit verteidigte das DSV-Quartett die Goldmedaille aus Innsbruck. Silber und Bronze sicherten die Teams aus Österreich und Polen.

Pius Paschke brachte die Deutschen in einem atemberaubenden Wettbewerb mit 136 Meter gleich in eine gute Position. Im Anschluss machten auch Severin Freund (127,5), Markus Eisenbichler (135) und Karl Geiger (133,5) alles richtig. Auch im zweiten Durchgang zeigte Paschke gute Nerven und setzte 132 Meter in den Schnee. „Es war von mir alles in allem ein guter Wettkampf. Im zweiten Versuch habe ich etwas liegen gelassen, aber das passt schon“, so Paschke. Severin Freund hielt das Team bei schwierigen Verhältnissen mit 123 einigermaßen auf Kurs. Es war ein extrem enger Wettkampf und es ging hin und her. Mir hat der zweite Sprung etwas Leid getan, aber zum Glück hat der Markus den wieder ausgeglichen“, so Freund. Damit meinte der Routinier die klasse 138,5 Meter von Markus Eisenbichler, der Schlussspringer Karl Geiger in eine klasse Position brachte. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten und legte bei leichten Rückenwind überragende 136 Meter in den Schnee. Damit überflügelte er sowohl Stefan Kraft (133 Meter) und machte auch den Punkt Rückstand auf Polen und Dawid Kubacki (127,5 Meter) locker gut. „Irre, einfach nur irre. Ich wusste, dass wir Chancen haben, bei den Wettkämpfen mitzumischen. Dass es bei jedem Wettkampf bei mir so aufgeht, war nicht abzusehen. Es freut mich einfach so, dass es mir daheim gelungen ist“, so ein überglücklicher Geiger nach seiner erfolgreichen WM.

„Ich habe noch nie ein Teamspringen gesehen, mit so einem hohen Niveau. Es war schwierig hier überhaupt eine Medaille zu gewinnen. Dass es für uns die Goldene wird, ist natürlich Wahnsinn. Nachdem wir in Planica so knapp an Gold vorbei geschrammt sind, war es schon ein internes Ziel, hier Gold zu gewinnen. Es war heute echt schwer und ich bin wahnsinnig stolz auf die Jungs. Was sie heute geleistet haben, war wirklich sensationell. Danke an das gesamte Team. Ohne diesen guten Teamgeist den wir haben, wäre das nie möglich gewesen“, so das Fazit von Bundestrainer Stefan Horngacher.

Österreich und Polen nach spannenden Fight auf dem Podest

11,1 Punkte hinter dem DSV-Quartett sicherte sich Österreich Silber. Bei den ÖSV-Adlern überzeugte vor allem Phillip Aschenwald (138,5 und 136 Meter), doch auch Jan Hörl sorgte mit 136 Meter in Durchgang 1 für die zwischenzeitliche Führung. Allerdings überzeugte dann Daniel Huber nicht so ganz und auch Stefan Kraft (130 Meter) konnte im ersten Durchgang nicht seinen besten Sprung abliefern. 133 Meter im Finale waren zwar stark, aber nicht genug für Karl Geiger. Nach eher schwachen Trainingseindrücken, zeigten sich die Polen rechtzeitig zurück in Topform und holten Bronze. So überzeugte erneut Piotr Zyla mit zwei Sprüngen auf 139 Meter. Entscheidend für die Medaille war jedoch auch, dass sich Kamil Stoch eindrucksvoll zurückmeldete. Lediglich Schlussspringer Dawid Kubacki gelang jedoch nicht, Gold oder Silber zu sichern. Mit Bronze konnten jedoch auch die Polen am Ende sehr gut leben.

Japan mit guten vierten Platz: Norwegen enttäuscht

Angeführt von einem überragenden Startspringer, Yukiya Sato (141 und 137 Meter), lieferten die Japaner einen starken Wettkampf. Nach einem sehr guten ersten Sprung (135,5 Meter) konnte Ryoyu Kobayashi letztlich aber nicht mehr den entscheidenden Sahnesprung setzen. Rang vier ist jedoch dennoch ein gutes Ergebnis, selbst wenn der Platz neben dem Podium immer ein wenig unglücklich ist. Die Slowenen gingen mit allen drei Prevc-Brüdern und Anze Lanisek an den Start. Ein zu großes Auf- und Ab sorgte jedoch dafür, dass auch der starke Anze Lanisek (134 und 133,5 Meter) die Medaillen nicht angreifen konnte.

Einen gebrauchten Wettkampf erlebten die Norweger. Bei ungünstigen Windbedingungen verlor bereits Startspringer Marius Lindvik (117 Meter) den Anschluss an die Podestplätze. Zwar kämpften die Wickinger wacker, konnten den Rückstand auf die Podestränge, auch aufgrund eines enttäuschenden Tande, jedoch nicht mehr attackieren.

Den Sprung ins Finale, gelang wie erwartet auch den Schweizern und den Russen, die die Plätze sieben und acht belegten. Finnland, USA, Kanada, Kasachstan, Ukraine und Rumänien schied zwar im ersten Durchgang aus, trugen aber dazu bei, dass immerhin 14 Teams am Start waren.

Deutsches Team setzt finalen Glanzpunkt nach einer tollen WM

Mit dem Gold im Teamweltcup gelang den DSV-Adlern der Glanzpunkt nach einer ganz starken WM. „Das war ein großes Ziel von uns, bei der Heim-WM diesen Titel im Team zu feiern“, freut sich Bundestrainer Stefan Horngacher. Hiermit war im vorhinein nicht unbedingt zu rechnen, zumal das Team in den letzten Wochen eher ein Wechselbad der Gefühle durchlief. Hier hat der Aufbau auf jeden Fall gestimmt, was für den ein oder anderen nicht so gelungenen Auftritt im Weltcup entschädigt. „Mein Puls ist hoch. Das war ein Wahnsinnsfinale. Ich bin echt stolz auf meine Jungs. Sie haben alles richtig gemacht gemacht“, setzte Bundestrainer der DSV-Coach das passende Schlusswort.

Ergebnis Teamspringen WM

Quelle: FIS, DSV

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