Lange deutete alles auf einen deutlichen polnischen Start-Ziel-Sieg ein. Doch dann ließ ausgerechnet der zuletzt so starke Andrzej Stekala federn. Diesen kleinen Aussetzer nutzten die Österreicher, die nach dem Teamspringen in Wisla zum zweiten Mal triumphierten.

So ein wenig plätscherte der Teamwettbewerb da hin, doch dann kam doch noch die überraschende Wende. Nachdem die Polen nach Durchgang eins klar führten, gelang Piotr Zyla auch in Durchgang zwei mit 137 Meter einen guten Start. Dann überschlugen sich jedoch die Ereignisse. So musste Kamil Stoch bei zum Teil heftigen Schneeverwehungen warten. Zwar meisterte er die Aufgabe mit 126,5 Meter noch ordentlich, so holte Jan Hörl mit 133 Meter überraschend auf. Den noch immer recht klaren Vorsprung verspielte dann Andrzej Stekala, der schon bei 115,5 Meter zur Landung ansetzte. Phillip Aschenwald legte dagegen einen souveränen Sprung auf 133 Meter hin. So kam es, dass die Österreicher auf einmal knapp in Führung lagen. Nun kam alles auf das Duell zwischen Daniel Huber und Dawid Kubacki an. Dieses entschied Ersterer mit 135,5 Meter für sich. „Ich war überrascht, dass wir auf einmal vorne sind und habe sogar Kubacki nochmal gefragt, wer wirklich in Führung ist. Da bin ich nochmal richtig nervös geworden. Jetzt bin ich aber glücklich, dass wir das so gut runtergebracht haben.“, berichtet er gegenüber dem ÖSV. So gewann die Alpenrepublik ohne Superstar Stefan Kraft mit 991,2 Punkten vor den Polen (982,3 Punkte). „Es war nicht einfach von den Verhältnissen, aber sie sind cool geblieben und gut gesprungen. Die Athleten werden immer selbstbewusster und stehen gut als Mannschaft zusammen“, freut sich ÖSV-Trainer Andreas Widhölzl.

Überragender Lindvik führt Norwegen auf Rang drei

Rang drei sicherten sich die Norweger, die nach einem enttäuschenden ersten Durchgang eine klare Leistungssteigerung hinlegten. Für den größten Paukenschlag des Tages sorgte Marius Lindvik, der mit 144,5 Meter sogar nahe an den Schanzenrekord herankam. Auch Robert Johansson bewies wieder mal seine Stärke bei Aufwindbedingungen und segelte auf 140 Meter. Eher unauffällig verlief der Wettkampf der Slowenen. Jedoch erlaubte sich das Team um Anze Lanizek keinen Ausrutscher und erzielte mit vier ausgeglichenen Springern einen ordentlichen vierten Platz. So blieben sie vor den Japanern, bei denen Licht und Schatten wechselte. So war es ausgerechnet Yukia Sato, der lediglich auf 122 und 118,5 Meter kam. Am Vortag konnte dieser noch alle drei Sprünge (Training und Qualifikation) für sich entscheiden. So nutzten am Ende auch furiose 138 Meter von Keichi Sato nichts.

Gebrauchter Tag für deutsche Skispringer

Für die deutsche Mannschaft lief der Wettbewerb mit Platz sechs alles andere als gut. Nachdem Severin Freund mit 129,5 Meter noch für einen gelungenen Start sorgte, ließen Pius Paschke, Karl Geiger und Markus Eisenbichler schon in Runde eins federn. Im zweiten Durchgang konnte dann auch der 32-Jährige nicht an seinen guten ersten Versuch anknüpfen. Viel Pech hatte Pius Paschke, der bei starken Rückenwind bereits bei 109 Meter landete. „Ich bin einfach nicht gut zurecht gekommen wie gestern. Beide Sprünge waren nicht gut,“ erklärte dieser im interview mit der ARD. Beim Wind wollte er die Probleme jedenfalls nicht suchen „Ich habe gemerkt, dass es technisch nicht ganz sauber war“, stellt er klar. Für ein erstes kleines Ausrufezeichen aus deutscher Sicht sorgte Karl Geiger, der in seinem Finalsprung immerhin 135,5 Meter erreichte. Eisenbichler gelang mit 127 Metern bei Rückenwind ein solider Abschluss eines enttäuschenden Wettbewerbs. „Das Ergebnis ist relativ bescheiden ausgefallen. Es waren zu viele individuelle Fehler dabei. Ein paar Lichtblicke waren dabei mit Karl Geigers zweiten Versuch. Es ist eine schwierige Situation für uns, aber wir werden das jetzt nüchtern analysieren und morgen wieder aufs Gaspedal drücken“, erklärt DSV-Coach Stefan Horngacher.

Ergebnis Teamspringen

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