Chiara Hölzl; Foto: Jan Simon Schäfer

In Eisenerz und Bischofshofen fanden an diesem Wochenende die österreichischen Staatsmeisterschaften statt. Nachdem sich am Samstag Gregor Schlierenzauer und Daniela Iraschko-Stolz die Meistertitel auf der Normalschanze sichern konnten, waren am Sonntag Philipp Aschenwald und Chiara Hölzl auf der Großschanze erfolgreich.

Dabei war am Samstagmorgen zunächst ein Kraftakt nötig: Über Nacht fielen in Eisenerz einige Zentimeter Neuschnee – im Winter sehnlichst erwartet, bei Sommer-Wettkämpfen jedoch nicht zu gebrauchen. Dies stellte die Veranstalter vor eine besondere Herausforderung. So waren viele Helfer nötig, um den Auslauf freizuschaufeln, schlussendlich konnten die Wettkämpfe jedoch mit einiger Verspätung starten.

Schlierenzauer mit erstem Normalschanzen-Titel seit 10 Jahren

Mit Sprüngen auf 107 und 108,5 Meter (255,9 Punkte) setzte sich Gregor Schlierenzauer gegen die nationale Konkurrenz durch. Markus Schiffner (248,6 P.) landete auf Platz 2, Jan Hörl (243,5 P.) wurde Dritter. Hayböck und Kraft landeten auf den Plätzen 6 und 11, Junioren-Weltmeister Peter Resinger musste mit Platz 26 Vorlieb nehmen. Schlierenzauer freute sich über seinen Sieg: „Es ist eine tolle Bestätigung für meine harte Arbeit. Es ist immer wieder schön, wenn man ganz oben stehen darf, bei mir ist das letzte Mal ja schon eine Weile her.“ Tatsächlich liegt sein letzter Staatsmeistertitel auf der Normalschanze bereits zehn Jahre zurück. Jetzt blicke er zuversichtlich auf die letzte Phase der Vorbereitung und auf den Winter.

Bei den Skispringerinnen gewann Daniela Iraschko-Stolz (219,3 P.) vor Eva Pinkelnig (215,3 P.) und Sophie Sorschag (205,9 P.). Marita Kramer belegte Rang 4 im Klassement der zwölf teilnehmenden Damen. Iraschko-Stolz zeigte sich glücklich über den Meistertitel in ihrem Geburtsort: „Es waren heute nicht die besten Sprünge, es war auch etwas schwierig zu springen. Ein großes Lob an dieser Stelle an alle Freiwilligen und Trainer, die von der Früh weg die Schanze ausgeschaufelt haben. Der Wettkampf heute hat mir gezeigt, dass der eingeschlagene Weg stimmt, und das stimmt mich sehr positiv.“

Neuer Tag, neue Schanze, neue Ergebnisse

Am Sonntag wechselte der Tross der Skispringer und der ebenfalls um Titel kämpfenden Kombinierer auf die Großschanze nach Bischofshofen. Das Wetter zeigte sich diesmal von seiner besten Seite. Philipp Aschenwald siegte mit Sprüngen auf 144 und 135,5 Meter (257,9 P.) deutlich vor Michael Hayböck (242,3 P.). Die Bronzemedaille errang etwas überraschend Thomas Lackner (239,3 P.). Gregor Schlierenzauer landete diesmal auf Platz 8, Stefan Kraft wurde Zwölfter. „Gestern auf der Kleinschanze hat es noch nicht so gut geklappt“, so Aschenwald. „Ich habe mit den Trainern dann ein gutes Konzept für heute erarbeitet und konnte drei super Sprünge zeigen. Es war immer mein Ziel, einmal bei einer österreichischen Meisterschaft ganz oben zu stehen, und das ist mir jetzt gelungen. Für mich als Wettkampftyp war es richtig cool, nach längerer Pause endlich wieder einen Wettkampf zu haben.“

„Endlich wieder Wettkämpfe“

Bei den Damen ließ Lokalmatadorin Chiara Hölzl nichts anbrennen und segelte überlegen zum Meistertitel. Weiten von 140,5 und 127,5 Metern bedeuteten in der Endabrechnung einen Vorsprung von fast 40 Punkten auf Daniela Iraschko-Stolz. Dritte wurde Eva Pinkelnig. Hölzl freute sich über einen „super Tag“: „Ich konnte heute drei richtig gute Sprünge zeigen und ich bin froh, dass es so aufgegangen ist. Nachdem es gestern nicht so toll gelaufen ist, habe ich mich heute wieder gesammelt und mich auf meine Sachen konzentriert. Der Staatsmeistertitel bedeutet mir viel und es war super, nach so langer Zeit wieder einen Wettkampf zu haben und zu sehen, dass ich im Team ganz vorne mitmischen kann.“

Auch für die deutschen Skispringerinnen und Skispringer stehen demnächst nationale Titelkämpfe an: Die Deutschen Meisterschaften werden vom 22.-25. Oktober in Oberstdorf ausgetragen.

>> Ergebnisse Samstag

>> Ergebnisse Sonntag

Quelle: ÖSV

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Von Jan Simon Schäfer

Über den Autor: Schon als kleines Kind saß er begeistert vor dem Fernseher und wollte keinen Skisprungwettkampf verpassen. Nach dem ersten Besuch beim Weltcup in Willingen zog es ihn dann immer häufiger live an viele verschiedene kleine und große Schanzen. Dort verbringt er mittlerweile die meisten Wochenenden und ist als nebenberuflicher Fotograf und für skispringen-news.de vor allem im Nachwuchsbereich aktiv.

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