Nach der vergangenen Saison war bereits sein langjähriger Begleiter und ehemaliger Rennleiter Walter Hofer zurückgetreten. Nun zieht auch der Controller der Ausrüstung im Skisprung-Weltcup nach. Mit dem Saison-Finale in Planica beendet Gratzer seine Laufbahn als wichtiger Bestandteil im Weltcup.

Seit fast 30 Jahren hat Josef „Sepp“ Gratzer einen wesentlichen Teil zu jeder Weltcup-Entscheidung beigetragen. Erst nach der Überprüfung der Ausrüstung der Top-10-Athleten wird ein Ergebnis eines Wettbewerbes überhaupt offiziell. Damit hat Sepp Gratzer in den vergangenen Jahren wesentlich zu allen Endergebnissen sowie deren Preisverleihungen beigetragen. Denn zu seinen Aufgaben gehörte nicht nur die Überprüfung und damit die Einhaltung der Regeln sowie die Gewährung der Chancengleichheit für alle Athleten. Auch die Definition und Anpassung der Vorschriften fiel in seinen Aufgabenbereich. „Ein wichtiger Faktor jeder Regel und Vorschrift ist die Überprüfbarkeit. Die Regeln müssen so formuliert sein, dass die Ausrüstung innerhalb kurzer Zeit kontrolliert werden kann und eine Entscheidung nachvollziehbar ist. Dies ist wichtig, damit gegebenenfalls eine mögliche Disqualifikation auch verständlich und vom betroffenen Athleten akzeptiert wird. Es ist sehr wichtig, dass der betroffene Athlet und der Controller auch nach einer Disqualifikation noch Respekt voreinander haben“, so Gratzer.

Seit 1991 beim Internationalen Skiverband

Der Österreicher, der in den 1980er und 1990er Jahren selbst noch als Training beim Österreichischen Skiverband angestellt war, ist seit 1991 für die FIS tätig. Er stammt aus der Nähe von Villach und wurde im letzten Jahr 65 Jahre alt. Wie Gratzer gegenüber der FIS erzählte, gab es während seiner gesamten Laufbahn etwa 2.000 Disqualifikationen. Protest gegen eine seiner Entscheidungen wurde jedoch nie eingelegt.

Einen Nachfolger für Gratzer gibt es laut FIS-Renndirektor Sandro Pertile bisher nicht. „Es gibt einige Leute, die bereits gesagt haben, dass sie an dieser Position interessiert wären, und ich bin sicher, dass es noch mehr geben wird. Wir freuen uns über jede Bewerbung“, so Pertile.

Quelle: FIS

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