Vom Wechsel von Sonnenschein auf Regen ließ sich Stefan Kraft am heutigen Samstag nicht beeinflussen. In allen sechs Durchgängen flog er der Konkurrenz davon und gewann den zweiten Sommer-Grand-Prix des Sommers 2021 im französischen Courchevel. Ein eindrucksvoller Tag des Österreichers nach seiner Verletzungspause. Die Skispringer des Deutschen Skiverbandes erwischten hingegen ihre schwächsten Leistungen ausgerechnet im Wettbewerb.

Ein Sprung auf 129 Meter sicherte Stefan Kraft (234,2 P.) bereits die Führung nach dem ersten Durchgang, die er mit seinem Finalsprung von gleicher Weite nach Hause brachte. Für ihn ist es erst sein zweiter Sieg eines Sommer-Grand-Prix überhaupt.

Einen Überraschungs-Sprung im ersten Durchgang landete der 40-Jährige Schweizer Simon Ammann. Mit 133 Meter setzte der vierfache Olympiasieger die Bestweite und lag nach Durchgang eins auf Rang zwei. Ähnlich wie Stefan Kraft profitierte er noch von den günstigeren Aufwindbedingungen zu Beginn des ersten Durchganges. Schon wenig später verlängerte und verkürzte die Jury den Anlauf mehrere Male aufgrund wechselnder Bedingungen. Ammann’s Teamkollege, Gregor Deschwanden, zeigte mit 128 Metern ebenfalls einen starken ersten Sprung und lag damit ebenfalls auf Podestkurs.

Erfreulich für beide Schweizer: Sowohl Gregor Deschwanden als auch Simon Ammann behalten ihre Plätze auf dem Podium, am Ende jedoch in umgekehrter Reihenfolge. Für Gregor Deschwanden (232,4 P.) wurden es im Finale 131,5 und für seinen Teamkollegen Ammann (231,1 P.) 133,5 Meter.

Polen überzeugen auch ohne Stoch, Kubacki & Zyla

Trotz der Abwesenheit der Top-Athleten um Kamil Stoch, Piotr Zyla und dem Sieger aus Wisla, Dawid Kubacki, überzeugten die Teilnehmer aus Polen. Von insgesamt fünf Athleten im Finale platzierten sich gleich drei in den Top-10. Vor allem Jakub Wolny glänzte mit einem Top-Sprung von 134 Metern im Finale und wurde bester Pole auf Rang fünf. Hinter ihm kamen Maciej Kot (8.), Klemens Muranka (9.) und Andrzej Stekala (11.) ein. Auch Stefan Hula (14.) schaffte es in die erste Hälfte des Feldes.

Kein DSV-Adler in Top-10: Paschke wird disqualifiziert

Anders als in den Durchgängen zuvor, musste Martin Hamann im Wettbewerb deutlich federn lassen. Mit zunehmend ungünstigeren Windverhältnissen und zu kurzen 113 Metern schied der Sachse nur knapp als 31. aus. Noch schwächer fiel der Tag beim sächsischen Kollegen Richard Freitag aus. Sein Sprung auf nur 105,5 Meter reichte gerade einmal für Rang 36 und damit ebenfalls nicht für das anschließende Finale.

Besser lief es bei dem kürzlich zurückgekehrten Stephan Leyhe: 119,5 Meter im ersten und 120,5 Meter (174,0 P.) im zweiten Durchgang bescherten ihm einen für ihn aktuell ordentlichen 24. Rang. Eine Überraschung lieferte Andreas Wellinger, der die kurzfristig guten Verhältnisse während seines ersten Sprungs mit 131 Metern voll ausnutzen konnte. Im Finale konnte er seinen siebten Platz zwar nicht verteidigen, schloss den Tag mit 122 Metern und Platz 13 aber dennoch gut ab. Mannschaftskollege Constantin Schmid lieferte ebenfalls einen guten Wettbewerb ab. Nach 121,5 und 121 Metern wurde es der 16. Platz für den 21-Jährigen.

Für Pius Paschke war bereits nach seinem ersten Sprung auf 122,5 Meter Schluss. Er wurde direkt im Anschluss aufgrund eines nicht regelkonformen Anzuges disqualifiziert. Mit dem Norweger Andreas Granerud Buskum gab es eine weitere Disqualifikation aufgrund des Anzuges.

Russland mit vier von vier im Finale – Lokalmatadoren ohne Finalsprung

Verhältnismäßig besser als im deutschen Skiverband lief es für die Athleten aus Russland. Alle vier Springer erreichten das Finale, wobei sich Roman Sergeevich Trofimov nach 129 und 127,5 Metern mit Rang zehn die beste und zugleich eine starke Platzierung verschaffte. Daniel Sadreev, Mikhail Nazarov sowie Namenskollege Mikhail Maksimochkin waren etwas weiter hinten im Feld zu finden.

Für das französische Team waren vor heimischem Publikum in Courchevel immerhin drei Athleten am Start. Jedoch reichte es weder für Alessandro Batby, noch für Mathis Contamine oder Valentin Foubert für den finalen Durchgang.

Die nächste Station im SGP bei den Herren wird Schuchinsk in Kasachstan, in rund einem Monat von 04.-05. September, sein.

Offizielles Resultat
Gesamtstand SGP Herren 2021

Quelle: FIS

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