Dawid Kubacki, Foto: Konstanze Schneider

Was in Deutschland der Fußball ist, ist in Polen das Skispringen. Im Winter tummeln sich Millionen von Fans vor den heimischen Bildschirmen und verfolgen die Springer ihrer Mannschaft. In den letzten Jahren hatten die polnischen Fans dabei viel zu jubeln.

Ob es die Vierschanzentourneesiege von Dawid Kubacki (2019/20) und Kamil Stoch (2017/18), der Gesamtweltcupsieg von Stoch (2017/18) oder die zahlreichen Podeste waren, regelmäßig hatten die Polen Top-Ergebnisse zu bejubeln. Allein Dawid Kubacki stand in zehn aufeinander folgenden Springen in der letzten Saison auf dem Podium. Vier dieser Plätze gelangen ihm während der Vierschanzentournee. Bereits beim Auftaktspringen in Oberstdorf unterstrich er seine Siegambitionen und sprang auf den dritten Platz hinter Ryoyu Kobayashi (Japan) und Karl Geiger (Deutschland). Auch beim folgenden Wettbewerb in Garmisch-Partenkirchen überzeugte der Pole mit einem starken dritten Platz. Nach diesen zwei Podien lag er auf dem dritten Platz der Tourneewertung mit nur neun Punkten Rückstand auf den führenden Kobayashi.
Durch das Springen am Berg Isel in Innsbruck wurde diese Gesamtwertung jedoch ordentlich durcheinander geschüttelt. Innsbruck begrüßte die Springer mit wechselnden Windbedingungen. Während Springer wie Geiger oder Kobayashi nur wenig Glück in der Windlotterie hatten und am Ende auf den Plätzen acht und 14 landeten, hatte Kubacki in beiden Sprüngen mehr Glück. Er konnte bei relativ guten Bedingungen starten und sein Können zeigen. Nach ganz vorne reichte es jedoch nicht. Marius Lindvik aus Norwegen hatte die Nase vorne und sicherte sich mit 1,3 Punkten Vorsprung den Sieg vor dem Polen. Da Kubacki jedoch deutlich vor seinen Konkurrenten aus Deutschland und Japan gelandet war, konnte er die Führung in der Gesamtwertung übernehmen.
In Bischofshofen kam es dann zum Showdown zwischen Kubacki, Lindvik, Geiger und Kobayashi, welche nur knappe 14 Punkte auseinanderlagen. Alle vier Springer gaben, angespornt vom Traum vom Sieg der Tournee, ihr Bestes und kämpften bis zum letzten Sprung. Doch der polnische Springer hatte an diesem Tag die beste Form und siegte auf der Paul-Außerleitner-Schanze. Durch diesen Sieg konnte er sich auch den Gewinn der Vierschanzentournee sichern und den heißbegehrten goldenen Adler mit nach Hause nehmen. Am Ende der Saison konnte er sich dann mit einem vierten Platz im Gesamtweltcup belohnen.

Auch Stoch glänzte in der vergangen Saison

Doch nicht nur Kubacki bereitet den Polen im vergangenen Winter eine Freude, auch Kamil Stoch konnte mit guten Ergebnissen, dem fünften Platz in der Endabrechnung und dem Sieg der „Raw Air“ in Norwegen Top-Ergebnisse erzielen. Bereits im Verlaufe des Winters erzielte er vier Podestplätze und war ein regelmäßiger Besucher der Top-10. Bei der auf Grund von Wind und Corona verkürzten „Raw Air“ konnte der starke Pole den letzten Sieg der Saison und am Ende den Gesamtsieg erreichen.
Neben Stoch und Kubacki hat das polnische Team noch weitere gute Springer. Allen voran Piotr Zyla. Mit konstanten Sprüngen in den vorderen Teil des Feldes sicherte er sich am Ende der Saison den elften Platz im Gesamtklassement, nur knapp hinter Philipp Aschenwald aus Österreich.
Auf den Plätzen 38, 42 und 46 folgten dann Jakub Wolny, Maciej Kot und Stefan Hula. Dass sie ein starkes Team sind, haben sie bereits mehrfach unter Beweis gestellt. So zum Beispiel in der vergangen Saison, als sie eins der fünf Teamspringen gewinnen konnten und somit ihre Weltklasse unterstrichen. Alle Ergebnisse zusammen sorgten dann für einen vierten Platz in der Nationenwertung nur knapp hinter Norwegen.

Was können wir von den Polen in dieser Saison erwarten?

Das polnische Team wird auch in dieser Saison wieder alle Kräfte mobilisieren und bereits beim Saisonauftakt im eigenen Land mit starken Leistungen glänzen wollen. Durch den Heimweltcup werden die Polen bis in die Haarspitzen motiviert sein. Gerade Stoch und Kubacki muss man immer auf dem Zettel haben, da sie immer mit sehr guten Ergebnissen aufwarten können. Aber auch der Rest des Teams wird sich zeigen wollen, nicht auch zuletzt, um die starken Norweger vom dritten Platz der Nationenwertung zu verdrängen.

Von Redaktion

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