In der Schweiz ist er aktuell das Talent der Stunde: Remo Imhof. Der 19-Jährige hat zuletzt bei der Junioren-WM in Whistler überzeugt und beim Continentalcup in Klingenthal sein bis dato bestes COC-Ergebnis eingefahren. Nun schielt Remo Imhof nach mehr. Skispringen-news.de-Redakteur Lars-Henrik Wacker hat mit dem jungen Schweizer nach dem Sonntags-Wettkampf in Klingenthal gesprochen.

Skispringen-news.de: Gratulation zum zweiten Platz in Klingenthal. Wie bewertest du dein Wochenende in Klingenthal.

Remo Imhof: Unglaublich. Zum ersten Training hatte ich noch etwas Schwierigkeiten gehabt. Aber dann habe ich immer besser zurecht gefunden, zu meiner JWM-Form. Ich bin dann richtig gut vom Tisch gekommen, habe den Sprung laufen lassen – und das hat sicher gut geholfen.

Skispringen-news.de: Du hast es schon erwähnt – die Junioren-WM. Man merkt dir die Leistungsexplosion an. Bei der JWM in den Top 10, in Klingenthal nun Zweiter. Was hast du für dich in der letzten Zeit gefunden, dass es auf einmal besser läuft?

Remo Imhof: Die Lockerheit und das Selbstverständnis. Ich kann an die Schanze gehen und weiß, dass ein guter Sprung kommt. Das macht mich sehr stolz. Ich habe viel im Mentalen mit den Coaches gearbeitet und eben auch im Kraftraum. Und jetzt passt es auf der Schanze.

Skispringen-news.de: Generell fällt das Schweizer Skisprung-Team etwas kleiner aus. Du gehörst zu den jungen Vertretern. Wie muss man sich die Entwicklung eines Youngsters – wie du einer bist – in der Schweiz vorstellen?

Remo Imhof: Wir haben ein junges Team und sind frisch an die Schule nach Engelberg gewechselt. Dort haben wir super Trainingsmöglichkeiten, wo wir den halben Tag Schule haben und die andere Tageshälfte können wir trainieren. Wir sind eine junge, motivierte Truppe – auch mit jungen und teils erfahrenen Coaches, die sehr motiviert sind und ihr bestes geben. Das hilft sicher, wenn alle motiviert sind und die Resultate auch langsam kommen. Ich genieße es, jeden Tag mit ihnen zusammenzuarbeiten.

Skispringen-news.de: In dieser Zusammenarbeit – hast du auch Vorbilder im Team?

Remo Imhof: Mein Vorbild ist Andreas Schuler. Er hat ja leider letzte Saison aufgehört. Aber er ist mein Vorbild, weil er immer locker drauf war. Wir sind auch von klein auf im gleichen Skiclub.

Skispringen-news.de: Reden wir noch ein bisschen über deine Anfänge. Wie bist du zum Skispringen gekommen?

Remo Imhof: Als ich vier Jahre alt war, war ich oft bei meiner Großmutter. Sie hat viele Skirennen geschaut und ich logischerweise auch. Und irgendwann kam dann auch Skispringen. Das hat mir so gefallen, wie die durch die Lüfte gesprungen sind. Dann wollte ich das auch machen. Und mit sechs Jahren konnte ich das Skispringen ausprobieren in Einsiedeln. Da hat es mich dann direkt gepackt. Ein halbes Jahr später bin ich dann auch dem Skiclub beigetreten. Ich bin dabei geblieben und hatte immer Spaß.

Skispringen-news.de: Wenn du mal nicht beim Skispringen bist, was machst du abseits der Schanze?

Remo Imhof: Ich spiele noch Darts und wenn ich noch Zeit habe, gehe ich gerne zur Fastnacht mit meinen Kollegen. Da trommeln (Tambouren) wir. Das zählt so zu meinen Hobbies.

Skispringen-news.de: Das klingt auf alle Fälle interessant. Gib uns doch noch einen Ausblick – was sind deine nächsten Ziele?

Remo Imhof: Ich hoffe, dass ich es noch zur WM schaffe. Auch zum Skifliegen möchte ich diese Saison noch sehr gerne. Und ein Traum ist es, in ein, zwei, drei Jahren mal die Vierschanzentournee zu gewinnen.

Skispringen-news.de: Ehrgeizige Ziele, dann wünschen wir dir alles Gute auf deinem weiteren Weg. Vielen Dank für das Interview.


Zur Person:

Remo Imhof ist am 19.11.2003 zur Welt gekommen und in Ried Muotathal (Kanton Schwyz) aufgewachsen. Mit sechs Jahren hat Remo seine ersten Sprung-Versuche gemacht. Der 19-Jährige gehört dem Club Einsiedeln an. Sein Debüt im Alpen-Cup feierte der junge Schweizer im März 2017 in Hinterzarten. Seither verbucht Remo Imhof viele Wettkämpfe im FIS- sowie Continentalcup. Bei der Junioren-WM in Whistler im Februar belegte Remo Imhof Platz acht im Einzel. Rang zwei beim Continentalcup in Klingenthal ist das beste COC-Resultat der noch jungen Karriere.

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