Es klingt wie ein Märchen: Der Slowene Peter Prevc sichert sich vor heimischem Publikum in Planica im vorletzten Einzelwettkampf seiner Karriere den Sieg. Der Gesamtweltcupsieger der Saison 2015 / 2016 verweist Daniel Huber (Österreich) und den Norweger Johann André Forfang auf die Ränge zwei und drei.
Nachdem er im Februar das Ende seiner Karriere zum Abschluss dieser Weltcup-Saison verkündet hatte, drehte Peter Prevc erst noch einmal so richtig auf: Nach einigen zweiten Plätzen in den vergangenen Wochen setzte der Slowene nun zum großen Coup an. 1400 Tage nach seinem letzten Weltcup-Sieg am 9. März 2020 sichert Prevc sich den Sieg – seinen insgesamt 24. Weltcupsieg. Bereits im ersten Durchgang legte der Slowene mit einem Flug auf 237,5 Meter und Rang zwei den Grundstein für seinen späteren Erfolg. Im Finale setzt der älteste der Prevc-Geschwister einen Flug von 231 Meter in den Schnee von Planica und kann auch vom Führenden Daniel Huber nicht mehr abgefangen werden.
Peter Prevc kann damit vor heimischer Kulisse noch einmal die oberste Stufe des Podestes erklimmen und feiert diesen emotionalen Sieg zusammen mit seiner Familie.
Für den Österreicher Huber, der nach einer Weite von 232 im ersten Durchgang und 224 im Finale reicht es für Rang zwei. Dritter wird der Norweger Johann Andre Forfang (231 und 226m; 441,3 P.)
Kraft ohne Podest – Rennen um Skiflug-Weltcup weiter offen
Timi Zajc verpasst das Podest nur knapp um 1,1 Punkte und muss sich nach Weiten von 227, 5 und 219 Metern (440,2 P.) mit dem Platz neben dem Podium zufrieden geben. Marius Lindvik (Norwegen) reiht sich nach Flügen auf 221 und 217,5 Meter auf Rang fünf ein. Daniel Tschofenig wird Sechster. Ein großes Stück weg vom Sieg landet der Gesamtweltcup-Sieger Stefan Kraft. Der Österreicher kommt nach Weiten von 216,5 und 216 Meter über Platz sieben nicht hinaus. Im abschließenden Einzel-Fliegen am Sonntag muss der Salzburger nochmal alles rein legen, um seine Führung im Skiflugweltcup zu verteidigen und neben der großen Kristallkugel auch die kleine für den Skiflug-Weltcup mit nach Hause nehmen zu können. Peter Prevc ist ihm mit einem Rückstand von nur 34 Punkten ebenso auf den Fersen wie sein Teamkollege Daniel Huber, der mit 47 Punkten Rückstand auf Rang drei lauert.
Top Ten Ergebnis für die USA
Einen Achtungserfolg erzielt Erik Belshaw. Der US-Amerikaner segelt auf 218,5 und 216,5 Meter und wird Achter. Das beste Weltcup-Ergebnis eines Athleten aus den USA seit vielen Jahren. Der Sieger der Qualifikation – der Japaner Ryoyu Kobayashi verpatzt seinen ersten Sprung auf 211 Meter und muss sich nach Durchgang eins mit Rang 19 begnügen. Im Finale dreht der Vierschanzentournee-Sieger aber nochmal auf und kann sich nach einem Flug auf 224,5 Meter noch auf Rang neun nach vorne schieben. Pius Paschke beschließt als Zehnter die Top Ten und ist damit bester Deutscher.
Karl Geiger landet auf Rang 13 – kann sich im Finale immerhin um ganze zehn Plätze verbessern. Andreas Wellinger hat derweil noch nicht den richtigen Zugang in Planica gefunden und wird 20. Stephan Leyhe als 31., Luca Roth als 34. sowie Felix Hoffmann als 39. verpassen den Einzug in das Finale der besten 30. Anders hingegen Dauerbrenner Noriaki Kasai. Mit 51 Jahren sammelt der Japaner – seines Zeichens Skiflugweltmeister des Jahres 1992 – als 29. Weltcup-Punkte im Skifliegen. Dabei profitiert Kasai aber auch von der Disqualifikation von Manuel Fettner. Der Österreicher muss nach Durchgang eins seine Sachen zusammen packen. Aufgrund der nicht regelkonformen Luftdurchlässigkeit seines Anzuges wird der Silbermedaillen-Gewinner der Olympischen Spiele in Peking 2022 disqualifiziert.
Quelle: FIS