Nach den Damen haben nun auch die Herren den neuen Wettkampfmodus „High-Five“ getestet. Mit einem Sprung auf 130 m und 139,4 Punkten darf sich Niklas Bachlinger als erster Sieger des Formates feiern lassen. Der 23-jährige Österreicher gewann zuvor in Courchevel bereits beide Qualifikationen. Doch auch die deutsche Mannschaft durfte sich über gleich zwei Podiumsplätze freuen, erzielt durch Philipp Raimund (137,5 Punkte) und Luca Roth (136,9 Punkte).
Bei den Herren nahmen die Top-50 aus der Qualifikation am ersten „High-Five“-Wettbewerb teil und wurden anhand der Ergebnisse in zehn Gruppen á fünf Springer aufgeteilt. Als Sieger der 1. Gruppe ging gleich ein deutscher Springer hervor: Felix Hoffmann löste ohne Probleme sein Ticket für den Finaldurchgang, neben ihm kam Hektor Kapustik direkt weiter.
In der zweiten Gruppe gab es dann eine erste kleine Überraschung zu verzeichnen. Kristoffer Eriksen Sundal scheiterte an Dawid Kubacki und Yukiya Sato, die beide herausragende Sprünge über 130m zeigten. Für Sundal reichte es auch nicht über die fünf „Lucky-Loser“ Plätze, sodass er auf Rang 26 nach dem ersten Durchgang ausschied.
Stichwort Überraschung: für die sorgte der Schweizer Simon Ammann. Er gewann nicht nur das Kräftemessen in Gruppe 3, sondern führte sogar das Gesamtfeld nach dem ersten Durchgang an. Ob sich der doppelte Doppelolympiasieger früherer Tage überhaupt noch daran erinnern kann, wann er das letzte Mal als „Letzter“ in einem Finaldurchgang vom Balken gehen durfte? Neben ihm kam der Österreicher Jonas Schuster weiter.
In Gruppe 4 setzte sich Clemens Aigner durch und verwies Vortagessieger Marius Lindvik innerhalb seiner Gruppe auf den zweiten Platz. Piotr Zyla und Luca Roth zogen aus Gruppe 5 direkt ins Finale ein und ließen dabei u.a. Kilian Peier hinter sich.
Für einen Schreckmoment sorgte Kamil Stoch, der bei 129,5 m nach der Landung zu Fall kam. Der Pole ärgerte sich im Auslauf sehr über sich selbst, bleib jedoch zum Glück unverletzt und gewann trotz des Abzuges bei den Haltungsnoten die Gruppe 6 vor dem Schweizer Yanick Wasser. In Gruppe 7 führte kein Weg an Johann Andre Forfang und Lovro Kos vorbei, gleiches gilt für Gregor Deschwanden und Pawel Wasek, dem amtierenden Sommer-Grand-Prix Champion, in Gruppe 8.
Gruppe 9 wurde von Philipp Raimund dominiert, der mit 124m überzeugte und sich nach dem ersten Durchgang im Gesamtfeld auch auf Platz zwei hinter Simon Ammann einreihte. Neben ihm kam auch Andrew Urlaub aus den USA weiter.
Gruppe 10 war dann ein leichtes Spiel für Niklas Bachlinger und Naoki Nakamura. Als „Lucky-Loser“ kamen Zak Mogel, Kilian Peier, Danil Vassilyev, Roman Koudelka, Taku Takeuchi noch ins Finale. Für Adrian Tittel (33.) und Max Unglaube (46.) endete der Arbeitstag wie tags zuvor bereits nach dem ersten Durchgang.
Im zweiten Durchgang hieß es dann wieder alles auf „Null“, alle bisherigen Punkte und Weiten wurden gestrichen – ein Merkmal dieses neuen Formats. Den besten und vor allem saubersten Sprung erwischte Niklas Bachlinger, der sich mit 130m den Sieg sicherte. Philipp Raimund sprang zwar einen halben Meter weiter als Bachlinger, fuhr den Sprung jedoch nicht ganz so sauber aus. Mit dem zweiten Platz bestätigte er allerdings seine Platzierung vom Vortag und übernahm gleichzeitig auch das Gelbe-Trikot für die Führung im Sommer-Grand-Prix.
Eine starke Leistung bot auch Luca Roth mit Gesamtrang drei und 127 Metern. Er gab damit die passende Antwort auf den gestrigen Tag, als er noch wegen seines Anzuges disqualifiziert wurde. Die Top-5 rundeten die beiden Norweger Marius Lindvik (4.) und Johann Andre Forfang (5.) ab.
Neben Raimund und Roth zeigte auch Felix Hoffmann wieder einen soliden Wettkampf. 123,5 Meter reichten am Ende zum elften Platz im Gesamtklassement vor Simon Ammann (12.), der dennoch sehr viel Spaß an diesem (wenn auch für das Gesamtergebnis wertlosen) ersten Durchgang gehabt haben sollte.
Bereits am kommenden Wochenende geht es für die Skispringer mit der zweiten Station des diesjährigen Sommer-Grand-Prix im polnischen Wisla weiter.