Nika Prevc; Foto: Jan Simon Schäfer

Auch am Sonntag konnte Selina Freitag die Qualifikation ganz knapp vor Nika Prevc gewinnen. Doch im Wettkampf drehte die Slowenin den Spieß wieder um und gewann mit knappen 2,5 Punkten Vorsprung. Entscheidend waren am Ende einmal mehr die Haltungsnoten – das leidige Thema bei Selina Freitag.

Ein Anblick, an den man sich in den vergangenen Wochen bereits gewöhnen konnte: Nika Prevc, die Weltcup-Gesamtführende, führte bereits zur Halbzeit mit 4,7 Punkten vor der Deutschen Selina Freitag und gewann die WM-Generalprobe am Sonntag. Sie konnte sich damit bereits zum sechsten Mal in Folge gegen die Konkurrenz durchsetzen.

Währenddessen sicherte sich Selina Freitag ihren vierten zweiten Platz in Folge. Wenn es im Skispringen rein um die Weiten gehen würde, so könnte Freitag ihre slowenische Konkurrentin durchaus schlagen, die Landung zählt jedoch (für Freitag leider) hinzu. Bei den Haltungsnoten bekam die DSV-Athletin besonders im ersten Durchgang deutliche Abzüge. Im Finale verkürzte Heinz Kuttin dann ein Gate, um ihr die Landung zu erleichtern, was ihr bei 88 Metern auch gelang. Doch die Haltungsnoten der Slowenin, die sogar einen Meter kürzer sprang, waren erneut besser und sicherten ihr am Ende den knappen Vorsprung zum Sieg.

Besonders erfreulich für Kanada: Abigail Strate konnte sich im letzten Einzelweltcup vor der Weltmeisterschaft den dritten Platz sichern und im Finale Lisa Eder aus Österreich kontern. Ihre Teamkollegin Alexandria Loutitt, die Titelverteidigerin von Planica 2023, fiel grippebedingt dieses Wochenende aus und wird in Trondheim auf die Schanze zurückkehren. Stark präsentierten sich erneut auch die österreichischen Damen um Lisa Eder, Jacqueline Seifriedsberger und Eva Pinkelnig, die allesamt zwischen Platz vier und sechs platziert waren. Die Sommer-Grand-Prix-Gesamtsiegerin aus Italien, Lara Malsiner, absolvierte ebenfalls ein gutes Wochenende mit den Plätzen sieben und acht. 

Deutsches Mannschaftsresultat macht Hoffnung für die WM

Katharina Schmid ließ zwar im ersten Durchgang einige Meter zu viel liegen und verlor gegenüber Selina Freitag neun Meter, dennoch erzielte sie am Ende ein gutes Top-Ten-Resultat auf Platz sieben. Juliane Seyfarth konnte am Sonntag ihr erstes Top-Ten-Ergebnis der Saison auf Platz zehn einfahren.

Emily Torazza lag zur Halbzeit auf einem vielversprechenden 14. Platz. Im Finale wollte sie dann scheinbar aber zu viel rausholen und rutschte auf Rang 21 zurück. Sie verpasste damit ihr bestes Weltcup-Resultat nach ihrem 19. Platz von Willingen. Alvine Holz, die als Letzte für das Finale qualifiziert war, arbeitete sich noch auf Platz 27 vor. Luisa Görlich verpasset am Sonntag das Finale.

Das norwegische Team, das zuletzt schwer gebeutelt durch die Knieverletzung von Thea Minyan Bjoerseth aus Ljubno zurückkehrte, entschied sich für ein Trainingslager in Norwegen und nahm am Weltcup in Hinzenbach nicht teil.

Bereits in der kommenden Woche, am 26.02., starten dann die FIS Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Trondheim. Als klare Favoritin geht die Slowenin Nika Prevc nach Norwegen, aber auch Selina Freitag, die Norwegerin Eirin Maria Kvandal und die ÖSV-Damen dürften sich Chancen ausrechnen. Die Weltmeisterschaft schreibt bekanntermaßen allerdings immer ihre eigenen Gesetze – also dürfen wir gespannt bleiben, welche Überraschungen es diesmal geben wird!

Von Konstanze Schneider

Aufgewachsen in einer Wintersportregion ist Konstanze seit ihrer Kindheit begeisterter Wintersport- und vor allem Skisprung-Fan. Anzutreffen ist sie meist im Weltcup der Skispringer, wo sie nicht nur für Skispringen-news.de, sondern auch als Fotografin international unterwegs ist. Zusätzlich hat sie mehrere Jahre als Pressesprecherin bei den Weltcup-Veranstaltungen in Klingenthal gearbeitet und die Pressearbeit für den Verein VSC Klingenthal e.V. und für die Sparkasse Vogtland Arena in Klingenthal übernommen.

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