Rot-weiß-roter Jubel in Finnland: Nachdem die Alpenrepublik gestern bereits den Juniorenweltmeister stellte, gingen heute sogar beide Goldmedaillen nach Österreich. Sowohl die Damen als auch die Herren setzten sich gegen die Konkurrenz durch.
Überraschend deutlich fiel der Sieg für Hannah Wiegele, Vanessa Moharitsch, Julia Mühlbacher und Lisa Eder aus. Nachdem sich im Probedurchgang noch ein enges Rennen zwischen Österreich, Russland und Slowenien angedeutet hatte, zeigten die Österreicherinnen im Wettkampf die mit Abstand beste Leistung und gewannen mit über 50 Punkten Vorsprung auf Russland. Anna Shpyneva, Aleksandra Barantceva, Anastasiia Subbotina und Irma Makhinia wiederum sicherten sich den zweiten Platz vor den Sloweninnen. Jerneja Repinc Zupancic und Jerneja Brecl holten im vergangen Jahr bereits eine Silbermedaille, nun landeten sie zusammen mit Nika Prevc und Nika Vetrih auf dem Bronzerang. Der vierte Platz ging an die Skispringerinnen aus Japan.
DSV-Springerinnen beenden JWM auf Rang 5
Die deutschen Athletinnen, im letzten Jahr Gewinnerinnen der Bronze-Medaille, mussten sich heute mit dem fünften Platz zufriedengeben. Lia Böhme, Josephin Laue, Michelle Göbel und Selina Freitag zeigten etwas wechselhafte Sprünge und reihten sich damit vor dem Team aus Polen ein, das sie im zweiten Durchgang noch überholen konnten. Achte wurden die von einer Disqualifikation betroffenen Italienerinnen, die USA und Finnland schieden im ersten Durchgang aus.
Bachlinger holt mit dem Team seine zweite Goldmedaille
Bei den Herren setzte sich der Favorit eindrucksvoll durch. Die Österreicher, die sich gestern mit vier Athleten unter den ersten Sieben platzieren konnten und sich Gold und Silber sicherten, gewannen auch hier mit einem deutlichen Vorsprung von 71,5 Punkten. David Haagen, Daniel Tschofenig, Elias Medwed und Niklas Bachlinger zeigten ausnahmslos Sprünge über 90 Meter. Dass Marco Wörgötter, zweifacher Medaillengewinner der letzten Junioren-WM, nur die Zuschauerrolle blieb, unterstreicht die Stärke der Mannschaft. Über Silber können sich die Slowenen Zak Mogel, Jan Bombek, Rok Masle und Jernej Presecnik freuen.
Der dritte Platz ging an Russland. Ilya Mankov, Maksim Kobolov, Danil Sadreev und Mikhail Purtov lieferten sich dabei über den gesamten Wettkampf ein spannendes Duell mit den Springern aus Norwegen. Am Ende trennten die Norweger gerade einmal 1,4 Punkte vom Platz auf dem Treppchen. Mit Mankov und Kobolov waren beim Einzelwettkampf noch zwei Russen disqualifziert worden, offenbar wurde an den Anzügen über Nacht jedoch nachgearbeitet, sodass dem Team der Sprung zu Bronze möglich war. Frankreich, Japan und Italien belegten die Plätze fünf bis sieben.
Deutschland auf Platz 8
Die deutsche Mannschaft, die mit Quirin Modricker, Claudio Haas, Eric Fuchs und Simon Spiewok angetreten war, beendete die Junioren-Weltmeisterschaft auf einem 8. Platz. Die DSV-Springer waren in diesem Jahr zwar nicht als Medaillenkandidat in den Teamwettkampf gegangen – dass das Erreichen des zweiten Durchgangs knapp werden würde, kam jedoch überraschend. Dies gelang schließlich mit einem Vorsprung von 5,8 Punkten auf das finnische Team, und im zweiten Durchgang wurde der Abstand zu Slowenien und Japan etwas reduziert, mehr als der achte Platz war jedoch nicht in Reichweite.
Die Skispringerinnen und Skispringer aus Deutschland reisen damit zum ersten Mal seit 2014 ohne Medaille im Gepäck von einer Junioren-WM nach Hause. Im nächsten Jahr gibt es die nächsten Chancen, wenn die Titelwettkämpfe wie eigentlich in diesem Jahr bereits geplant im polnischen Zakopane ausgetragen werden.