Nach den Rücktritten von Jaqueline Seifriedsberger und Sara Marita Kramer sowie der Verletzung von Eva Pinkelnig kommt es im österreichischen Damenteam in dieser Olympiasaison mehr denn je auf Julia Mühlbacher an. Die 21-Jährige zeigte trotz des gestiegenen Drucks bei den ersten drei Weltcupstationen bereits vielversprechende Leistungen, die Hoffnung auf eine erfolgreiche Saison machen.
Gleich im ersten Wettbewerb des Winters sicherte sich Mühlbacher ihr erstes Podium. Gemeinsam mit Lisa Eder, Stefan Kraft und Jan Hörl erreichte sie im Mixed-Wettbewerb von Lillehammer den dritten Platz. In den beiden Einzelwettbewerben folgten die Ränge 17 und 18. In Falun gelang ihr der nächste Schritt: Nach Platz 19 auf der Normalschanze verbesserte sie sich auf der Großschanze bereits auf Rang 12. Auch in Wisla setzte sich der positive Trend mit den Plätzen 13 und 11 fort. Ihrem Ziel, sich in dieser Saison in den Top-10 zu etablieren, kommt Mühlbacher damit immer näher.
Grundlage dafür war auch eine gelungene Sommervorbereitung, wie sie gegenüber Skispringen-News.de berichtet: „Der Sommer ist für mich sehr gut verlaufen. Ich habe immer stetige Steigerungen drin gehabt, bin ohne Verletzungen durchgekommen und habe super trainieren können.“ Zugleich gibt sie Einblick in die vergangenen Wochen und Monate.
„Nachdem die letzte Saison beendet war, hatten wir zunächst ein paar Wochen Urlaub, ehe es mit dem körperlichen Training weitergegangen ist. Hier wird die Substanz für den Winter aufgebaut. Mit dem Springen haben wir dann Ende Mai/Anfang Juni wieder begonnen. Über den Sommer hinweg hatten wir einige Trainingskurse, wobei da der Hauptfokus auf der körperlichen Vorbereitung liegt. Je weiter es in den Herbst hineingeht, desto mehr richtet sich der Fokus natürlich auf die Sprungperformance, damit wir da noch das i-Tüpfelchen finden – so schaut bei uns eigentlich ein klassischer Sommer aus“, erklärt Mühlbacher, die 2023 mit dem dritten Platz in Rasnov ihr erstes Einzelpodium im Weltcup feierte.
Da die vergangene Saison trotz der WM-Silbermedaille mit dem Team in Trondheim nicht nach ihren Vorstellungen verlaufen ist, hat sie sich für den Winter 2025/26 viel vorgenommen. „Dadurch, dass ich letztes Jahr eher eine durchwachsene Saison gehabt habe, ist mir heuer klar, dass ich mich in den Top-10 etablieren will. Ich habe letztes Jahr schon einmal gezeigt, dass ich es drauf habe, nur habe ich dann leider nicht die Konstanz aufweisen können. Darauf liegt mein Fokus. Und natürlich haben wir dann auch noch die Olympischen Spiele. Es ist das Highlight, da es sie nur alle vier Jahre gibt, deshalb freue ich mich schon riesig drauf“, so Mühlbacher. Gleichzeitig möchte sie sich in dieser Phase der Saison aber noch keinen Druck machen: „Ich nehme es sehr gelassen und schaue von Wochenende zu Wochenende. Wir werden dann sehen, wie es laufen wird.“
Zur Lücke, die die arrivierten Athletinnen in der Mannschaft hinterlassen, sagt sie: „Die Lücke ist schon riesig. Die Reduktion bei uns war doch sehr plötzlich und ein heftiger Schlag. Aber die Rücktritte muss man akzeptieren und der Unfall von der Eva ist sehr schade. Wir werden weiterkämpfen und uns davon nicht unterkriegen lassen.“
Wie sich die Saison für die Springerinnen im ÖSV-Team entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass der Start von Julia Mühlbacher (aktuell P15 im Gesamtweltcup) und auch der von Lisa Eder (aktuell P5 im Gesamtweltcup) durchaus gelungen ist.
