Nach den Wettbewerben im Rahmen des Continentalcups am letzten Wochenende in Frenstat machen die Skispringerinnen und Skispringer an diesem Wochenende Station im rumänischen Rasnov. Am Samstag stand für die Damen und Herren jeweils ein Einzel-Wettbewerb auf dem Programm. Den Anfang machten am Vormittag die Skisprung-Damen. Die Slowenin Jerneja Brecl gewinnt mit großem Abstand den ersten Wettkampf in Rasnov. Starker Wettkampf der Chinesinnen und Sloweninnen. Beim Dreifach-Triumpf der ÖSV-Adler am Nachmittag steht Manuel Fettner ganz oben.
Bereits im ersten Training zeigten sich besonders die Sloweninnen in sehr guter Form. Der gute Eindruck aus dem Training setze sich dann auch im ersten Wettkampfsprung vor allem bei der 20-jährigen Jerneja Brecl fort: Sie zeigte im ersten Durchgang einen Satz auf 93 m und führte mit einer Punktzahl von 111,3 Punkten das Feld mit großem Abstand an. Ihre Konkurrentinnen bissen sich im Verlauf des ersten Durchgangs an der Goldmedaillengewinnerin der Junioren-WM 2018 die Zähne aus. Auf den Plätzen zwei und drei landeten die Chinesinnen Dong Bing (89,5m und 99,5 Punkte) und Qingyue Peng (88,5m und 93,9 Punkte). Insgesamt zeigte die chinesische Mannschaft einen tollen ersten Durchgang und konnte vier Athletinnen unter den ersten Sechs platzieren.
Die einzigen beiden deutschen Starterinnen Lia Böhme (78m; 75,2 Punkte) und Josephin Laue (84m; 82,9 Punkte) belegten nach dem ersten Wertungssprung die Plätze 19 und 10.
Wechselhafte Windbedingungen im zweiten Durchgang
War der erste Durchgang noch geprägt von stabilen Aufwindverhältnissen für alle Athletinnen, wechselte der Wind im zweiten Durchgang von kräftigem Aufwind zu teilweise fast Windstille. Davon unbeeindruckt zeigte sich im zweiten Durchgang einmal mehr die starke Slowenin Jerneja Brecl, die am Ende den ersten Wettkampf in Rasnov mit Weiten von 93m im ersten und 94,5m im zweiten Durchgang sowie einer Gesamtpunktzahl von 221,3 Punkten mit großem Abstand vor der zweitplatzierten Chinesin Liangyao Wang (199,0 Punkte) für sich entscheiden konnte. Auf Platz drei landete mit Bing Dong eine weitere Chinesin. Die chinesische Mannschaft konnte ihre guten Leistungen aus dem ersten Durchgang bestätigen und landete mit vier Athletinnen unter den ersten Sieben.
Neben der starken Slowenin Brecl konnten sich mit Jerneja Repinc Zupancic (4.) und Nika Prevc (5.) am Ende zwei weitere Sloweninnen unter den ersten Fünf platzieren. An der Platzierung der beiden deutschen Sportlerinnen änderte der zweite Durchgang nicht mehr viel: Am Ende konnte sich Josephin Laue noch um einen Rang auf Platz neun verbessern. Bei Lia Böhme blieb es bei Platz 19.
Licht und Schatten beim ÖSV
Während Katharina Ellmauer (12.) und Julia Mühlbacher (13.) eine ansprechende Leistung zeigten, lief es für Vanessa Moharitsch und Hannah Wiegele noch nicht ganz so rund. Wiegele büßte im zweiten Wertungssprung sogar 13 Plätze ein und fand sich am Ende auf Platz 25 und somit nur einen Platz hinter ihrer Teamkollegin Moharitsch (24.) wieder.
ÖSV-Herren machen Sieg unter sich aus
Am Nachmittag stand auf der Schanzenanlage „Trambulina Valea Cărbunării“ für die Herren der Wettbewerb auf der Normalschanze auf dem Plan. War das Starterfeld mit 38 Starterinnen bei den Damen noch recht überschaubar, so waren bei den Herren am Samstag 59 Starter gemeldet. Bereits im ersten Training präsentierten sich die österreichischen Sportler stark. Vor allem Routinier Manuel Fettner und sein Teamkollege Mika Schwann zeigten großartige Sprünge im Training. Der Deutsche Skiverband (DSV) schickte am heutigen Tag sechs Athleten an den Start – unter ihnen auch Richard Freitag, der weiterhin um den Anschluss an das Weltcup-Team kämpft.
Im ersten Wertungsdurchgang setzte sich der 36-jährige Österreicher Fettner früh an die Spitze des Feldes. Mit einem Sprung auf 101 m und 127,9 Punkten legte er einen gehörigen Abstand zwischen sich und seine Konkurrenten. Lediglich sein Teamkollege Ulrich Wohlgenannt konnte im ersten Durchgang bis auf 2,9 Punkte an ihn heranrücken und belegte Platz 2. Auf Rang drei landete mit Mika Schwann ebenfalls ein Athlet aus der Alpenrepublik.
Überraschend stark präsentierte sich im ersten Durchgang neben dem Türken Fatih Arda Ipcioglu als 5. auch der Ukrainer, Andrii Vaskul, als 7. Seine gute Platzierung aus dem ersten Durchgang konnte der Ukrainer am Ende leider nicht halten. Für ihn reichte es nach Weiten auf 93,5 und 90 m für Rang 12. Ein starkes Ergebnis lieferte dennoch der Türke Fatih Arda Ipcioglu, der im Endergebnis den sechsten Rang belegte.
Einzig Freitag scheidet im DSV-Team aus
Für die Athleten des DSV lief Tag eins zwar nicht optimal, dennoch gibt es immerhin Hoffnung auf ein mögliches Podest für Sonntag. David Siegel vom SV Baiersbronn konnte nach dem ersten Durchgang mit Platz vier und einer Weite von 96 m überzeugen, musste im Finaldurchgang allerdings ein paar Plätze einbüßen und wurde als bester aus dem DSV-Team Sechster. Besonders für den Bronzemedaillen-Gewinner der Skiflug-WM 2018, Richard Freitag, war der Tag eine erneute Enttäuschung. Für ihn reichte es mit dem 40. Rang nicht für den zweiten Wertungsdurchgang.
Für den Rest der DSV-Adler ging es im zweiten Durchgang noch ein Stück weiter nach vorne: So platzierten sich Adrian Sell, Luca Roth und Claudio Haas auf den Plätzen 18 bis 20. Auch Luca Geyer konnte als 25. am Ende noch fünf Plätze nach vorne gut machen. Besonders bei Claudio Haas und Luca Geyer, die ihren ersten Wettbewerb im Rahmen des Continenalcups in diesem Jahr bestritten, lassen sich die Ergebnisse sehen.
Österreicher nicht zu schlagen
Nicht zu schlagen waren am heutigen Tage die österreichischen Athleten. Nach der Dreifach-Führung im ersten Durchgang ließen die ÖSV-Sportler auch im zweiten Durchgang nichts anbrennen. Regelrecht deklassiert wurde die Konkurrenz dabei durch Manuel Fettner. Dieser setzte sich nach dem zweiten Wertungssprung mit Weiten von 101 m und 95,5 m sowie einer Gesamtpunktzahl von 254,8 Punkten klar vor seinen österreichischen Teamkollegen Ulrich Wohlgenannt auf Platz zwei (243,2 Punkte) und Mika Schwann auf Platz drei (242,4 Punkte) durch.
Weiter geht es in Rasnov am Sonntag mit dem zweiten Einzelwettkampf der Damen, der um 10 Uhr startet, ehe die Herren um 13 Uhr noch einmal von der Schanze gehen.*
*Alle Zeiten CET. (Rasnov; + 1 Stunde)
Quelle: FIS