Martin Hamann in Berchtesgaden; Foto: Lisa Gode

Die ersten nationalen Wettkämpfe der neuen Saison sind absolviert: An diesem Wochenende fand im bayerischen Berchtesgaden der DSV Jugendcup / Deutschlandpokal statt. Zusätzlich ging der älteste Jahrgang des DSV-Schülercup an den Start. Da auch die Nordischen Kombinierer ihre ersten Wettkämpfe austrugen, war das Teilnehmerfeld mit insgesamt über 140 Athleten entsprechend groß.

Endlich wieder Wettkämpfe, höchste Zeit – da dürften sich die meisten Skispringer am Wochenende einig gewesen sein. Nicht nur Sommer Grand Prix und Continentalcup, sondern auch viele kleine regionale Wettbewerbe und Serien konnten aufgrund der Corona-Pandemie in den letzten Monaten nicht stattfinden, sodass auch im Nachwuchsbereich nur ein reiner Trainingsbetrieb möglich war. Der Ski-Klub Berchtesgaden sammelte jedoch bereits im Juli die ersten Erfahrungen mit einem Sommerskispringen unter Auflagen. Das Hygienekonzept beinhaltet unter anderem einen Zuschauerausschluss, eine Mannschaftsführersitzung per Videokonferenz und eine Maskenpflicht auch bei der Siegerehrung. Nun konnten sich dort die deutschen Skispringer ab Jahrgang 2006 und älter beim ersten nationalen Vergleich in dieser Saison messen. Im Rahmen dieses Auftakts wurden auch die Gesamtsiegerehrungen der letzten Saison nachgeholt.

Martin Hamann siegt vor Moritz Baer

In der mit 30 Springern am stärksten besetzten Herrenklasse konnte sich Martin Hamann an beiden Tagen gegen Moritz Baer auf der großen Kälbersteinschanze durchsetzen. Beide gehörten zum deutschen Team bei den Sommer-Grand-Prix-Wettkämpfen in Wisla – genauso wie Luca Roth, der am Samstag auf den dritten Platz sprang. Am Sonntag platzierte sich Eric Fuchs (Oberstdorf) vor ihm (5. Felix Hoffmann, 6. Luca Geyer). Stark präsentierte sich auch Simon Spiewok (Neuenrade) mit einem vierten Platz am Samstag (5. Adrian Sell, 6. Felix Hoffmann). Einen weiteren Anlauf, noch einmal an seine früheren Leistungen anzuknüpfen, startete Marinus Kraus. Der Team-Olympiasieger von 2014 belegte die Plätze 8 und 11.

Kombiniererinnen gewinnen in Damen-Klasse

Bei den Skispringerinnen sind die Zahlen deutlich übersichtlicher. In den drei Klassen (J16 – Jahrgang 2005, J17 – Jg. 2004 und 2003, Damen – Jg. 2002 und älter) gingen insgesamt 27 Sportlerinnen an den Start, von denen 12 in der Nordischen Kombination aktiv sind. Während Alina Ihle nach langer Verletzungspause wieder dabei war, befindet sich nun Josephin Laue nach einem Trainingssturz im Juli in der Rehabilitation. Den Wettkampf am Samstag gewann die ins Lager der Kombinierinnen gewechselte Svenja Würth vor ihren Nationalmannschaftskolleginnen Jenny Nowak und Maria Gerboth. Am Sonntag belegten Jenny Nowak, Lilly Kübler und Svenja Würth die Podestplätze.

Auch Lia Böhme, Michelle Göbel und Eric Stolz entscheiden beide Wettkampftage für sich

In der J16-Klasse herrschten besonders klare Verhältnisse: An beiden Tagen gewann Lia Böhme (Zschopau) vor Christina Feicht (Kiefersfelden) und der Kombiniererin Klara Lebelt (Klingenthal). Auch in der J17-Klasse gab es einen Doppelsieg: Michelle Göbel (Willingen) gewann sowohl am Samstag als auch am Sonntag. Während am Samstag Cindy Haasch (Ruhla) und Anna Jäkle (Schonach-Rohrhardsberg) die Plätze zwei und drei belegten, absolvierte Haasch am Sonntag nur einen Wettkampfsprung für die Wertung in der Nordischen Kombination und auch bei Jäkle ging wegen einer Disqualifikation nur ein Sprung in die Wertung. Den zweiten Platz teilten sich punktgleich Emily Schneider (Rückershausen) und Amelie Thannheimer (Oberstdorf).

Bei den Skispringern gewann Eric Stolz (Lauscha) beide Wettbewerbe in der J16-Klasse. Das Podest komplettierten hier am Samstag Robin Kloss (Willingen) und Otto Maus (Isny), am Sonntag konnte sich Janne Puk (Willingen) über Platz 2 und Robin Kloss über Rang 3 freuen. In der J17-Klasse sprangen an beiden Tagen Athleten des Jahrgangs 2003 auf das Podest. Am Samstag gewann Philipp Fries (Ruhpolding) vor Justus Grundmann (Steinbach-Hallenberg) und Simon Steinbeisser (Ruhpolding), am Sonntag hieß die Reihenfolge Grundmann, Fries und Steinbeisser.

Max Unglaube Erster in den Schülercup-Wettkämpfen

Die jüngeren Skispringer starten im Deutschen Schülercup, der üblicherweise als eigenständiger Wettkampf ausgetragen wird: als Schülercup S12/S13 (Jahrgänge 2009/2008) und als Schülercup S14/S15 (2007/2006). Auch hier werden derzeit einige Umplanungen vorgenommen, sodass die Schülerklasse S15 bereits an diesem Wochenende mit dabei war. Der Sieger der 22 teilnehmenden Springer hieß an beiden Tagen Max Unglaube aus Bad Freienwalde, der am Skiinternat in Oberhof trainiert. Die Plätze zwei und drei belegten Björn Kupke (Aue) und Daniel Gstatter (Ruhpolding, Kombinierer) am Samstag sowie Gstatter und Kenny Schönfelder (Geyer, Kombinierer) am Sonntag.

Nächste Station Oberhof

Bereits in zwei Wochen steht das nächste Deutschlandpokal-Wochenende auf dem Programm. Am 19. und 20. September treffen sich die Skispringerinnen und Skispringer im thüringischen Oberhof und tragen zwei vom WSV 08 Lauscha organisierte Wettkämpfe auf der Normal- und Großschanze im Kanzlersgrund aus.

Hier geht’s zu den Ergebnislisten: Samstag, Sonntag

Von Jan Simon Schäfer

Über den Autor: Schon als kleines Kind saß er begeistert vor dem Fernseher und wollte keinen Skisprungwettkampf verpassen. Nach dem ersten Besuch beim Weltcup in Willingen zog es ihn dann immer häufiger live an viele verschiedene kleine und große Schanzen. Dort verbringt er mittlerweile die meisten Wochenenden und ist als nebenberuflicher Fotograf und für skispringen-news.de vor allem im Nachwuchsbereich aktiv.

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