Die Ungewissheit aufgrund der Corona-Pandemie ist nach wie vor groß. Auch die Veranstalter für das jährliche Highlight der Vierschanzentournee müssen verschiedene Möglichkeiten in der Planung berücksichtigen. Der SC Partenkirchen und das Organisationskomitee des Neujahrsspringens haben bereits einige Szenarien durchgespielt.
Auch wenn der Termin des 1. Januar 2021 scheinbar noch in weiter Ferne liegt, die Vorbereitungen für ein Event wie das Neujahrsspringen beginnen schon Monate im Voraus. „Wir haben dafür schon ein Budget aufgestellt“, so Michael Maurer, der Präsident des Organisationskomitees und Skiclubs Partenkirchen (SCP). Aufgrund der Corona-Krise ist noch nicht absehbar, ob das traditionelle Neujahrsspringen überhaupt mit Zuschauern stattfinden kann. Wir wollten wissen, wie es ohne Zuschauer aussehen würde“, so Maurer. Das OK-Team hat diese Variante bereits berechnet, mit dem Ergebnis, dass ohne Zuschauer ein Schaden von etwa einer halben Million Euro entstehen würde. „Aber wir stehen finanziell zum Glück nicht so schlecht da, wir könnten es wohl einmal überstehen“, so Maurer weiter. Diese Version funktioniert allerdings nur, wenn man auch die Ausgaben reduzieren würde: „Wir müssten den Aufwand dann zwangsläufig schon ein wenig reduzieren.“
Erst am vergangenen Mittwoch wurde das Verbot für Großveranstaltungen vom Bund bis zum 31. Oktober verlängert. SCP-Chef Maurer hofft derweil auf eine zeitnahe Aussage von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, denn dieser legt die exakten Regeln für den Freistaat Bayern fest. „Da muss jetzt mal was kommen, wie es dann zumindest über den Oktober hinaus ausschaut“, so der SCP-Präsident. Für ein Ereignis wie das Neujahrsspringen brauche man etwas mehr Vorlauf als ein paar Wochen. Mit der Vorbereitung, wie den Aufträgen für Zelte und Container, wird normalerweise bereits zum Ende der Sommerferien begonnen.
Volles Stadion unrealistisch
„Wir wissen ja nicht, ob wir überhaupt Zuschauer haben werden“, so Maurer. Realistischer ist da eher eine 50-, oder sogar nur 25-prozentige Auslastung. Dabei geht es vor allem um die große Sitztribüne, die sich auf der Westseite befindet: „Wenn ich nur eine 50-prozentige Auslastung habe, rechnet es sich schon nicht mehr.“ Eine solche Entscheidung muss frühzeitig getroffen werden, da die Tribüne üblicherweise bereits Anfang November aufgebaut wird.
Dass es am 1. Januar 2021 kein volles Stadion mit 20.000 Fans geben wird, ist allen bewusst. Laut Maurer wären alle aber auch mit nur 50 Prozent Auslastung zufrieden. „Und wenn es 5000 Menschen sind, nehme ich sie auch gerne“, sagt er weiter.
Am 24. Juni steht für den SCP-Chef das Tournee-Treffen an, bei dem er sich mehr Klarheit erhofft. Wie viele andere auch, will sich Maurer außerdem am Fußball orientieren: „Wenn die Bundesligisten sagen, man müsste wieder mit Fans anfangen, dann könnte sich das peu à peu weiterentwickeln.“
Quelle: Merkur.de
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